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brutaler Angriff auf die freien Märkte!


01.07.2012 16:42 - Gestartet von Chegga
Die EU driftet immer mehr in den Sozialismus ab, anstatt das man es einfach die freien Märkte regeln lässt.
Was Mobilfunk angeht gibt es in fast allen EU-Ländern mehre in Wettbewerb stehende Anbieter.
Wo es Wettbewerb gibt, gibt es keinen einzigen Grund irgendwas zu regulieren, und schon gar nicht in dem man den Anbietern die Endkundenpreise vorschreibt. Akzeptabel wäre wenn überhaupt die Verordnung von Wholesalekonditionen, aber nur wenn es eine Monopolsituation gibt wie z.B. auf der letzten Meile.

Diese EU-Bürokratie ist einfach nur Dummdreist und Frech. Wenn das so weiter geht schalten die Anbieter das Roaming irgendwann ganz ab.
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[1] rotella antwortet auf Chegga
01.07.2012 17:13
Ich habs ja schon mal geschrieben, aber generell finde ich die Abschaffung der Roaminggebühren besser als die Festlegung von Preisobergrenzen.
Zukünftig gibt dann es keine Preisvorgaben mehr und jedes Unternehmen kann seinen Minutenpreis so festlegen wie es meint, um trotz Kostenmix aus Inland- und Roaminggesprächen Gewinn zu machen.
Das ist dann tatsächlich das genaue Gegenteil von Sozialismus, das ist der freie Markt, wie du ihn dir wünschst.
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[1.1] Chegga antwortet auf rotella
01.07.2012 19:22
Benutzer rotella schrieb:
Zukünftig gibt dann es keine Preisvorgaben mehr und jedes Unternehmen kann seinen Minutenpreis so festlegen wie es meint, um trotz Kostenmix aus Inland- und Roaminggesprächen Gewinn zu machen.
Das ist dann tatsächlich das genaue Gegenteil von Sozialismus, das ist der freie Markt, wie du ihn dir wünschst.

Das ist kein freier Markt, mit welchen Recht soll man denn von einem Netzbetreiber der nicht in allen Ländern selbst vor Ort ist, und daher das Roaming nur bei einem der dortigen Netzbetreiber zu einem dortigen Marktpreis einkaufen kann, verlangen das dieser für die Endkunden überall den gleichen Preis anbietet wie zuhause im eigenen Netz? Wenn die Netzbetreiber im Roamingland kein besseres Angebot machen bleibt nur die Wahl entweder dem Kunden in diesem Land gar kein Roaming anzubieten, oder einen höheren Preis zu nehmen.

Wenn man die Mobilfunkfrequenzen europaweit einheitlich versteigert hätte so könnte man das vielleicht verlangen, da jedes Land aber seinen eigenen Mobilfunkmarkt hat, kann man nicht einfach gleiche Preise verlangen.
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[1.1.1] rotella antwortet auf Chegga
01.07.2012 21:30
Benutzer Chegga schrieb:

Das ist kein freier Markt, mit welchen Recht soll man denn von einem Netzbetreiber der nicht in allen Ländern selbst vor Ort ist, und daher das Roaming nur bei einem der dortigen Netzbetreiber zu einem dortigen Marktpreis einkaufen kann, verlangen das dieser für die Endkunden überall den gleichen Preis anbietet wie zuhause im eigenen Netz?

Ganz einfach um eine Zulassung als Netzbetreiber in der EU zu bekommen. Wir leben zwar im Kapitalismus, aber nicht in Anarchie, der Staat erlässt gewisse Regularien, an die die Marktteilnehmer sich zu halten haben.

Wenn die
Netzbetreiber im Roamingland kein besseres Angebot machen bleibt nur die Wahl entweder dem Kunden in diesem Land gar kein Roaming anzubieten, oder einen höheren Preis zu nehmen.

Für die großen Betreiber wie Vodafone, Telekom, Telefonica, KPN etc sollte es kein Problem sein, sich wechselseitig günstige Konditionen einzuräumen, alternativ könnten die Unternehmen auch eine Art Spotmarkt für Roamingminuten einrichten etc. Ich vertraue da voll und ganz in die Kreativität der Marktteilnehmer.

