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Bewertungsportale


24.06.2009 10:39 - Gestartet von peso
Für mich zeigt sich hier mal wieder die Weltfremdheit unserer Gerichte.

Hier wird den Beleidigungen und Unterstellungen Tür und Tor geöffnet.

Spätestens, wenn ein Bewertungsportal für Richter und Staatsanwälte gegründet wird, ist der Spuk vorbei. Diese Leute oder auch unsere Abgeordneten lassen sich nicht bewerten. Diese Typen halten sich für den Nabel der Welt.

Ist man sich eigentlich darüber klar, wie man die wenige Autorität, die die Lehrer noch haben, hier gezielt untergräbt ? Wir in Deutschland sind einfach nicht in der Lage ein Mittelmaß zu finden. Wir neigen immer zu einem extrem und dann wollen wir es wieder extrem zurückdrehen.

Gerade die Leute, die an der Front stehen, Lehrer-Polizeibeamte-Krankenschwestern etc. haben die schwersten Job in diesem Lande und erfahren von diese Typen die wenigste Unterstützung :-(

peso
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[1] PatrickSH79 antwortet auf peso
24.06.2009 11:59
Benutzer peso schrieb:
Hier wird den Beleidigungen und Unterstellungen Tür und Tor geöffnet.

Es ist eine EINZELFALLENTSCHEIDUNG gewesen, keine Generalamnestie.

Spätestens, wenn ein Bewertungsportal für Richter und Staatsanwälte gegründet wird, ist der Spuk vorbei. Diese Leute oder auch unsere Abgeordneten lassen sich nicht bewerten. Diese Typen halten sich für den Nabel der Welt.

Schon mal was von Kandidatenwatch oder Abgeordnetencheck gehört? Von Richterbewertungsportalen habe ich noch nix gehört, ist aber m.E. auch unsinnig. Als Schüler kann ich mir (in begrenztem Umfange) meine Lehrer selbst aussuchen (-> Kurswahl), als Angeklagter aber nicht meinen Richter oder Staatsanwalt.

Ist man sich eigentlich darüber klar, wie man die wenige Autorität, die die Lehrer noch haben, hier gezielt untergräbt ?

Es gibt verschiedene Stufen der Autorität. Meines Erachtens sollte sich ein Lehrer auch Autorität verdienen und nicht nur aufgrund seiner Position innehaben. Gute Lehrer haben also nix zu befürchten.

Wir in Deutschland sind einfach nicht in der Lage ein Mittelmaß zu finden. Wir neigen immer zu einem extrem und dann wollen wir es wieder extrem zurückdrehen.

Immer dieser Wunsch nach Mittelmäßigkeit *g*

Gerade die Leute, die an der Front stehen, Lehrer-Polizeibeamte-Krankenschwestern etc. haben die schwersten Job in diesem Lande und erfahren von diese Typen die wenigste Unterstützung :-(

Die entsprechenden Personen haben sich diesen Job freiwillig ausgesucht - und auch ich (völlig andere, privatwirtschaftliche Branche) unterliege einer (teilweise externen) Qualitätssicherung.

Wo würden wir denn landen, wenn sich die Judikative herausnimmt, die freie Meinungsäußerung von Schülern zu untergraben? Wir sind hier doch keine Bananenrepublik...
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[1.1] thaland antwortet auf PatrickSH79
26.07.2009 13:30
ich muß das mal hier aufgreifen, weil ich den Thread erst mit der heutigen Nachricht wahrgenommen habe.

Benutzer PatrickSH79 schrieb:
Benutzer peso schrieb:
oder auch unsere Abgeordneten lassen sich nicht bewerten.

Schon mal was von Kandidatenwatch oder Abgeordnetencheck gehört? Von Richterbewertungsportalen habe ich noch nix

Ich bisher nicht und habe mir die Seiten gleich mal angeschaut. Von einer Bewertung sehe ich da nichts, und bei Abgeordneten-Check führt der Link zu den Checkergebnissen praktischerweise nirgendwohin. Warum nur?

Es gibt verschiedene Stufen der Autorität. Meines Erachtens sollte sich ein Lehrer auch Autorität verdienen und nicht nur aufgrund seiner Position innehaben. Gute Lehrer haben also nix zu befürchten.

Gute Politiker oder Richter haben also auch nichts zu befürchten.

