Focus: Roaming-Gebühren sollen ab 2015 komplett wegfallen
Innerhalb der EU sollen die Roaming-Gebühren entfallen
Foto: © Henrik Andersen - Fotolia.com
EU-Kommissarin Neelie Kroes strebt an, die Gebührenunterschiede für die
Benutzung von Handys im In- und Ausland bis 2015 komplett
aufzuheben. Die für die "Digitale Agenda" der EU zuständige Kommissarin
sagte in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Focus: "Die Konsumenten
werden in Zukunft frei sein, ihren Roaming-Partner - also
das entsprechende örtliche Telefonunternehmen - frei zu wählen, wenn sie ins
Ausland reisen. 2015 sollte es dann überhaupt keine Unterschiede zu den
Inlandspreisen mehr geben." Das gelte auch für die Datenübertragung, für
die ab heute - wie berichtet - erstmals eine
Preisobergrenze gilt.
Innerhalb der EU sollen die Roaming-Gebühren entfallen
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Für die nächsten beiden Jahren sind weitere Preissenkungen bereits
beschlossene Sache. Dabei werden die Gebühren sowohl für eingehende und
ausgehende Telefongespräche, als auch für den SMS-Versand und die Nutzung
des mobilen Internet-Zugangs gesenkt. Details hierzu finden Sie auch in
unserer Infoseite zu regulierten Euro-Tarif.
Internet im Inland: Künftig größere Preis- und Serviceunterschiede
Die EU-Kommissarin äußerte sich gegenüber dem Focus auch zur Zukunft des Internet-Zugangs im Inland. So rechnet Kroes für die Zukunft mit größeren Preis- und Serviceunterschieden: "Wer Filme mit hoher Qualität downloaden will, wird künftig mehr zahlen als jemand, der nur E-Mails versenden oder skypen will." Nicht jeder brauche alles, was das Internet zu bieten habe. Die Angebote würden daher "breiter aufgefächert" sein. Bis 2015 solle jeder Europäer Zugang zum Netz haben: "Ob er ihn dann nutzt, bleibt natürlich seine Sache."
Der Ausbau des Hochgeschwindigkeits-Internets werde die Wirtschaft europaweit stabilisieren und Arbeitsplätze schaffen, sagte Kroes im Gespräch mit dem Focus voraus. "Die USA mögen ihr Silicon Valley haben - wir können aus Europa einen Glasfiber-Kontinent machen!" Dabei gehe es um Investitionen in die Breitbandtechnologie, die zwischen 160 und 250 Milliarden Euro ausmachten. "Wir loten gerade aus, inwiefern die Europäische Investitionsbank solche Investitionen unterstützen kann", fügte Kroes hinzu.