Wenn man die Mobilfunkfrequenzen europaweit einheitlich versteigert hätte so könnte man das vielleicht verlangen

Ich denke, langfristig wird das auch genauso kommen.
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[1.1.2] getodavid antwortet auf Chegga
02.07.2012 11:39
Benutzer Chegga schrieb:

Das ist kein freier Markt, mit welchen Recht soll man denn von einem Netzbetreiber der nicht in allen Ländern selbst vor Ort ist, und daher das Roaming nur bei einem der dortigen Netzbetreiber zu einem dortigen Marktpreis einkaufen kann, verlangen das dieser für die Endkunden überall den gleichen Preis anbietet wie zuhause im eigenen Netz? Wenn die Netzbetreiber im Roamingland kein besseres Angebot machen bleibt nur die Wahl entweder dem Kunden in diesem Land gar kein Roaming anzubieten, oder einen höheren Preis zu nehmen.

Kann es sein dass du überhaupt nicht verstanden hast, was Frau Kroes da vorhat? SO wie von dir beschrieben ist das jedenfalls NICHT geplant, eher ziemlich im Gegenteil! Geplant ist dass der Kunde SELBST einen Vertrag mit dem Roamingpartner im Roamingland abschließen kann - und eben NICHT MEHR der eigene Heima.-Netzbetreiber zuhause die Leistung beim Roamingpartner einkauft und dann zu einem beliebigen Preis (Und schon gar nicht den gleichen wie im Inland) seinen Kunden weiterverkauft.
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[1.2] dragondo antwortet auf rotella
02.07.2012 11:06
Warum kümmert sich die EU Kommission eigentlich nicht um die Bierpreise am Ballermann ???
Ist doch nicht richtig, dass ich im Urlaub mehr fürs Pils bezahlen muss als in meiner Stammkneipe !!!
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[2] Telly antwortet auf Chegga
01.07.2012 17:17
Diese EU-Bürokratie ist einfach nur Dummdreist und Frech. Wenn das so weiter geht schalten die Anbieter das Roaming irgendwann ganz ab.

Das tun sie aber nicht, weil sie immer noch richtig gut dran verdienen! Und bevor sich jemand im Ausland eine SIM holt, überlegt er sich vielleicht, ob er die wenigen Minuten, die er so braucht, nicht vielleicht sinnvoller vom Hoteltelefon aus macht. Manches lässt sich sicher auch über das WLAN des Hotels über Skype erledigen.

Macht 100 Prozent Totalverlust bei den Netzbetreibern.

Du brauchst also vor einer Abschaltung keine Angst zu haben.

Telly
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[3] sipuma antwortet auf Chegga
01.07.2012 17:43
Benutzer Chegga schrieb:
Die EU driftet immer mehr in den Sozialismus ab, anstatt das man es einfach die freien Märkte regeln lässt.


Das hat man ja die letzten Jahrzehnte gesehen, wie sich der freie Markt regelt. Abgezockt hat man die Kunden, wenn sie im Ausland waren, mehr nicht. Ob die Roaming-Gebühren nun gleich ganz abgeschafft werden müssen, sei dahin gestellt. Aber das sie nun günstiger werden, finde ich ok.
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[3.1] Boarder111 antwortet auf sipuma
01.07.2012 19:07
Benutzer sipuma schrieb:
Benutzer Chegga schrieb:
Die EU driftet immer mehr in den Sozialismus ab, anstatt das man es einfach die freien Märkte regeln lässt.


Das hat man ja die letzten Jahrzehnte gesehen, wie sich der freie Markt regelt. Abgezockt hat man die Kunden, wenn sie im Ausland waren, mehr nicht. Ob die Roaming-Gebühren nun gleich ganz abgeschafft werden müssen, sei dahin gestellt. Aber das sie nun günstiger werden, finde ich ok.



