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schlechte Ortungsmöglichkeit im Festnetz!


11.02.2012 11:03 - Gestartet von Chegga
Schon seit den 80er Jahren ist es in USA ganz normal, das die Notrufzentrale bei Anrufen aus dem Festnetz sofort Name und Straßenadresse auf dem Bildschirm hat, somit auch bei Röchelanrufen sofort reagieren kann. In Deutschland verfügen die Notrufzentralen noch immer über keine automatisierte Abfragemöglichkeit um aus einer Rufnummer den Namen und die Adresse des Anschlusses bzw. den Standort der Telefonzelle ermitteln zu können, zunächst wird ermittelt bei welcher Telefongesellschaft die Rufnummer ist, und dann wird bei dieser manuell telefonisch oder per Fax angefragt wo sich der Anschluss befindet. Im Ernstfall zählt jede Sekunde, aber die Adressermittlung kann schonmal eine halbe Stunde dauern. Bei einem akutem Erstickungs oder Schwindelanfall ist ein Anrufer nicht in der Lage noch seinen Standort durchzugeben. Auch ortsfremde Besucher oder Kinder die alleine zuhause sind, können die eigene Adresse teilweise nicht auf anhieb nennnen.

Das ist eine Nachlässigkeit beim deutschen Notrufsystem die ganz gewaltig stinkt.
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[1] Zündi antwortet auf Chegga
11.02.2012 12:06
Benutzer Chegga schrieb:
Schon seit den 80er Jahren ist es in USA ganz normal, das die Notrufzentrale bei Anrufen aus dem Festnetz sofort Name und Straßenadresse auf dem Bildschirm hat, somit auch bei Röchelanrufen sofort reagieren kann. In Deutschland verfügen die Notrufzentralen noch immer über keine automatisierte Abfragemöglichkeit um aus einer Rufnummer den Namen und die Adresse des Anschlusses bzw. den Standort der Telefonzelle ermitteln zu können, zunächst wird ermittelt bei welcher Telefongesellschaft die Rufnummer ist, und dann wird bei dieser manuell telefonisch oder per Fax angefragt wo sich der Anschluss befindet.

Die meisten Notrufzentralen sehen ganz genau, von wo der Anruf kommt. Gerade bei Telefonzellen kann das verdammt schnell gehen, das ein Rettungswagen und vor allem die Polizei dort auftaucht. Das war auch vor 20 Jahren nicht anders, als es noch keine Rufnummernübermittlung gab. Für sowas gab/gibt es eine Fangschaltung.
Kannst ja mal von einer Telefonzelle einen Scherzanruf bei der 112 machen und die Zeit stoppen. Mir ist jemand bekannt, der war nach dem Auflegen ziemlich überrascht, das 2 Männer in grünen Uniformen hinter ihm standen ;-)

Der "Spaß" war übrigens inklusive Heimfahrt kostenlos, weil derjenige damals noch strafunmündig war und es deshalb bei einer Ermahnung blieb. Sowas kann aber durchaus auch mal ein paar Euro kosten.
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[1.1] Chegga antwortet auf Zündi
11.02.2012 12:20
Bei der klassischen analogen Fangschaltung hat es ja noch länger gedauert, da musste erstmal ein Bereitschaftstechniker der Bundespost rausfahren zur Vermittlungsstelle und dort das Gespräch anhand der Drehwählerstellung zurückverfolgen.

Nun sehen sie heutzutage sofort die Rufnummer, aber die Adresse haben sie noch nicht auf dem Bildschirm. Wenn von einer Telefonzelle öfter der Notruf missbraucht wurde, so ist denen die Rufnummer natürlich schon bekannt, und sie wissen wo es ist, sodass man mal kurz nen Streifenwagen vorbeischicken kann.
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[1.1.1] Zündi antwortet auf Chegga
11.02.2012 13:28
Benutzer Chegga schrieb:
Bei der klassischen analogen Fangschaltung hat es ja noch länger gedauert, da musste erstmal ein Bereitschaftstechniker der Bundespost rausfahren zur Vermittlungsstelle und dort das Gespräch anhand der Drehwählerstellung zurückverfolgen.

Nun sehen sie heutzutage sofort die Rufnummer, aber die Adresse haben sie noch nicht auf dem Bildschirm. Wenn von einer Telefonzelle öfter der Notruf missbraucht wurde, so ist denen die Rufnummer natürlich schon bekannt, und sie wissen wo es ist, sodass man mal kurz nen Streifenwagen vorbeischicken kann.

