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Wofür denn auch?


11.03.2009 13:00 - Gestartet von judi
Also ich kann in Deutschland immer und überall bezahlen,
und das deutlich einfacher.
Für Kleinstbeträge wie Weingummi am Kiosk gibt es das altbewährte Bargeld (ja, das gibt es noch und wird überall akzeptiert, kann sogar von 90-jährigen genutzt werden),
ansonsten gibt es die Möglichkeit per Geldkarte im Bus oder so zu zahlen.
Fast alle Zahlungen kann man aber auch per EC-Karte oder Kreditkarte tätigen.
Und für Einkäufe im Internet gibt es zusätzlich Onlinebanking, Paypal, Click&buy und und und....
Ich hatte (obwohl ich wirklich technikaffin bin) noch nie das Verlangen nach einer weiteren Zahlungsmöglichkeit.
Das bringt nur noch mehr Durcheinander und höhere Kosten für den Handel -> sprich im Endeffekt für den Kunden.

Wofür sollte man also so ein System brauchen???
Ich kann mir vorstellen, dass in Afghanistan ein solches System Sinn macht, wenn die anderen Möglichkeiten dort nicht so ausgebaut sind, aber hier in Deutschland verzichte ich gerne darauf!
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[1] Christian_Wien antwortet auf judi
11.03.2009 18:06
Benutzer judi schrieb:
Also ich kann in Deutschland immer und überall bezahlen, und das deutlich einfacher.
...

Wofür sollte man also so ein System brauchen??? Ich kann mir vorstellen, dass in Afghanistan ein solches System Sinn macht, wenn die anderen Möglichkeiten dort nicht so ausgebaut sind, aber hier in Deutschland verzichte ich gerne darauf!


Die als so positiv angeführte "Paybox" in Österreich wird auch nur künstlich durch den größten österreichischen Mobilfunkbetreiber (Mobilkom zu 83% beteiligt) am Leben gehalten und verdankt die Nutzung ausschließlich dem Umstand, daß das Bezahlen von Kurzparkgebühren und Einzelfahrscheinen (vor allem in Wien) mittels SMS in der komfortabelsten Form (Verrechnung direkt nach Buchung ohne vorheriges Aufladen und Vorhalten eines Guthabens) eben über "Paybox" relisiert ist.
Die Bezahlung erfolgt entweder über Lastschrifteinzug vom Konto oder (bei Privatkunden) über die Mobilfunkrechung der österr. Netzbetreiber.

Die Nutzung nur für Handy-Parking und Handy-Fahrscheine ist für den Kunden kostenlos (ausgenommen Gebühren für den notwendigen SMS-Versand).
Daher bringen diese Dienste auch eine erkleckliche Anzahl an Kunden und Umsatz.

Wer auch andere Dienste (z.B. Lotto, Kinotickets etc.) mit Paybox zahlen will, darf dafür € 19,-- Jahresgebühr zahlen, um mit Paybox zahlen zu dürfen.


Fazit:

Sinnvoll sind mobile Zahlungssysteme nur bedingt und sie stehen und fallen mit dem Vorhandensein einer oder mehrerer "Killerapplikationen".
Paybox lebt eben, da Handy-Parkscheine für die Wiener Kurzparkzonen (können zu jeder Zeit, auch wenn "normale" Verkaufsstellen schon geschlossen haben, gekauft und sogar für den nächsten Tag vordatiert bzw. bei längerem Parken auch einfach verlängert werden) DIE Killerapplikation schlechthin sind.
Handy-Fahrscheine sind ein weiterer interessanter Nischenmarkt, der insbesonders für Firmen interessant ist, da das umständliche Handling mit Einkauf, Lagerhaltung, Ausgabe und Verrechnung von Einzelfahrscheinen wegfällt.
Außerdem kann man dabei bei Bedarf nachträglich von einem Einzelfahrschein ohne Mehrkosten (bis auf die zusätzliche SMS) auf einen Tagesfahrschein upgraden, was bei normalen Automatentickets nicht möglich ist.

So lange das Zahlungssystem ohne zusätzliche (Jahres-)Gebühren nutzbar ist, ist so etwas sinnvoll und wird es akzeptiert werden.
Die kostenpflichtige Nutzung für andere Dienste hat sich hingegen nicht wirklich durchgesetzt - das kann man schließlich über andere Zahlungssysteme (z.B. Kreditkarte) kostenlos.