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Virtueller Netzbetreiber - Hä?


21.11.2010 19:02 - Gestartet von Testperson
Da ist er wieder, der Ausdruck: virtueller Netzbetreiber.
Aber was heißt das eigentlich? Was unterscheidet ihn von anderen Partnerangeboten (ebenfalls bei Vodafone: z.B: edekamobil)?
Am Ende muss doch Geld für Leistung an den Netzbetreiber bezahlt werden, egal unter welchen Vorzeichen. Oder zahlt 1und1 als virtueller Netzbetreiber weniger an Vodafone als vorher?
Weiß da jemand mehr?
Vielleicht mal ein Erklärstück von teltarif?
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[1] koelli antwortet auf Testperson
21.11.2010 19:06

einmal geändert am 21.11.2010 19:08
Benutzer Testperson schrieb:
Da ist er wieder, der Ausdruck: virtueller Netzbetreiber.

Vor allem: Wenn 1&1 wirklich ein virtueller Netzbetreiber im Vodafone-Netz ist: Gelten die Vodafone-internen Flats dann auch zu 1&1-Anschlüssen? Denn bei BASE gelten Anrufe zum virtuellen Netzbetreiber Vistream ja auch nicht als netzintern, obwohl beides im E-Plus-Netz ist.
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[1.1] mersawi antwortet auf koelli
21.11.2010 19:23
soweit ich weiß zeichnet den virtuellen Netzbetreiber (MVNO) wie zum Beispiel Vistream eine eigene Vorwahl aus.
Frage,haben 1&1 Kunden andere Vorwahlen als normale VF Kunden ?
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[1.1.1] Schlötti antwortet auf mersawi
21.11.2010 19:58
Der Unterschied ist folgender:

Ein Service-Provider, zum Beispiel mobilcom-debitel, darf nur komplette Tarife beim Vorleister, zum Beispiel Vodafone, einkaufen. Beispiel: Eine Flatrate für Sprachtelefonie wird für 8 Eur eingekauft, für 10 EUR an den Kunden weiter gegeben. Die Tarifdetails bzw. Grundstruktur ist grundsätzlich vom Vorleister vorgegeben. Zudem werden Provisionen uvm. gezahlt. Keine Incoming-Endgelte.

Ein MVNO kauft lediglich Minuten, SMS und Gigabytes beim Vorleister ein. Also keine "fertigen" Tarife. Ein MVNO kassiert auch keine Provisionen. MVNO's kassieren Incoming-Endgelte.
Ein MVNO kann darauf basierend frei nach belieben einen Tarif gestalten und diesen nach Lust und Laune vermarkten. Es gibt keine Vorgaben vom Netzbetreiber. Mehr Freiheit, aber auch mehr Risiko (da Tarife nicht zum Festbetrag beim Vorleister eingekauft werden).

Ich hoffe das hat weiter geholfen!
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[1.1.1.1] Telly antwortet auf Schlötti
21.11.2010 20:06
Ich hoffe das hat weiter geholfen!

Oh ja. Interessant.

Wie sieht das mit der Handyvorwahl aus? Was kann man wie daran erkennen?

Wenn ich eine Nummer eines virtuellen Netzbetreibers abfrage, bekomme ich dann auch dessen Namen mitgeteilt? Das ist ja z. B. bei vistream sehr wichtig, da diese Nummern offenbar nicht von netzinternen Flatrates erfasst werden.

Telly
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[1.1.1.1.1] Fanta antwortet auf Telly
21.11.2010 20:17
Benutzer Telly schrieb:
Ich hoffe das hat weiter geholfen!

Oh ja. Interessant.

Wie sieht das mit der Handyvorwahl aus? Was kann man wie daran erkennen?

Wenn ich eine Nummer eines virtuellen Netzbetreibers abfrage, bekomme ich dann auch dessen Namen mitgeteilt? Das ist ja z. B. bei vistream sehr wichtig, da diese Nummern offenbar nicht von netzinternen Flatrates erfasst werden.

Telly

Wie findet man nun heraus, welche Nummer zu welchem Provider gehört?
Hierzu haben die Provider kostenlose Dienste geschaffen, die eine
Abfrage der Nummer erlauben und dann den dazu gehörigen Provider
angeben.