Genau, wenn nicht reguliert wird dann regelt sich der Markt auch von selbst. Nämlich dann teilen die sich die Kunden gegenseitig auf anstatt sich einem Preisvergleich zu stellen. Warum gabs z.b. in den ersten Jahren der D-Netze fast immer die fast genau die gleichen Tarife der Konkurrenten. Bevor die Firmen sich freiwillig dem Markt stellen werden müssten es noch einige Netzbetreiber mehr geben. Dann vielleicht.
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[3.2] chrschn antwortet auf sipuma
01.07.2012 20:08
Kann es sein, dass Ihr Frau Kroes falsch verstandne habt?

Ich würde den Artikel eher so interpretieren, dass sich jeder Kunden egal mit welcher "HeimatSIM" er im Gastland unterwegs ist, raussuchen kann, über welchen Netzanbieter er dort telefoniert - und zwar zu dessen Tarifen.
Das wäre quasi so eine Art CallByCall im Ausland.
Der heimische Telefonanbieter (im deutschen Fall eben Telekom, Vodafone, eplus oder Telefonica) macht nur das Inkasso für den ausländischen Anbieter, rechnet selbst aber nichts ab und "verkauft" im EU-Ausland auch keine eigene Leistung bzw. ist damit nur ein Anbieter unter vielen...

Hintergrund der EU-Roaming-Regulierung ist und war, dass sich kaum ein Kunde wegen weniger Woche im Ausland eine dortige SIM holt. Diese "Faulheit" haben die Heimatanbieter der Kundne ausgenutzt für aberwitzige Tarife... Erst die Regulierung hat dieses "Quasi-Monopol" mit den entsprechenden ";onopolpreisen" ausfgebrochen...
Insofern ist die EU-Kommission hier ganz bestimmt nicht das ZK, sondern die Marktordnungsbehörde. Gut so!
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[3.2.1] Telly antwortet auf chrschn
01.07.2012 20:18
Ich würde den Artikel eher so interpretieren, dass sich jeder Kunden egal mit welcher "HeimatSIM" er im Gastland unterwegs ist, raussuchen kann, über welchen Netzanbieter er dort telefoniert - und zwar zu dessen Tarifen.
Das wäre quasi so eine Art CallByCall im Ausland.

Ja nicht ganz. Du kannst künftig mit einem ausländischen Anbieter quasi einen eigenen Roamingvertrag abschließen, der über Deine heimische SIM realisiert wird.

Das kann auch ein polischner Anbieter sein, mit dem Du ein Abkommen für Deinen Urlaub in Spanien ausmachst.

Wäre es so, wie Du sagst, dann müsstest Du ja die auch im Ausland nicht regulierten "Auslandstarife" nach Deutschland zahlen. Z. B. 2 Euro/Min. Damit wäre nix gekonnt.

Telly
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[4] CBS antwortet auf Chegga
01.07.2012 22:29
Ist doch Quatsch. Roaming war bisher reine Abzocke. Da war nix mit freier Markt, Oligopole, wenn überhaupt. Der Swisscom Chef sagt selbst, dass hier Margen von 80% normal sind. Nachzulesen hier:

http://www.20min.ch/finance/news/story/16538896
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[4.1] Chegga antwortet auf CBS
01.07.2012 22:39
Was daran liegt das die Endkunden im Bereich Auslandsroaming keinen Preisdruck ausüben. Dieses kann man aber nicht den Anbietern anlasten.

Benutzer CBS schrieb:
Ist doch Quatsch. Roaming war bisher reine Abzocke. Da war nix mit freier Markt, Oligopole, wenn überhaupt. Der Swisscom Chef sagt selbst, dass hier Margen von 80% normal sind. Nachzulesen hier:

http://www.20min.ch/finance/news/story/16538896
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[4.1.1] Telly antwortet auf Chegga
01.07.2012 23:22

3x geändert, zuletzt am 01.07.2012 23:30
Was daran liegt das die Endkunden im Bereich Auslandsroaming keinen Preisdruck ausüben. Dieses kann man aber nicht den Anbietern anlasten.

Wie soll ein Gelegenheitsreisender, der nicht ständig ins gleiche Land fährt, den denn ausüben?

Calltrough? Das kennen die meisten gar nicht!