>> Gerade die Leute, die an der Front stehen,
>> Lehrer-Polizeibeamte-Krankenschwestern etc. haben die
>> schwersten Job in diesem Lande und erfahren von diese Typen >> die wenigste Unterstützung :-(
Die entsprechenden Personen haben sich diesen Job freiwillig ausgesucht - und auch ich (völlig andere, privatwirtschaftliche Branche) unterliege einer (teilweise externen) Qualitätssicherung.

Politiker und Richter sind als solche geboren worden? Die Monarchie ist zumindest in D schon lange vorbei, wo es noch so etwas gab.
Und zu deiner externen Qualitätssicherung: Wo kann ich denn die Beurteilungen deiner Person durch deine Vorgesetzten/Kunden etc. mit persönlichen Stärken und Schwächen öffentlich im Netz nachlesen? Oder erfolgt die Externe QS durch den Mutterkonzern und wird nur konzernintern veröffentlicht (selbst das dürfte rechlich problematisch sein).

Gruß Thomas
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[2] judi antwortet auf peso
24.06.2009 15:49
Benutzer peso schrieb:
Für mich zeigt sich hier mal wieder die Weltfremdheit unserer Gerichte.

Hier wird den Beleidigungen und Unterstellungen Tür und Tor geöffnet.

Dann sollten wir am besten das Internet sperren!
Denn auch hier in diesem Beitrag könnte ich potentiell Herrn X oder Frau Y beleidigen.

Spätestens, wenn ein Bewertungsportal für Richter und Staatsanwälte gegründet wird, ist der Spuk vorbei. Diese Leute oder auch unsere Abgeordneten lassen sich nicht bewerten. Diese Typen halten sich für den Nabel der Welt.

Abgesehen von der Selbsteinschätzung der Richter:
Es gibt Bewertungsportale für fast alles:
Hotels, Fluganbieter, sämtliche Produkte, Ärzte...

Warum sollten ausgerechnet Lehrer nicht bewertet werden dürfen?


Ist man sich eigentlich darüber klar, wie man die wenige Autorität, die die Lehrer noch haben, hier gezielt untergräbt ?
Wenn ein Lehrer keine Autorität hat, liegt das definitiv nicht am Internet, sondern am Lehrer!

Wir in Deutschland sind einfach nicht in der Lage ein Mittelmaß zu finden. Wir neigen immer zu einem extrem und dann wollen wir es wieder extrem zurückdrehen.

Was ist denn an dieser Entscheidung jetzt extrem?

Gerade die Leute, die an der Front stehen, Lehrer-Polizeibeamte-Krankenschwestern etc. haben die schwersten Job in diesem Lande und erfahren von diese Typen die wenigste Unterstützung :-(