T-Mobile: Kurzwahl 4387 (aus dem T-Mobile Netz kostenfrei)
Vodafone: Kurzwahl 12313 (aus dem Vodafone Netz kostenfrei)
E-Plus: Kurzwahl 10667 (aus dem E-Plus Netz kostenfrei)
O2: SMS mit dem Text "NETZ Rufnummer" also z.B. "NETZ 01761234567" an
die Kurzwahl 4636(I-N-F-O) senden (aus dem O2 Netz kostenfrei)


Sollte eine Rufnummer zu Vistram (Ring, Solomo etc.) gehören wird dies bei der Abfrage angegeben.

Das habe ich kürzlich erfolgreich getestet mit einer Abfrage bei E-Plus (10667).

Gruß F.
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[1.1.2] cboehme antwortet auf mersawi
21.11.2010 20:15
Benutzer mersawi schrieb:
soweit ich weiß zeichnet den virtuellen Netzbetreiber (MVNO) wie zum Beispiel Vistream eine eigene Vorwahl aus.

Das ist aber eher ein Nebeneffekt. Ein virtueller Netzbetreiber ist ein Netzbetreiber. Das bedeutet er:
* Gibt eigene Sim-Karten heraus
* Betreibt ein eigenes HLR
* Schließt eigene Roamingverträge
* MMSC, SMSC usw. werden eigenständig betrieben.
Bei einem virtuellen Netzbetreiber fehlen praktisch nur die Mobilfunkmasten.

Letztendlich schließt er Roamingverträge mit Netzbetreibern ab, die dann ein Mobilfunknetz betreiben. Die ganze dahinterstehende Logik ist dann die gleiche wie beim internationalen Roaming.
So kann der MVNO auch mit mehr wie einem Netzbetreiber pro Land einen Roamingvertrag abschließen, auch in D. Deshalb kann er sehr kurzfristig den Partner wechseln ohne die Sim-Karten austauschen zu müssen. Z.B. Callmobile hat ja gerade das Problem, dass sie als Reseller beim Wechsel von D1 zu D2 alle Sim-Karten tauschen müssen.
Im Ausland hat man als Nutzer evtl. das Pech, dass er gar keine Roamingveträge abgeschlossen hat.
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[1.1.2.1] Fanta antwortet auf cboehme
21.11.2010 20:20
Benutzer cboehme schrieb:
Benutzer mersawi schrieb:
soweit ich weiß zeichnet den virtuellen Netzbetreiber (MVNO) wie zum Beispiel Vistream eine eigene Vorwahl aus.

Soweit ich weiß sind die ersten Stellen der Vorwahl in diesem Fall identisch mit einer E-Plus-Vorwahl.
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[1.1.2.2] Schlötti antwortet auf cboehme
21.11.2010 20:44
Benutzer cboehme schrieb:
Benutzer mersawi schrieb:
soweit ich weiß zeichnet den virtuellen Netzbetreiber (MVNO) wie zum Beispiel Vistream eine eigene Vorwahl aus.

Das ist aber eher ein Nebeneffekt. Ein virtueller Netzbetreiber ist ein Netzbetreiber. Das bedeutet er:
* Gibt eigene Sim-Karten heraus
* Betreibt ein eigenes HLR
* Schließt eigene Roamingverträge
* MMSC, SMSC usw. werden eigenständig betrieben. Bei einem virtuellen Netzbetreiber fehlen praktisch nur die Mobilfunkmasten.

Letztendlich schließt er Roamingverträge mit Netzbetreibern ab, die dann ein Mobilfunknetz betreiben. Die ganze dahinterstehende Logik ist dann die gleiche wie beim internationalen Roaming.
So kann der MVNO auch mit mehr wie einem Netzbetreiber pro Land einen Roamingvertrag abschließen, auch in D. Deshalb kann er sehr kurzfristig den Partner wechseln ohne die Sim-Karten austauschen zu müssen. Z.B. Callmobile hat ja gerade das Problem, dass sie als Reseller beim Wechsel von D1 zu D2 alle Sim-Karten tauschen müssen.
Im Ausland hat man als Nutzer evtl. das Pech, dass er gar keine Roamingveträge abgeschlossen hat.

Es gibt verschiedene MVNO-"Modelle". Diese oben genannten Auswirkungen entstehen nur, wenn ein Betreiber auch technischer MVNO ist, so bei vistream der Fall. Dann gibts eben auch andere Vorwahlnummern.