Und für jedes Land ne eigene SIM? Wo man dann das Geld auch vertelefonieren muss? Für Gelegenheitsreisende zuviel Aufwand.

Ich war vor ein paar Jahren in Dubai. Wollte dort eine Karte kaufen. 2 Netze in der Shopping Mall. Beide konnten mir keine Aktivierung innerhalb 48 Stunden versprechen. Wir waren 7 Nächte da. Das ist nicht praktikabel, wenn man zum einen erstmal zuhause Bescheid sagen will, dass man gut angekommen ist.

Wir haben dann für 2,50 Euro/Min. insgesamt 5 Min. vom Hotel angerufen. War billiger als Roaming. Das hat sich für meinen Netzbetreiber doch richtig gelohnt.

Warum die das nicht kapieren, dass Preise senken mehr Minuten generiert, verstehe ich einfach nicht.

Telly
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[4.1.1.1] ger1294 antwortet auf Telly
01.07.2012 23:42
Benutzer Telly schrieb:

Ich war vor ein paar Jahren in Dubai. Wollte dort eine Karte kaufen. 2 Netze in der Shopping Mall. Beide konnten mir keine Aktivierung innerhalb 48 Stunden versprechen. Wir waren 7 Nächte da. Das ist nicht praktikabel, wenn man zum einen erstmal zuhause Bescheid sagen will, dass man gut angekommen ist.

Wir haben dann für 2,50 Euro/Min. insgesamt 5 Min. vom Hotel angerufen. War billiger als Roaming. Das hat sich für meinen Netzbetreiber doch richtig gelohnt.

Und noch günstiger wäre eine stinknormale Telefonkarte für ein öffentliches Kartentelefon gewesen, ist preislich manchmal da immer noch die attraktivste Lösung. Mit der Karte für 30 Dirham konnte man recht lange nach deutschland telefonieren, und es sind gerade einmal 4 Euro gewesen.

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[4.1.1.1.1] Telly antwortet auf ger1294
01.07.2012 23:46
Und noch günstiger wäre eine stinknormale Telefonkarte für ein öffentliches Kartentelefon gewesen, ist preislich manchmal da immer noch die attraktivste Lösung. Mit der Karte für 30 Dirham konnte man recht lange nach deutschland telefonieren, und es sind gerade einmal 4 Euro gewesen.

Da war die Preisauszeichnung an den Telefonen leider unzureichend. Insofern war ich mir über die Kosten gar nicht im Klaren.

Aber grundsätzlich natürlich ein guter Tipp!

Telly
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[5] getodavid antwortet auf Chegga
02.07.2012 07:23

einmal geändert am 02.07.2012 07:30
Benutzer Chegga schrieb:
Die EU driftet immer mehr in den Sozialismus ab, anstatt das man es einfach die freien Märkte regeln lässt. Was Mobilfunk angeht gibt es in fast allen EU-Ländern mehre in Wettbewerb stehende Anbieter.

Und wo war all die Jahre vor der Regulierung dein freier Markt bitteschön? Die Anbieter im Ausland hätten sich vielleicht gerne um die einzelnen Roamingkunden bemüht - konnten es aber nicht weil die Preise die der Endkunde bezahlt hat nicht mehr von von ihnen sondern vom jeweiligen Heimatanbieter des Kunden festgelegt waren. Und die haben sich einen Wettbewerb im Roaming von genau 0,0 geliefert. Alle die gleichen Preise. Jahrelang. Und nicht nur hier sondern überall in Europa. Erzähl hier doch keinem vom Pferd von einem wunderbaren selbstregulierenden Wettbewerb!

Und genau da setzt die Idee der Wettbewerbskommissarin ja an - sie will künftig keine Endkundenpreise mehr definiert vorgeben sondern den Kunden die Möglichkeit geben, unabhängig vom Vertrag mit ihrem Heimatanbieter, eigene Roamingverträge mit den Anbietern im Zielland abzuschließen. DAMIT da endlich Wettbewerb entsteht weil die Anbieter um die Kunden buhlen müssen. Denn den gibt es bislang nicht.