Benutzer rotella schrieb:
Ein anderes Ärgernis sind die neuen Vertragsklauseln, die beiden Partnern monatlich die Kündigung des Vertrages ermöglichen. Auf diese elegante Weise kann sich der Anbieter völlig legal sehr schnell von unerwünschten,weil teuren Kunden trennen. Da aber der Anbieter niemals vorher mitteilt, welches Kundenverhalten für ihn akzeptabel ist und welches zur Kündigung führt, habe ich als Kunde keinerlei
Planungssicherheit.
Ich lehne daher solche Verträge ab.
Ich bin auch gegen Verträge mit Fußangeln, doch man sollte trotzdem die Kirche im Dorf lassen:
Natürlich ist es legitim, daß der Kunde die vertraglichen Leistungen für seine persönlichen Bedürfnisse (und nicht quasi gewerblich für 100 "Verwandte" oder gegen Entgelt für Fremde) nutzt.
Klarerweise kann es nicht Kalkulationgrundlage - sowohl für den Tarif, als auch für den Netzausbau - sein, daß Kunden "Flatrates" als 24x7 Anspruch sehen.
Die dahinterliegende Mischkalkulation bedeutet eben, daß Kunden, über einen längeren Zeitraum betrachtet, mehr oder weniger rentabel sind.
Prinzipiellerweise kann einem Kunden dies natürlich egal sein.
Andererseits muß klar sein, daß es keinen Rechtsanspruch gibt (von wenigen Ausnahmefällen mal abgesehen), bei einer Firma Kunde werden oder bleiben zu können, genauso, wie dich umgekehrt auch niemand dazu zwingen kann.
Wenn Kunden feststellen, daß sie ihren Bedarf anderswo zum halben Preis bekommen können ist klar, daß sie dann üblicherweise kündigen werden.
Natürlich gilt dies auch andersherum:
So muß Kunden aber auch bewußt sein, daß sich Unternehmen permanent und massiv unrentable Kunden auf Dauer wohl nicht leisten können und wollen und somit von ihrem Kündigungsrecht Gebrauch machen.
Allerdings wird es vor einem solchen Schritt meist achon eine lange Vorgeschichte oder grenz-/illegale Verhaltensweisen des Kunden (z.B. vorsätzliche wiederholte und lang dauernde Anrufe unter Ausnutzung der Flatrate zu Diensten, welche dafür Geld oder geldwerte Leistungen bieten etc.) vorangegangen sein.
Fairneß kann nicht nur von einem Partner gefordert werden.
Kunden, die dies nicht einsehen wollen, dürfen sich dann eben nicht über die Konsequenzen beschweren.
Planungssicherheit besteht insoweit schon, wenn sich Kunden eben rechtzeitig Gedanken über ihre Nutzung machen und den - hoffentlich vorhandenen - Hausverstand einsetzen.
Klarerweise macht eine Forderung nachdem der Betreiber sagen soll, "welches Kundenverhalten für ihn akzeptabel ist" wenig Sinn und wäre höchstwahrscheinlich kontraproduktiv, da dann Kunden erst recht auf dieses Limit "hinarbeiten" werden - genauso, wie bei den "all you can eat" Buffets eine zunehmende Anzahl "netter" Zeitgenossen gibt, welche darunter verstehen, am liebsten mit dem LKW vorzufahren und alles samt Vorräten aus dem Keller und möglichst auch das Inventar mitnehmen zu können, weil man "doch dafür schließlich bezahlt" habe.