Ein MVNO nur auf betriebswirtschaftlicher Seite bringt das nicht mit. Sprich: keine eigenen Vorwahlnummern, kein eigenes "virtuelles" Netz. Vodafone-Flat bleibt Vodafone-Flat, SIM-Karten kommen weiterhin vom Netzbetreiber, etc..
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[1.1.2.2.1] Testperson antwortet auf Schlötti
21.11.2010 20:56
Dann scheint 1und1 jedenfalls interessannte Einkaufspreise bei Vodafone rausgehandelt zu haben, wenn ich mir die Endpreise so ansehe.
Und verdient wird an der Masse.
Erstaunlich, dass Vodafone so eine starke Konkurrenz ins eigene Netz lässt.
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[1.1.2.2.1.1] koelli antwortet auf Testperson
21.11.2010 21:03

einmal geändert am 21.11.2010 21:09
Benutzer Testperson schrieb:
Dann scheint 1und1 jedenfalls interessannte Einkaufspreise bei Vodafone rausgehandelt zu haben, wenn ich mir die Endpreise so ansehe.

Seltsam. Zumal ein Wiederverkäufer ja eigentlich teurer sein müsste. Im Falle des iPhone 4 bietet o2 das Handy ja auch teurer an als Apple selber.

Erstaunlich, dass Vodafone so eine starke Konkurrenz ins eigene Netz lässt.

Das wundert mich allerdings auch. Die holen sich Konkurrenz ins eigene Netz, die dann eine All-Net-Flat für 29,90 anbietet. Da fragt man sich doch
1.) wieso Vodafone 1&1 so nen riesigen Rabatt gibt und
2.) wieso Vodafone für die selbe Leistung so viel mehr verlangt.

Was mich auch wundert: Wieso realisiert 1&1 die 30-Euro-Allnet-Flat ausgerechnet im teuren Vodafone-Netz?
Sonst ist doch E-Plus der Anbieter, der haufenweise Billigmarken im Netz hat. Da wäre für 1&1 doch vielleicht eine 24,95-Allnet-Flat rausgekommen?
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[1.1.2.2.1.1.1] Melvis antwortet auf koelli
21.11.2010 23:20
eigene Netz, die dann eine All-Net-Flat für 29,90 anbietet. Da fragt man sich doch 1.) wieso Vodafone 1&1 so nen riesigen Rabatt gibt und 2.) wieso Vodafone für die selbe Leistung so viel mehr verlangt.

Wie kommst du darauf, dass VF 1&1 einen großen Rabatt gewähren würde? Vielleicht ist es auch nur eine sehr riskante Mischkalkulation. Sprich: Wenn 1000 Kunden 10 Minuten länger telefonieren würden, würde 1&1 ein Problem bekommen ;)

Davon mal abgesehen, ist die Chance natürlich auch hoch, dass sich Kunden dann auch für andere 1&1 Produkte entscheiden. Mit Mobiltelefonie zufrieden... ach dann wechsele ich doch gleich noch meinen Telefonanschluss und Internetzugang... *in das Qualitätsnetz von 1&1* *g*



Was mich auch wundert: Wieso realisiert 1&1 die 30-Euro-Allnet-Flat ausgerechnet im teuren Vodafone-Netz?

Na "1&1 nutzt das Qualitätsnetz E-Plus/O2" würde wohl selbst den Hotline-Mitarbeiter zum Lachen bringen ;)

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[1.1.2.2.1.1.1.1] Ohrenarzt antwortet auf Melvis
22.11.2010 00:34
Benutzer Melvis schrieb:
eigene Netz, die dann eine All-Net-Flat für 29,90 anbietet. Da

Die gibt es ja auch nicht - zumindest nicht ueber die gesamten 24 Knebel-Monate ;)


Na "1&1 nutzt das Qualitätsnetz E-Plus/O2" würde wohl selbst den Hotline-Mitarbeiter zum Lachen bringen ;)

Da ist wohl jemand lange schon nicht mehr auf dem Laufenden :)

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[1.1.2.2.2] koelli antwortet auf Schlötti
21.11.2010 20:56

einmal geändert am 21.11.2010 20:57
Benutzer Schlötti schrieb:
Es gibt verschiedene MVNO-"Modelle". Diese oben genannten Auswirkungen entstehen nur, wenn ein Betreiber auch technischer MVNO ist, so bei vistream der Fall.

