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Die Opfer werden belehrt, aber ...


18.01.2012 22:33 - Gestartet von rainbow
... was geschieht mit den Tätern? Sie sind bekannt. Gibt es Abmahnungen, Geldbußen, Tätigkeitsverbote?
Selbst wenn diese "Chefs" vom Ausland her agieren, sind sie spätestens dann greifbar, wenn Geld gezahlt werden soll.

Übrigens - monster.de:
Suche Bauhelfer oder Hochbaufachwerker in xxxxxx (Name der Stadt) im Umkreis von 25 km.
Antwort: "Haben Sie sich vielleicht vertippt?"
Gegenfrage: Haben Sie vielleicht nichts anzubieten?

Ein Erlebnis der besonderen Art bot monster.de. am 03.06.07: "Hier finden Sie Ihren Traumjob" wurde verkündet.
Es wurden auch Services geboten wie z.B. Monster-Shop, Gehaltsanalyse, Unterlagen-Check und Karriere-Coaching. Diese Köstlichkeiten ignorierend, fragte ich (als Helfer für einen jungen Arbeitslosen) bescheiden nach "Bauhelfer Sachsen".
Antwort: "Bauhelfer für Großbaustelle in Norwegen gesucht." Eine echte "Monsterreaktion".
Ich konnte schmunzeln, mein Schützling nicht so recht.
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[1] Christian_Wien antwortet auf rainbow
19.01.2012 08:32
Benutzer rainbow schrieb:
... was geschieht mit den Tätern? Sie sind bekannt. Gibt es Abmahnungen, Geldbußen, Tätigkeitsverbote?
Selbst wenn diese "Chefs" vom Ausland her agieren, sind sie spätestens dann greifbar, wenn Geld gezahlt werden soll.



Die Täter sitzen klarerweise zumeist im Ausland - besonders gern in den "Zukunftsländern der EU", welche sich großteils aus den Staaten der ehem. UdSSR zusammensetzen.
Ein Teil sitzt in den zur Erleichterung der organisierten Kriminalität bereits in die EU aufgenommenen Staaten wie Bulgarien und Rumänien.
Gemeinsam ist allen, daß dort eine ordentliche Rechtsverfolgung so gut wie unmöglich und auch politisch gar nicht gewollt ist, sofern die Kette an mehr oder weniger naiven Mittels-, Zwischen- und Hintermännern überhaupt bis zu den Drahtziehern und Köpfen nachverfolgt werden kann.

Das ist eigentlich nichts wirklich Neues.
Erschreckend und traurig ist jedoch vielmehr, daß diese Betrugsmaschen trotz(!) intensivster jahrelanger Berichterstattung in sämtlichen Medien noch immer zu funktionieren scheinen.
Genauso, wie die seit Jahrzehnten bekannte Märchen vom "Gaskassier, der sofort Nachzahlungen kassieren muß", "Polizisten und/oder Bankbeamten, die sofort und unangekündigt Geld und/oder EC-Karten (klarerweise auch mit PIN) überprüfen müssen" etc. noch immer bestens funktionieren.
Das Prinzip, daß wohl niemand freiwillig hohe Gehälter für sehr leichte Dienstleistungen, die er eigentlich theoretisch genausogut selbst durchführen könnte und im Normalfall auch würde, zahlt, sollte mehr als eindeutig sein.
Leider setzt bei der Gier nach "leicht verdientem" Geld aber nach wie vor der Verstand aus.
Da ist es leider völlig egal, ob es sich um hochspekulative Anlageprodukte diverser Fonds, Banken, Firmenkonstrukten etc. handelt, oder um "Autobahngold", "Schnäppchen" bei diversen Werbefahrten, "Parkplatzangeboten" wegen angeblichen Messe-Resten, Zollhindernissen etc. oder eben um die "lukrativen Nebenjobs", wo man ohne besondere Vorkenntnisse, Erfahrungen und den angeblichen Arbeitgeber auch nur in irgendeiner Form zu Gesicht zu bekommen, mit Gehältern in Kategorien mittlerer bzw. oberer Hierarchieebenen geködert wird.

Es gilt immer noch der altbekannte Spruch:
Was zu schön ist, um wahr zu sein, ist leider meist auch nicht wahr.