Benutzer Robophone schrieb:
Die Linke in Deutschland ist eine Randpartei. Sie können sich ideologisch m. E nicht mit SPD und CDU messen lassen,
Um Gottes Willen, wer würde denn schon so etwas tun?
Es gibt sogar eine Menge Wähler, die die sPD nicht mal mehr
an einer sozialdemokratischen Ideologie messen - oder genauer
gesagt, WENN sie es tun, fällt das Ergebnis verheerend für die heutigen
Spezialdemokraten aus.
weil sie gar keine logische Zielsetzung haben.
Dann haben wir unterschiedliche Logiken.
Vielen Menschen erscheinen die "Lösungen" von Merkel und Co gar nicht
mal mehr so logisch, wie man immer glauben machen wollte.
Umgekehrt war ich überrascht, wie viele Rezensenten, die
Wagenknechts Bücher gelesen haben und sicher nicht alle zu ihren Fans
zählen, von ihrer Logik offensichtlich sehr angetan waren.
Um mal bei der heutigen Krisensituation zu bleiben: Es gehört
wahrlich nicht viel dazu, sich auszumalen, dass in einem Währungsverbund
nicht ALLE gleichzeitig sparen geschweige denn Überschüsse erwirtschaften
können. Um das zu begreifen, reicht sogar schon Grundschulmathematik.
Ebenfalls hinweisen möchte ich darauf, dass die Kritiker des
damaligen Finanzministes Lafontaine, die ihn damals ausgelacht haben,
inzwischen sehr kleinlaut geworden sind.
Man muss nicht unbedingt die Vorschläge der LINKEn als Lösung mit
Glücksgarantie ansehen, wir wissen jedoch zumindest, dass die aktuellen
"Lösungen" für die Tonne sind. Also sollte man zumindest mal andere
Vorschläge ERNSTHAFT anschauen, egal wer sie macht.
Da das ganze Feld allerdings ideologisch und interessengeleitet
"vermint" ist, muss man sich aber auch über gewisse Reaktionen auf
alternative(!) Vorschläge nicht wundern.
Die Zielsetzung der alten SED ist nicht zeitkonform und unrealistisch.
Wen interessiert heute noch die SED?
Da werden vielleicht lächerlichen 1-2 % der Bevölkerung dem Kommunismus zustimmen. Alle anderen werden aus leidvoller Erfahrung die kommunistische Ideologie der alten Sorte aus dem Bord werfen und dagegen stimmen.
Ich wäre der Letzte der eine Partei wählen würde, die Zustände
wie im damaligen Ostblock will. Gerade DESHALB wähle ich heute die LINKE.
Klingt das für Sie logisch? Vermutlich nicht. Denken Sie aber
trotzdem mal drüber nach und beziehen Sie dabei die Positionen der jeweiligen Parteien zu Bürgerrechten, zum GG ein und überlegen Sie, welche Partei schon öfter da angeeckt ist und diesbezüglich offensichtlich die größeren Probleme hat.
Wer würde mir also mehr Angst machen, wieder eines Tages in DDR-Verhältnissen aufzuwachen?
und die Parteien, wenn sie klug sind sollten sich an die neue Zeit anpassen und eine kluge zukunftsweisende linke Ideologie erarbeiten, die von allen Bevölkerungsschichten akzeptiert und angenommen wird.
Da sind Sie optimistischer als ich. Es wollen gar nicht alle
Bevölkerungssschichten eine linke Politik, nicht mal dann,
wenn sie sich ernsthaft damit auseinandersetzen, was linke Politik
eigentlich ist. Das ist auch in Ordnung so. Ich würde nie von
einem Großunternehmer erwarten, dass er für eine linke Politik
eintritt.
Das Problem liegt m.M. auf einer ganz anderen Ebene: Manipulation.
Bekanntlich liest niemand die Zeitung mit den wenigen und großen
Buchstaben, genauso wie niemand zu McDonalds geht. Und wenn diese
"Wenigen" sich ihre Meinung derart "vorbilden" lassen, statt den
Protagonisten mal im Original zuzuhören, muss man sich nicht
wundern, wenn man hinter jeder Ecke den "Kommunismus" wähnt.
Leider steht dieses Blatt nicht alleine. Die tendenzielle
Berichterstattung reicht bis in den ÖR hinein. Wenn man sieht,
wie "Madam" medial überwiegend gestreichelt wird und wie ein
zahlenmäßiger Hasenzüchterverein kurz vor Wahlen mehr Präsenz
in den Medien hat als sogar eine sPD, muss man sich über das
Eintreten der gewünschten Ergebnisse nicht wundern.