Ein MVNO nur auf betriebswirtschaftlicher Seite bringt das nicht mit. Sprich: keine eigenen Vorwahlnummern, kein eigenes "virtuelles" Netz. Vodafone-Flat bleibt
Vodafone-Flat

Aber warum gibt es dann überhaupt Anbieter wie Vistream, die nicht nur betriebswirtschaftlich, sondern auch technisch als Netzbetreiber auftreten? Das verursacht dochnur zusätzliche Kosten. Und wie man an 1&1 sieht, können die ja wohl auch eigene Tarife rausbringen, ohne eigene Mobilfunktechnik bereitstellen zu müssen.
Und im Falle von Vistream entsteht für den Kunden sogar noch der Nachteil, dass deren Kunden trotz E-Plus-Vorwahl NICHT via BASE kostenlos erreicht werden können!
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[1.1.2.2.2.1] grafkrolock antwortet auf koelli
22.11.2010 00:59
2005 schrieb Teltarif übrigens

"Als erstes Unternehmen im deutschen Mobilfunkmarkt versteht sich vistream als "echter Mobile Virtual Network Operator (MVNO/MVNE) und übernimmt damit für seine Kunden die Rolle eines mobilen Netzbetreibers". Strenggenommen ist vistream gar kein MVNO, weil das Unternehmen keine ihm selbst zugeteilte Vorwahl verwendet und somit auch keinen direkten Interconnect mit anderen Netzen zu verhandeln braucht, sondern gleich eine komplette Vorwahl von E-Plus "untergemietet" hat. Das bedeutet auch, dass bei Anrufen zu vistream die Interconnect-Preise für Verbindungen zu E-Plus gelten. "
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[1.1.2.2.2.2] Schlötti antwortet auf koelli
22.11.2010 14:08
Benutzer koelli schrieb: 
Aber warum gibt es dann überhaupt Anbieter wie Vistream, die nicht nur betriebswirtschaftlich, sondern auch technisch als Netzbetreiber auftreten? Das verursacht dochnur zusätzliche Kosten. Und wie man an 1&1 sieht, können die ja wohl auch eigene Tarife rausbringen, ohne eigene Mobilfunktechnik bereitstellen zu müssen.
Und im Falle von Vistream entsteht für den Kunden sogar noch der Nachteil, dass deren Kunden trotz E-Plus-Vorwahl NICHT via BASE kostenlos erreicht werden können!

Vistream hat so weitere Vorteile - u.a.:

- man ist unabhängig von einem Vorleister, man kann einfacher die verschieden Netzbetreiber gegeneinander ausspielen. Beispiel: alle Voicetarife werden über eplus abgewickelt, da diese hier inzwischen ebenbürtig sind. Da es im datenbreich noch nicht so ist, kann vistream jetzt aber zudem theoretisch alle notebookflats über einen anderen Betreiber abwickeln. Man ist total flexibel. 

- es können zusätzliche Dienstleistungen angeboten werden. Da vistream jetzt Zugang sich zu allen netzen verschaffen kann, können beispielsweise SMS-Dienste für Großkunden realisiert werden. Beispiel: Der ADAC möchte an all seine Mitglieder eine Info-SMS zukommen lassen. Diesen Service kann dann ein technischer MVNO viel besser anbieten, da viel günstiger als einer der vier Netzbetreiber (keine Terminierungsentgelte!)
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[1.1.2.2.2.2.1] Telly antwortet auf Schlötti
22.11.2010 14:42
- es können zusätzliche Dienstleistungen angeboten werden. Da vistream jetzt Zugang sich zu allen netzen verschaffen kann, können beispielsweise SMS-Dienste für Großkunden realisiert werden. Beispiel: Der ADAC möchte an all seine Mitglieder eine Info-SMS zukommen lassen. Diesen Service kann dann ein technischer MVNO viel besser anbieten, da viel günstiger als einer der vier Netzbetreiber (keine Terminierungsentgelte!)

Bist Du Dir sicher, dass es Terminierungsentgelte für SMS gibt? Ich erbitte nähere Infos.

Telly



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[1.1.2.2.2.2.1.1] 123fred antwortet auf Telly
22.11.2010 14:51
Benutzer Telly schrieb:
Bist Du Dir sicher, dass es Terminierungsentgelte für SMS gibt? Ich erbitte nähere Infos.

Dienstleistungsentgelte gibt es sicher ;).