Ok, das wäre eine Erklärung. Die meisten Fake-Anrufe kommen ja von Telefonzellen in der Nähe von Schulen, da kann auch mal ein Streifenwagen "auf Verdacht" zur richtigen Telefonzelle geschickt worden sein.
In der heutigen Zeit werden Polizei und Feuerwehr aber wohl auch eine Liste mit Rufnummern und Standorten aller Telefonzellen innerhalb des Zuständigkeitsbereichs haben. So viele Telefonzellen gibt es ja auch gar nicht mehr.

Probleme kann es aber geben, wenn ein Notruf von einem Anschluss in einem Wochenendgebiet kommt. Mir ist da ein Fall bekannt, da hat der Rettungswagen nach einem Notruf das Haus nicht gefunden und die Rettungsleitstelle musste zurückrufen, um sich eine exakte Wegbeschreibung geben zu lassen und hat diese dann an den Rettungswagen weitergegeben. Die Adresse hat da auch nichts genutzt, denn es gibt keine richtige bzw nur verschiedene Fantasie-Adressen z.B. von der Telekom, Stromversorger, Wasserversorger usw. Bei einem Röchelanruf kann das natürlich übel ausgehen. Im vorliegenden Fall war es aber zum Glück kein Problem, da der Anrufer bzw Angerufene sich noch einigermaßen gut verständigen konnte.
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[1.1.1.1] Chegga antwortet auf Zündi
11.02.2012 13:47
Benutzer Zündi schrieb:
diese dann an den Rettungswagen weitergegeben. Die Adresse hat da auch nichts genutzt, denn es gibt keine richtige bzw nur verschiedene Fantasie-Adressen z.B. von der Telekom, Stromversorger, Wasserversorger usw. Bei einem Röchelanruf kann das natürlich übel ausgehen.

Anschluss mit Phantasieadresse ist schon seltsam, wie soll das gehen? Vorallem wie hat der Telekomtechniker das Haus gefunden, die schaffen das ja oft selbst bei einer richtigen Adresse erst nach mehren Anläufen :)

Was ein Problem ist sind große Firmengebäude oder weitläufige Fabrikgelände. In USA ist es sogar so, das eine Firma eine Liste für die Notrufzentrale pflegen muss, in welchem Stockwerk und Büro sich welche Durchwahl befindet. In deutschland würde man wohl sagen, zu viel Bürokratie.
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[1.1.1.1.1] Zündi antwortet auf Chegga
11.02.2012 16:32
Benutzer Chegga schrieb:
Benutzer Zündi schrieb:
diese dann an den Rettungswagen weitergegeben. Die Adresse hat da auch nichts genutzt, denn es gibt keine richtige bzw nur verschiedene Fantasie-Adressen z.B. von der Telekom, Stromversorger, Wasserversorger usw. Bei einem Röchelanruf kann das natürlich übel ausgehen.

Anschluss mit Phantasieadresse ist schon seltsam, wie soll das gehen? Vorallem wie hat der Telekomtechniker das Haus gefunden, die schaffen das ja oft selbst bei einer richtigen Adresse erst nach mehren Anläufen :)

Das geht dann, wenn die Straße, an der die Häuser stehen nur ein Wirtschaftsweg ohne Bezeichnung ist und es praktisch keine echte Adresse gibt. Meine Mutter wohnt selbst in diesem Wochenendgebiet. Von Behördenseite sind diese Häuser nur über Flurstücksnummern zu identifizieren (z.B. für die Grundsteuer) und alle anderen Stellen vergeben halt Fantasie-Adressen im Format Straße-Hausnummer. Die Telekom hat dann z.B. für das gleiche Haus eine ganz andere Adresse als das RWE oder die Stadtwerke. Wobei die Telekom auch die Häuser gerne Durchbuchstabiert anstatt numeriert. Meine Mutter hat z.B. Hausnummer "Q" bei der Telekom, ein direkter Nachbar "F" und der andere Nachbar hatte nie einen Telefon-Anschluss (der wohnt aber auch nicht da).
Außerdem wohnt meine Mutter für die Telekom in einem anderen Ort als für die Verbandsgemeinde oder RWE (aber im gleichen Ort wie bei den Stadtwerken ;-)), weil man es mit den Gemarkungsgrenzen der umliegenden Orte auch nicht so genau nimmt.
Und ja, die Telekom hatte auch schon Probleme, das Haus zu finden, als meine Mutter mal eine Störung gemeldet hatte. Einen echten Notfall (Feuerwehr, Rettungsdienst) hatte meine Mutter aber zum Glück noch nie und wegen der Sache in der Nachbarschaft wird es auch hoffentlich nie einen geben.
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[2] peso antwortet auf Chegga
11.02.2012 18:31
hier kehrt sich de datenschutz ins gegenteil.

peso