peso

Front?? Das ist doch kein Krieg in der Schule mit verfeindetetn Parteien die sich auslöschen wollen. Und was die Situation der Lehrer mit Krankenschwestern oder Politikern zu tun hat, bleibt mir unklar.
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[2.1] myselfme antwortet auf judi
24.06.2009 17:06
Also, wenn ich mich so an meine Schulzeit erinnere, denke ich, so etwas wie Lehrer-Zeugnisse hätten mir / uns durchaus helfen können.
Vorweg aber mal eine Frage: Wo in aller Welt kann man bei Spickmich.de Lehrer beleidigen bzw diffamieren ? Man kann doch lediglich Noten für verschiedene Positionen geben, oder ? Im Übrigen ließe sich bei Beleidigungen und Drohungen wohl noch leichter disziplinar oder juristisch gegen Schüler vorgehen (Ja, der "Ersteller" läßt sich zurück verfolgen), als es Schülern gelingt gegen unfähige Lehrer vorzugehen (?).
Zurück zu meiner Schulzeit (30 Jahre her). Da gab es die sehr guten Lehrer. Motiviert, klar sprechend und durchaus mit einer natürlichen Autorität. Die Lerninhalte von diesen Pädagogen sind mir heute noch geläufig.
Aber es gab auch die andere Fraktion. Autorität durch Direktor, Klassenbuch und Strafarbeiten. "Wissensvermittlung" durch immer wieder kopierte Uralt-Vorlagen, mit dem Redetempo des Herrn Scharping und der Begeisterungsfähigkeit einer Schnecke beim 100m Lauf.
Für beide Gruppen hätte ich mir die Möglichkeit Zensuren zu geben gewünscht. Um die "Guten" zu unterstützen und die Anderen zu wecken.
Weils aber keine Zeugnisse für Lehrer gab, haben die "Anderen" die Guten so lange gemieden bzw gemoppt bis diese die Schule verließen (von einer Lehrerin weiß ich, dass diese aus Resignation auf ihren Beamtenstatus gepfiffen hat und lieber in die freie Wirtschaft ging).
Und mal ehrlich - welche Lehrer klagen eigentlich gegen diese Seite ? Die gut bewerteten, die auch im "normalen" Leben freundlich und human sind ? Oder die "verrissenen" die nicht müde werden jeden Postboten, Kellner oder CCA auf ihre Rechte hinzuweisen ?
Bitte, liebe Pädagogen, bezieht Stellung !
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[2.1.1] webmaster antwortet auf myselfme
26.07.2009 12:28
Ich kenne weder diese Lehrerin,noch die Situation oder die Schule/Schüler. Aber die hier so gern angebrachte Meinungsfreiheit ist ein wenig scheinheilig. Die Lehrerin darf Noten verteilen und sollte eigene Noten ertragen,OK...soweit bin ich einverstanden. Wenn man dies allerdings öffentlich macht,ist das schwierig. Wenn SIE nämlich Noten verteilt,darf sie das nur dem jeweiligen Schüler persönlich mitteilen (strenggenommen zumindest). Auch darf sie im Internet nicht öffentlich Noten vergeben. Die Schüler aber sollen dies dürfen...mmh...ich weiß nicht...
Ich bin weder Lehrer, noch gegen eine Beurteilung der Lehrer durch die Schüler...im Endeffekt steht in fast jeder Abschlusszeitung eine Art Beurteilung...und wenn man sich ein wenig Gedanken machen würde als Lehrer/in, könnte man sich und seinen Unterricht selbst mal hinterfragen.
Aber dieses einseitige Recht öffentlich zu beurteilen, finde ich nicht OK.
Dann doch bitte auch ein Portal wo die Schüler öffentlich beurteilt werden dürfen...ABER NEIN...das ginge ja gegen den Datenschutz und die informationelle Selbstbestimmung der Schüler...merkt Ihr was...merkt Ihr welche Kreise dies ziehen würde?!
Wie wäre es wenn man eine zentrale (öffentliche) Beurteilungsdatenbank ALLER Menschen hätte?!
Nur mal so...ist sehr weit gesponnen...aber es wäre in doppeltem Sinne das vollständige Ende...
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[2.1.2] DenSch antwortet auf myselfme
26.07.2009 13:57
Völlige Zustimmung auf den Letzen Absatz.

Die einzigen, die sich dagegen wehren, das sind die, die aus nachweislich richtigen gründen, schlechte Bewertungen bekommen haben.
So wie die nette Frau mit ihrer 4,3. Hätte sie iene 1,4 gehabt, hätte sie kein Ton gesagt..............
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[2.1.2.1] borito antwortet auf DenSch
26.07.2009 18:39

einmal geändert am 26.07.2009 18:41
Ich glaube einige hier lesen nur Überschriften und befassen sich nicht tief genug mit dem Problem.

Ich greife mal einen der Vorrender auf und frage euch:
Wo gibt es öffentliche Bewertungssysteme bei denen EINZELNE (!!!) Personen bewertet werden???

Ok, es werden Hotels bewertet, Restaurants, etc. Aber kann ich den einzelnen Kellner im Internet bewerten? Oder das Zimmermädchen? Sind eure Schulzeugnisse jemals in Internet gestellt worden?

An der Unis und auch an Schulen gibt es Evaluationen. Diese werden innerhalb der Schule/Uni auch veröffentlicht. Das ist auch ok, genau wie es externe QS gibt (siehe einen der Vorredner).

Aber warum sollte ich als Lehrer mir eine öffentliche Bewertung gefallen lassen?????

Übrigens zum Thema Abgeordnete: Ihr könnt die Abgeordneten durch jede Wahl "bewerten", aber soweit denkt hier wohl keiner. Es gibt ja schließlich auch noch die "Erststimme". Falls jemand nicht weiss was das ist: NACHLESEN!!!!