Ohne würde kein Netzbetreiber für den anderen arbeiten. Ist beim Strom nichts anderes.
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[1.1.2.2.2.2.1.2] Schlötti antwortet auf Telly
22.11.2010 14:57

einmal geändert am 22.11.2010 14:58
Benutzer Telly schrieb:
Bist Du Dir sicher, dass es Terminierungsentgelte für SMS gibt? Ich erbitte nähere Infos.

Telly

Ja, diese gibt es definitiv. Funktioniert exakt wie bei Voice, mit einem Unterschied: diese sind nicht reguliert und deshalb auch deren Höhe nicht öffentlich bekannt.
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[1.1.2.2.2.2.1.2.1] Telly antwortet auf Schlötti
22.11.2010 15:05
Benutzer Schlötti schrieb:
Benutzer Telly schrieb:
Bist Du Dir sicher, dass es Terminierungsentgelte für SMS gibt? Ich erbitte nähere Infos.

Ja, diese gibt es definitiv. Funktioniert exakt wie bei Voice, mit einem Unterschied: diese sind nicht reguliert und deshalb auch deren Höhe nicht öffentlich bekannt.

Soll ich Dir das jetzt nur glauben, oder hast Du Belege?

Ich glaube nicht an die Existenz solcher Gebühren. Es ist doch interessant, dass gerade bei Voice die Gebühren geregelt werden müssen und die Netzbetreiber darüber nicht erfreut sind.

Wenn es bei SMS aber keine Regelung gibt, müssten die Anbieter da doch gerade gnadenlos zuschlagen können. Doch wieso sind dann All-Net-SMS-Flatrates für 10 Euro am Markt?

Telly
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[1.1.2.2.2.2.1.2.1.1] 123fred antwortet auf Telly
22.11.2010 15:09

einmal geändert am 22.11.2010 15:11
Benutzer Telly schrieb:
Wenn es bei SMS aber keine Regelung gibt, müssten die Anbieter da doch gerade gnadenlos zuschlagen können.

Können Sie eben gerade nicht, denn würden sie gnadenlos zuschlagen, müssten sie auch auf diesem Gebiet eine Regulierung fürchten. Da aber dort anscheinend kein Marktversagen vorliegt, ist eine Regulierung entbehrlich und die Verträge über die Dienstleistungsentgelte sind geheim.

In Österreich waren die SMS-Entgelte auch erst unreguliert. Die Netzbetreiber konnten sich aber nicht auf neue Verträge einigen, also wurden sie dann auch reguliert. In Deutschland ist offensichtlich noch genug Einigungspotential vorhanden.
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[1.1.2.2.2.2.1.2.1.1.1] Telly antwortet auf 123fred
22.11.2010 15:22
Da aber dort anscheinend kein Marktversagen vorliegt, ist eine Regulierung entbehrlich und die Verträge über die Dienstleistungsentgelte sind geheim.

Wenn etwas geheim ist, kann man doch nicht beurteilen, ob es angemessen erscheint.

In Österreich waren die SMS-Entgelte auch erst unreguliert. Die Netzbetreiber konnten sich aber nicht auf neue Verträge einigen, also wurden sie dann auch reguliert. In Deutschland ist offensichtlich noch genug Einigungspotential vorhanden.

Und auf welcher Höhe sind sie dort reguliert?

Die SMS-IC-Gebühren sind oft Thema hier. Aber einen Beweis für die Existenz hat noch niemand gebracht. Auch Teltarif hat noch nicht darüber berichtet. Ich behaupte also weiter, dass es sie nicht gibt. Und wer mich überzeugen will, muss schon die Existenz nachweisen.

Telly



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[1.1.2.2.2.2.1.2.1.1.1.1] 123fred antwortet auf Telly
22.11.2010 15:42
Benutzer Telly schrieb:
Wenn etwas geheim ist, kann man doch nicht beurteilen, ob es angemessen erscheint.

Ab es angemessen erscheint (Schätzung) kann man beurteilen. Ob es angemessen ist (Tatsache), aber nicht wirklich.


Und auf welcher Höhe sind sie dort reguliert?

Neueste Info, die ich kenne: 3,88 Cent je SMS.
http://goo.gl/UKqPh


Die SMS-IC-Gebühren sind oft Thema hier. Aber einen Beweis für die Existenz hat noch niemand gebracht. Auch Teltarif hat noch nicht darüber berichtet. Ich behaupte also weiter, dass es sie nicht gibt. Und wer mich überzeugen will, muss schon die Existenz nachweisen.

