abschreiben

Klar. Wenn er sie mit Sparleistungen gegenrechnen kann. Oder mit Mut, Fleiß und Ideen angeht.

Wird eine andere Firma gekauft, wird auch ein ideeller Firmenwert damit erworben. So hat der Markenname "Coca Cola" beispielsweise einen Wert von vielen Milliarden Dollar - ganz unabhängig vom Wert der Vermögensgegenstände in den Produktionsstätten.

Dieser Firmenwert ("good will") wird beim Kauf als Aktiva (also als positiver Vermögegenswert) in die Bilanz eingebracht. Er macht ja einen Teil des Wertes der erworbenen Firma aus.

Stellt sich nun nachträglich heraus, daß dieser Firmenwert doch weitaus weniger wert ist als ursprünglich angenommen, dann muß nach den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung dieser Firmenwert gekürzt werden. Das macht man dadurch, daß man ihn kürzt und gleichzeitig (als Gegenbuchung sozusagen) einen Verlust in die Bücher schreibt. Dieser Verlust aus der Abschreibung (also Kürzung) des Firmenwertes mindert dann logischerweise den Gewinn des laufenden Jahres.

Und um deine ursprüngliche Frage zu beantworten: Selbstverständlich ja. Erwirbst du ein nicht-geringwertiges Wirtschaftsgut für deine berufliche Zwecke (sofern du Angestellter bist), schreibst du dessen Wert mit der AfA über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer (meist) gleichmäßig jedes Jahr ab. Treten besondere Wertminderungen ein, schreibst du auch mal mehr ab - solange, bis der ursprüngliche Anschaffungswert "verbraucht" ist. Das macht beispielsweise jeder Vermieter, der ein Haus oder eine Wohnung kauft und dann vermietet. Das macht auch jkeder, der beispielsweise ein Arbeitszimmer steuerlich absetzen kann und dort einen PC oder teurere Einrichtungsgegenstände hat.

Ich hoffe dieser kleine Ausflug ins Steuerrecht hat zum Verständnis beigetragen.

Benutzer koelli schrieb:

Hast du in der Schule nie abgeschrieben?

Benutzer koelli schrieb:

Nein. Aber auch Firmen können ihre Schulden mitnichten einfach so abschreiben. Denn die Schulden, die 1&1 gegenüber Banken und/oder privaten Anlegern (nicht Aktionären, sondern Käufern festverzinslicher Wertpapiere) hat, ändern sich durch eine solche Abschreibung überhaupt nicht.

Was sich durch die Abschreibung verringert, sind also die Werte, die in der Bilanz stehen, und nicht die Schulden. Hat ein Unternehmen nach einer Abschreibung mehr Schulden als Werte, muss es Insolvenz wegen Überschuldung anmelden, selbst dann, wenn noch Geld in der Kasse sein sollte, also weiterhin Zahlungsfähigkeit besteht. Ausnahme: Die Gläubiger verzichten auf einen Teil ihrer Forderungen und/oder wandeln diese in Eigenkapital (= Aktien bzw. GmbH-Anteile). Letzteres passiert aber auch nicht einfach so, sondern nur, wenn ein solches Fortführungsmodell mehr Chancen bietet als das Konkursverfahren.


Kai