Tatort Internet: Diese Betrugsmaschen lauern im Netz
Tatort Internet:
Diese Betrugsmaschen lauern im Netz
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Eine Mail von einem Unbekannten aus dem
Ausland, höflich formuliert und ganz persönlich - wenn es darin um
Geld geht, sollten die Alarmglocken läuten. Der Adressat könnte als
"Scamming"-Opfer ausgeguckt sein. "Scamming" - Betrug im Internet -
greift um sich. Wer darauf hereinfällt, kann viel Geld verlieren. Die Täter
würden äußerst raffiniert vorgehen, sagt Gaby Goebel-Andreas, Expertin für die Prävention von Internetkriminalität im hessischen Landeskriminalamt
(LKA). Einige Beispiele für Maschen der Betrüger im Überblick:
Warenbetrug: Eigentlich ein banaler Vorgang, bei dem die Ware
bezahlt, aber nicht geliefert wird. Etwa bei Internet-Auktionen. Oder
der Verkäufer geht leer aus: Über ein Auto-Portal bietet zum Beispiel
jemand seinen Wagen für 10 000 Euro an, ein Interessent kauft und
schickt einen Scheck über 15 000 Euro. Den Verkäufer bittet er, den
zu viel gezahlten Betrag zurückzuzahlen. Viel später fliegt auf, dass
der Scheck gar nicht gedeckt war. "Eine ganz typische Masche", sagt
Goebel-Andreas.
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Diese Betrugsmaschen lauern im Netz
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Immobilienvermittlung: Die Täter kopieren reale Wohnungsangebote
aus Immobilienportalen und stellen diese Wohnungsangebote dann zu
einem viel günstigeren Preis ebenfalls in das Portal. Wenn sich
Interessenten melden, behauptet der angebliche Wohnungseigentümer, er
sei geschäftlich im Ausland und könne die Wohnung nicht persönlich
zeigen, aber gegen Kaution - 500 bis 1 000 Euro - den
Wohnungsschlüssel zuschicken. Die Kaution solle per Geldtransfer
überwiesen werden. Natürlich erhalten die Interessenten den Schlüssel
nie, und das Wohnungsangebot ist schnell wieder gelöscht.
Partnervermittlung: Eine Frau aus Friedberg fiel bei der
Partnersuche im Internet herein. Sie verliebte sich in einem Mann,
den sie über eine Kontaktanzeige bei einem Partnerportal
kennengelernt hatte. Mehrere E-Mails gingen hin und her, zu einem
Treffen kam es nie. Der Mann - laut LKA hatte er Namen und Foto aus
dem Internet gestohlen - schaffte es, ihr unter abenteuerlichen
Vorwänden Geld abzuschwatzen, etwa für medizinische Behandlungen
seines Sohnes und für ihn selbst. Bis die Frau Verdacht schöpfte,
hatte sie 20 000 Euro ins Ausland überwiesen - über eine normale
Transferfirma, bei der kein Konto nötig ist. Der Zahlencode, mit dem
diese Überweisungen abgewickelt werden, lässt nicht erkennen, wer das
Geld abholt.
Finanzagenten: Wer sich locken lässt, über sein Konto dubiose
Geldbeträge abzuwickeln, läuft Gefahr, selbst mit dem Gesetz in
Konflikt zu geraten. Laut LKA-Expertin Goebel-Andreas machen Betrüger
per E-Mail Job-Angebote, die mit wenigen Stunden Arbeit mehrere
Tausend Euro Verdienst versprechen. Bedingung: PC und Bankkonto
müssen vorhanden sein. Die Täter überweisen dann Geld auf das Konto,
das der "Finanzagent" nur weiterleiten soll. Hier handele es sich um
Geldwäsche, sagt die LKA-Expertin, und der Kontoinhaber könne
ebenfalls verurteilt werden.
Identitätsdiebstahl: Ein Spaß ohne Wissen über die Folgen sind
Profile auf Facebook, die Fremde im Namen eines anderen anlegen. So
sei es vorgekommen, dass Schüler über dem Namen ihres Lehrers ein
Profil angelegt und Unsinn gepostet hätten, sagt Goebel-Andreas. Auf
diese Weise könnten aber jemandem auch schlimme Inhalte wie
Kinderpornos untergejubelt werden. Mit dem gefälschten
Facebook-Profil sei der Straftatbestand der "Fälschung
beweiserheblicher Daten" erfüllt. Wer so etwas merkt, sollte umgehend
zur Polizei gehen.