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soviel qualitaet...


24.11.2000 16:40 - Gestartet von guidod
ach ja, immer diese beschoenigungen:
Nebengeräusche, wechselnde Lautstärken und dumpfer Klang gehören mit Digital-AM der Vergangenheit an.
und immer dran denken, glaub nie den marketing
unterlagen, die du nicht selbst gefae^H^H^Hschrieben hast.
Ein neues problem kann durchaus auch nervig sein,
der effekt des abreissens - durch die digitaltechnik
koennen die bits bis an eine gewisse grenze immer
in den originalzustand korrigiert werden, sodass man
gleichbleibenden klang hat. Erreicht man die (entfernungs-)
grenze, an der diese korrektur nicht mehr erfolgreich
ist, so reisst das signal ab, und zwar komplett. In
unterversorgten bereichen der welt bleibt es daher
still im radio (vll. vom lokalen schlager-sender abgesehen).

Dieser fall ist aber marketing-technisch nicht relevant,
denn wer in entfernten gebieten haeufiger radio hoeren
will, der legt sich ja sowieso 'ne bessere empfangs-anlage
zu - bei analog-technik wird er bisher von starkem
rauschen zu leichtem rauschen gekommen sein, bei digital-
technik heisst das von still&stumm zu klar&deutlich.
Der fall der haeufiger auftritt bezieht sich hier auf
die empfangs-anlage von auto-radios - die sind gerade
bei aelteren autos in einem eher schlechten zustand, und
ebendiese antennen beduerfen zukuenftig einem augenmerk
bei der wartung, wo der normalnutzer diese bisher schlicht
vergessen hat (funktioniert ja schliesslich bisher).

Der netteste vorteil kommt sicherlich durch die
vereinfachte ubertragung von zusatz-informationen, nunja,
das wird oft genug einfach nur werbung sein, aber das
auto-cockpit der zukunft wird ja auch ein oder zwei MFD
(multifunktions-display, d.h ein kleiner monitor) enthalten,
auf dem man allen moeglichen nuetzlichen und werbenden
inhalt einblenden kann - strassenkarten und listen zu
lokalen verfuegbaren sendern sind nur beispiele. Da diese
technik bisher nicht verbaut wird, koennen wir uns noch
gar nicht so richtig vorstellen, was uns da mal vor die
nase gesetzt wird - was heute noch getrennt als cockpit
und autoradio erscheint, wird demnaechst eine integrierte
loesung mit zugang zum bordcomputer sein. Das sollte
jetzt aber niemanden verschrecken, der schon abstuerze
an pc's und handy's gesehen hat - es ginge auch anders.

genug rumgequatscht,
bloss ein wenig kritik zum marketing-freundlichen
ton des artikels. Der ansonsten ja recht gut ist.

cheers,
-- guido
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[1] Prognose
maetsch antwortet auf guidod
17.09.2001 17:02
Benutzer guidod schrieb:
genug rumgequatscht, bloss ein wenig kritik zum marketing-freundlichen ton des artikels. Der ansonsten ja recht gut ist.


Deine technische Einschätzung ist zweifellos richtig. Das sind eben die Unterschiede zwischen Digital und Analog. Die Vorteile des Digitalen überwiegen aber bei weitem.
Beim Stichwort "Gleichwellennetz" sind dann aber auch die vermeintlichen Nachteile wettgemacht. Mit Digital-AM können mehrere Sender ein Programm auf der gleichen Frequenz abstrahlen, ohne daß (wie bisher) die Sender sich gegenseitig stören würden. Mit vielleicht zehn Sendestandorten könnte man so ganz Afrika mit einem Programm versorgen, das überall mit dem billigsten Digital-AM-Radio gut empfangbar ist. Analog hingegen kann innerhalb der (Über)Reichweite nur ein Sender auf einer Frequenz senden. Will man die Reichweite vergrößern, brauchte man bisher mehrere Frequenzen (wie bei UKW). Leider mangelt es weltweit an freien Frequenzen, was so die Reichweite indirekt begrenzt oder unerschwinglich macht.

Führt AM (Mittelwelle) heute in Europa ein Nieschendasein (viele Rundfunkanstalten gaben ihre AM-Frequenzen zurück), wird in Zukunft besonders auch wieder die Mittelwelle für viele Rundfunkveranstalter interessant sein. Im Moment stimmt das Verhältnis von Kosten und erreichbaren Hörern nicht - in Zukunft wird dies jedoch genau andersherum sein. Mit einem Sender ist es demnächst möglich, in guter Qualität ganz Europa zu versorgen. Aufwand und Nutzen sind optimal. Auch darum hat sich der Trend verändert - denn die ersten (kommerziellen) Rundfunkveranstalter lassen sich bereits neue AM-Frequenzen zuteilen. Was früher ein Ladenhüter war, wird in Zukunft wieder "Goldstaub" sein.

Meine Prognose: Digital-AM wird in vier Jahren DER RENNER in der Radiowelt sein. Wer will mitwetten... ?