Nun habe ich sie dir zumindest für Österreich nachgewiesen. Es ist aber weiterhin dein gutes Recht an der Existenz der Entgelte in Deutschland zu zweifeln. Jedoch glaube ich, dass es hier privatwirtschaftliche Verträge gibt, die die SMS-Durchleitung regeln und entsprechend bepreisen.
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[…1.2.2.2.2.1.2.1.1.1.1.1] Telly antwortet auf 123fred
22.11.2010 15:57
Nun habe ich sie dir zumindest für Österreich nachgewiesen. Es ist aber weiterhin dein gutes Recht an der Existenz der Entgelte in Deutschland zu zweifeln. Jedoch glaube ich, dass es hier privatwirtschaftliche Verträge gibt, die die SMS-Durchleitung regeln und entsprechend bepreisen.

Erstmal ein herzliches Dankeschön für den Link. In der Tat interessant!

Wenn ich mir jetzt aber schon vorstellen soll, dass man sich ausgerechnet in Deutschland in Sachen SMS unter allen Netzbetreibern einig geworden ist, dann kann ich mir aber eben auch vorstellen, dass man sich darauf geeinigt hat, einfach gar keine Kosten zu berechnen.

Wie jemand hier die letzte Woche schon mal sagte, provoziert eine SMS meist eine Reaktion - entweder ebenfalls per SMS oder sogar mit IC behafteten Rückruf. Insofern halte ich das durchaus für denkbar.

Telly
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[1.1.2.2.2.2.1.2.1.2] Schlötti antwortet auf Telly
22.11.2010 21:18
Benutzer Telly schrieb:
Soll ich Dir das jetzt nur glauben, oder hast Du Belege?

Ich glaube nicht an die Existenz solcher Gebühren. Es ist doch interessant, dass gerade bei Voice die Gebühren geregelt werden müssen und die Netzbetreiber darüber nicht erfreut sind.

Wenn es bei SMS aber keine Regelung gibt, müssten die Anbieter da doch gerade gnadenlos zuschlagen können. Doch wieso sind dann All-Net-SMS-Flatrates für 10 Euro am Markt?

Telly

Also beweisen kann, bzw. darf ich es nicht. Ich weiß es aber, weil ich in der Branche arbeite. Aber dass es ja in Österreich diese Endgelte tatsächlich gibt, zeigt ja, dass was dran sein muss :-)

Warum es 10 EUR SMS-Flats gibt? Weil - wie du es bereits in deinem letzten Beitrag gesagt hast - eine SMS meist eine Reaktion auslöst, bzw. SMS schreiben eben alleine keinen Spaß macht, und so gegenfinanziert wird.
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[1.1.2.2.3] cboehme antwortet auf Schlötti
22.11.2010 06:59
Hallo,

Ein MVNO nur auf betriebswirtschaftlicher Seite bringt das nicht mit. Sprich: keine eigenen Vorwahlnummern, kein eigenes "virtuelles" Netz. Vodafone-Flat bleibt Vodafone-Flat, SIM-Karten kommen weiterhin vom Netzbetreiber, etc..

IMHO ist das dann aber kein virtueller Netzbetreiber, sondern ein Provider. Einen Netzbetreiber zeichnet ja aus, das er seine eigenen Sim-Karten rausgibt und auf Netzseite sein eigenes HLR betreibt.

Gut, gerade noch mal bei Wikepedia nachgeschaut. Danach dürfen sich wohl auch Provider den Titel MVNO geben. Der Sinn davon erschließt sich mir nicht, weil es für 'betriebswirtschaftliche MVNO' ja schon die Bezeichnung Provider gibt. Klingt vielleicht besser.
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[1.1.2.3] hrgajek antwortet auf cboehme
23.11.2010 09:46
Hallo,

Benutzer cboehme schrieb:
Benutzer mersawi schrieb:
soweit ich weiß zeichnet den virtuellen Netzbetreiber (MVNO) wie zum Beispiel Vistream eine eigene Vorwahl aus.

Theoretisch liegt mersawi richtig.

