Rückzieher

o2: Doch keine kostenpflichtigen Festnetznummern trotz Flatrate

Laut Netzbetreiber handelte es sich bei entsprechender Ansage um einen Test
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Wie berichtet hat o2 in der vergangenen Woche bei einigen Calling-Card-Einwahlnummern im deutschen Festnetz eine Ansage aufgeschaltet, der zufolge es sich bei der gewählten Nummer um kein Standard-Telefonat, sondern um einen Dienst handelt. Für Kunden mit Flatrate koste das Gespräch 9 Cent pro Minute und für Nutzer des o2-o-Tarifs würden die entsprechenden Verbindungen nicht für den Kosten-Airbag herangezogen, sondern separat berechnet.

Inzwischen hat o2 die Ansage wieder abgeschaltet. Dafür ist eine von uns getestete Callthrough-Einwahl im Ortsnetz Nürnberg nun aus dem o2-Mobilfunknetz nicht mehr erreichbar. Offenbar hat sich der Netzbetreiber demnach entschieden, die Anwahl - wie zuvor schon zahlreiche andere Calling-Card-Einwahlnummern - zu sperren oder zu limitieren. Bei von offiziell nicht gesperrten, aber limitierten Rufnummern ist eine Erreichbarkeit jedoch in der Praxis nicht gegeben. Selbst 20 und mehr Anwahlversuche schlugen in Tests der teltarif.de-Redaktion fehl.

Auch die o2-Pressestelle bestätigte nun gegenüber teltarif.de, die Ansage sei wieder abgeschaltet worden. Es habe sich lediglich um einen technischen Test gehandelt. Die angekündigten Zusatzkosten seien während dem Testbetrieb nicht berechnet worden. Allerdings sähen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Münchner Mobilfunk-Netzbetreibers durchaus vor, dass für Mehrwertdienste - auch auf regulären Festnetznummern - zusätzliche Kosten anfallen können.

E-Plus will für manche Festnetznummern ebenfalls trotz Flatrate kassieren

Der Mitbewerber E-Plus hat eine ähnliche Regelung im März in seine Allgemeinen Geschäftsbedingungen aufgenommen. Neukunden, die seit diesem Termin einen E-Plus- oder Base-Vertrag abgeschlossen haben, müssen demnach damit rechnen, für die Anwahl bestimmter Festnetznummern 6 Cent pro Minute zu zahlen, obwohl sie eine Handy-Flatrate für Gespräche ins Festnetz nutzen. In welchen Fällen diese Kosten tatsächlich anfallen, ist weiter unklar.

Neben o2 hatte im vergangenen Jahr auch E-Plus damit begonnen, die Anwahl einiger Callthrough-Nummern im Festnetz zu sperren. Im Gegensatz zu o2 werden die E-Plus-Kunden jedoch mit einer Ansage darauf hingewiesen, dass die gewünschte Nummer aus dem E-Plus-Netz nicht erreichbar ist. T-Mobile- und Vodafone-Kunden kennen derartige Beschränkungen bislang nicht.