Ein Paradebeispiel damals war die regelrechte Medienhetze
vor der zweiten Hessenwahl gegen eine Ypsilanti.
Das war so irre, dass man wirklich meinte, dass mit ihr
Hessen direkt an den Russen ausgeliefert worden wäre.
Das tut die Linke leider nicht. Es gibt noch starke Kräfte innerhalb der Linken, die sich an die Ideen der 70- er Jahre des 20-ten Jahrhunderts festklammern
Na Gott sei Dank tun sie das. Ich kann mir keine Zeit vorstellen,
wo Deutschland sozialer war als unter einem Kanzler Brandt.
Am besten eine Mischung aus Markt-und-Planwirtschaft und teilweise das Grundbesitztum. Denn es gibt viele Menschen, die das Land in allen Telen der Welt besitzen und dieses Land rechtsmässig für Ihr eigenes Geld bzw. die Erbe der Vorahnen erhalten hatten.
Man kann sie auf keinen Fall enteignen. D.h ein Grundbesitz sollte auch im neuen System, erhalten bleiben.
Tut mir leid, aber haben Sie sich wirklich mal beim Original informiert,
WEM die LINKE ans Säckel will und wem nicht???
Die Marktwirtschaft sollte als Hauptmerkmal der neuen Ideologie erhalten bleiben und durch sozialistische Grundzüge verädelt werden. Und als Krönung noch ein bisschen Grundbesitz bei Menschen mit viel Landbesitz.
Hört sich ein bißchen so an wie ein Tante-Emma-Laden: für jeden etwas.
Ist es nicht genau das, was uns aktuelle Regierungen immer versprechen?
Momentan sehe ich bei der LINKEn sehr wenig kommunistische, aber sehr
viele sozialdemokratische Positionen. Damit habe ich kein Problem.
Sie wird ja schon dafür gescholten, dass sie zu Belastungssätzen und
-verteilung zurück will, wie sie unter Kohl galten.
Wer spätestens da nicht merkt, wohin der Hase inzwischen gelaufen ist,
dem ist nun wirklich nicht mehr zu helfen.
Die Entmachtung der Finanzoligarchie wird das wichtigste Ziel dieser neuen linken Ideologie werden. Denn sie ist das Hauptübel der Welt. Zumindestens in derzeitigen System.
Bei solchen Sätzen schüttle ich immer resigniert den Kopf.
Da möchte ich jedesmal hinausschreien: "Ja, mein Gott, wenn ihr
schon erkannt habt, wo die Grundübel liegen, warum zum Teufel
wählt ihr dann nach wie vor immer und immer wieder die Gleichen,
die JEDESMAL bewiesen haben, dass ihre "Lösungen" nicht das
Geringste taugen und nur im Interesse einer sehr kleinen Gruppe
liegen???"
Die Sozialisten sind jetzt in Frankreich an die Macht gekommen.
Ich bezweifle stark, daß sie etwas in Frankreich positives bewirken können, da sie höchstwahrscheinlich noch die alten Ideologiemuster der marxistischen Sozialismus in seinen Köpfen tragen und andere Parteien nicht auf seine Seite anschliessen können.
Das Gegenteil ist richtig. So stark links kann gar kein Hollande sein,
damit sich wenigstens EIN BISSCHEN was in der richtigen Richtung
bewegt. Wir werden sehen, ob er in Europa ein paar mehr davon
überzeugen kann, wie irre "Madams" Austeritätspolitik ist.
Apropos: In diesem Zusammenhang sollte man sich vielleicht auch mal
fragen, welche Chance eine "linke" Partei in einem hypothetischen
Verbund mit sPD und Grünen hätte, sollte sie auf die Idee kommen,
hier kommunistische Verhältnisse einführen zu wollen.
Die hätte nicht nur ihre Koalitionspartner, sondern das ganze
Land gegen sich. In diesem Sinne mutet die hysterische Angst
diesbezüglich mehr als lächerlich an.
Ich glaube, daß Frankreich Sozialisten keine Vorbilder für deutsche Linke sein können. Höchstens Konkurrenten auf ideologischer Ebene.
Na, in erster Linie - und wenn überhaupt - doch erst mal
potenzielle Partner.
Ich danke für den konstruktiven, sachlichen Beitrag.
garfield