Der Begriff "virtueller Netzbetreiber" ist ziemlich schwammig, weil jeder was anderes drunter versteht :-(

Nehmen wir QUAM (gibts nicht mehr)
Sie hatten die eigene Vorwahl 01505, eine eigene Vermittlung und ein Roaming-Abkommen mit E-Plus, weil eigene Sender noch nicht aktiv waren. Das war der erste virtuelle Netzbetreiber.
Weil sie vergessen hatten Interconnect-Verträge abzuschließen, waren sie am Anfang aus den Netzen von D1, D2 und VIAG gar nicht erreichbar und mußten eine sündhaft teure 0800-Vermittlung schalten.

(Der zweite virtuelle Anbieter war Mobilcom Multimedia Vorwahl 01566 - hat mit Mobilcom-Debitel nichts mehr zu tun.)

Nehmen wir vistream. Die Firma gehört zu 80% der www.telogic.dk und 20% zum SMS-Pionier Dr. Materna.

vistream hat sich bei E-Plus die Vorwahl 01570 "ausgeliehen" Verbindungen zu vistream kosten einen eigenen Interconnect, der an vistream bezahlt wird. vistream mußte dazu mit allen Netzbetreibern eigene Interconnect-Abkommen schließen, nicht nur für Sprache, sondern auch für SMS. Mit E-Plus wurde vereinbart, daß SMS die für 01570 bei E-Plus abgeladen werden, "weggeworfen" werden, der Absender muß(te) sich selbst drum kümmern, daß das klappt. vistream verkauft seine Karten über Service-Provider (Solomo, Simsay, igge&ko etc. etc.) ist aber direkter Vertragspartner des Kunden und betreut ihn auch, wenn man die Hotline anruft.

Nehmen wir ring.de (Callax Gruppe) Die haben sich die Vorwahl 01575 von E-Plus "ausgeliehen" ansonsten siehe oben.

Wenn Du mit 4387, 12123 oder 10667 oder der o2 SMS Netz... anfragst, bekommst Du (seit einiger Zeit) die Auskunft "Netz vistream" oder "Netz ring", vorher gabs bei 01570 oder 01575 eine Fehlermeldung.

1&1 hat mit Vodafone ein spezielles Abkommen geschlossen, daß sie Mobilfunk zu Super-Sonder-Konditionen bekommen. Ob sie auch für ankommende Gespräche was bekommen, weiß (oder sagt) außerhalb von Vodafone und 1&1 wohl keiner (vermutlich eher nicht.)

Falls jemand eine 1&1 Nummer kennt, kann er ja mal testen, was die Netzansage antwortet, ich würde auf "Vodafone D2" wetten.

Service-Provider wie Drillisch oder Mobilcom-Debitel haben keine eigene Vorwahl, bekommen also für ankommende Gespräche null und rein gar nichts, sind also daran interessiert, daß der Kunde möglichst oft selbst aktiv sein Handy nutzt und damit Kosten verursacht, wovon sie einen Anteil verdienen und ihre Leute, Provisionen etc. bezahlen müssen.
Wer sich mit Wirtschaft auskennt, weiß, daß die Fusionen der Vergangenheit gewaltig viel Geld gekostet haben und das muß wieder rein verdient werden.
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[1.1.2.3.1] koelli antwortet auf hrgajek
23.11.2010 13:15
Benutzer hrgajek schrieb:
Mit E-Plus wurde vereinbart, daß SMS die für 01570 bei E-Plus abgeladen werden, "weggeworfen" werden"

Wie bitte???
Erklär das mal bitte genauer.
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[1.1.2.3.1.1] hrgajek antwortet auf koelli
23.11.2010 13:34
Hallo

Benutzer koelli schrieb:
Benutzer hrgajek schrieb:
Mit E-Plus wurde vereinbart, daß SMS die für 01570 bei E-Plus abgeladen werden, "weggeworfen" werden"

Wie bitte???
Erklär das mal bitte genauer.

Stell Dir vor Du wohnst in der Hauptstr. 22 A.
Nun klingelt der Paketbote bei 22 und will fuer Dich was abgeben.Die Nachbarin verweigert oder legt es in die Ecke und dort verschimmelt es.
Der Paketbote muss es also direkt bei Dir abgeben, damit Du es bekommst.
Konkret:
Gemerkt haben anfangs Kunden von Postbank und anderen Dienstleistern, deren SMS. Keine Bange: Das Problem ist inzwischen geloest.

Alle Klarheiten beseitigt?