Und ich stelle hier die Frage nochmal, denn ich habe hier von niemandem eine Antworten auch nur im Ansatz lesen können:

WELCHE BERUFSGRUPPE WIRD IM INTERNET SO ÖFFENTLICH BEWERTET, UND ZWAR ALS EINZELNE PERSON UND NICHT ALS "GANZE SCHULE" oder "GANZES HOTEL", oder oder oder....

und kommt mir jetzt nicht mit "Kanzler", Präsident, Sänger oder Fernsehmoderator. Diese Leuten stehen in der Öffentlichkeit und leben davon....
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[2.1.2.1.1] borito antwortet auf borito
26.07.2009 18:44
Ich habe da noch eine Idee:

bewerte-deinen-Nachbarn.de
bewerte-deine-frau.de
bewerte-deine-eltern.de


das kommt dann wahrscheinlich alles demnächst....
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[2.1.2.1.1.1] UNTERLASSUNGSERKLÄRUNG: Bewertungsportale
pandoras antwortet auf borito
24.09.2010 13:06
schon mal was von UNTERLASSUNGSERKLÄRUNG gehört???

Die habe ich nämlich bekommen als ich einen Arzt in den einschlägigen Portalen bewertet habe. Der Arzt-Anwalt nannte einige angebliche, falsche Tatsachenbehauptungen und weiterhin 5100,- für jede Wiederholung und Geschäftgsgebühren die sich aus dem Streitwert von 50.000 ergeben. Alternativ drohten die mir mit Einstweiliger Verfügung und Zahlungshonorarklage etc.!!!

Ich habe nichts unterschrieben und es ausgesessen. Ansonsten habe ich Beweise und die hätten mich ruhig verklagen sollen. Seit geraumer Zeit ist nichts passiert. Aber durch eine dumme Unterschrift kann man in solch einem Fall einige tausend Euronen loswerden.
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[2.1.2.1.2] darcduck antwortet auf borito
24.09.2010 13:28
Benutzer borito schrieb:
Ok, es werden Hotels bewertet, Restaurants, etc. Aber kann ich den einzelnen Kellner im Internet bewerten? Oder das Zimmermädchen?
Der Unterschied zur Schule ist, dass es in Hotels und Restaurants verschiedene Ebenen der Qualitätssicherung gibt. Wenn da ein Zimmermädchen schlecht arbeitet, wird es dafür nicht allein verantwortlich gemacht.

Ich habe in meiner Schulzeit aber nicht erlebt, dass der Direktor kontrolliert hat wie gut ein Lehrer die Lehrinhalte rüberbringt. Zumal der Direktor ja selbst auch Unterricht gibt. Der Lehrer ist also i.A. allein verantwortlich zu erkennen wenn der Mist baut. Und das scheint einigen Lehrern schwer zu fallen. Denn genau diese Lehrer hören sicher nicht erst im Internet davon, dass sie "unbeliebt" sind.

An der Unis und auch an Schulen gibt es Evaluationen. Diese werden innerhalb der Schule/Uni auch veröffentlicht. Das ist auch ok, genau wie es externe QS gibt (siehe einen der Vorredner).
Wie im anderen Beitrag geschrieben, ich kenne solche Lehrevaluationen nur von der Uni, an derSchule gab es keine an die ich mich erinnern kann. Und wenn diese Evaluationen ihren Zweck erfüllen würden, würde sich wohl auch kein Schüler die Arbeit machen, bei Spick mich zum zweiten mal für den Lehrer Noten zu verteilen, denn er weiss ja gar nicht, ob der Lehrer da überhaupt reinschaut.

Wenn man nicht Lehrer sondern nur Schulen bewerten könnte, wäre m.E. die nötige Granularität nicht gegeben. Selbst wenn man dort angeben darf, dass der Bio-Unterricht schlecht war, kann da niemand etwas von ableiten wenn es die Lehrmethodik betrifft. Weil es ja mehrere Bio-Lehrer gibt, und jeder Lehrer selbst im Rahmen des Lehrplans festlegen kann wie der vorgeht.

Anders sieht es bei Raumausstattung, Erreichbarkeit, Sicherheit, Sauberkeit, Umgang der Schüler miteinander u.ä. Dingen aus. Diese Dinge gehören in ein Schulbewertungsportal.

Die pädagogische Leistung bleibt aber beim Lehrer ...