Benutzer grafkrolock schrieb:
Und Microsoft jammert, dass so viel raubkopiert wird.
Microsoft eigentlich weniger :-) Seit sie die Registrierungspflicht für ihre Software eingeführt haben, ist das nicht mehr so einfach mit dem "beim Nachbarn besorgen".
Naja, das reduziert vielleicht das "gib mir mal eben deine DVD", aber wer es sich wirklich illegal besorgen will, wird sicherlich innerhalb von 10 Minuten im Internetz fündig.
Außerdem ist die Software betriebswirtschaftlich gesehen nicht sonderlich teuer. Ich selbst arbeite in der Softwarebranche, und bei den Gehältern in Europa und den USA kann man bei der Vielzahl der Leute, die daran mitarbeiten, kein kommerzielles Softwareprodukt dieses Umfangs für 49 Euro auf den Markt bringen. Daß Microsoft gut verdient, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Aber grundsätzlich sind 500 Euro für eine Business-Applikation noch nicht unbedingt so viel, daß man sich damit eine goldene Nase verdient. Bei MS macht die Masse das Geschäft.
Ich weiß auch, was Softwareentwicklung kostet. Aber bei Software ist es eben so, dass die Kosten der Herstellung einer weiteren "Einheit" praktisch gegen Null gehen. Die Software ist fertig und zusätzliche Kosten fallen nur noch für Vertrieb und Support an. Soll heißen, dass es kaum einen Unterschied macht, ob man eine Kopie oder tausend Kopien verkauft. Würde man den Kaufpreis also auf ein Zehntel senken, müsste man die Verkaufszahlen nur verzehnfachen, um praktisch den gleichen Gewinn zu haben. Microsoft muss Office ja nicht für 50 Euro raushauen, aber zumindest die Studentenversion sollte nicht viel teurer sein, die "normale" Version vielleicht knapp unter 100 und bei der Enterprise Edition dürfen sie dann auch gerne etwas mehr nehmen.
Der Privatnutzer hat natürlich auch die Möglichkeit, auf freie Office-Derivate zurückzugreifen. Open Office & Co. bieten für den Normalgebrauch absolut genügend Leistung.
Das machen ja auch viele, weil sie nicht 200 Euro ausgeben wollen, obwohl sie vielleicht lieber MS Office hätten. Andere klauen es halt einfach. Gerade bei dieser Zielgruppe könnte MS mit günstigeren Preisen aber sicher einige Office-Lizenzen verkaufen. Außer natürlich bei den Leuten, die es kategorisch ausschließen für Software Geld zu bezahlen oder einfach raubkopieren, weil es möglich ist.
Apple verdient hauptsächlich über die Hardware. Im Gegensatz zu allen anderen Herstellern erzielen die traumhafte Margen von etwa 30%. Das ist durchaus auch für den Endbenutzer nicht nur von Nachteil, haben die Geräte doch auch einen hohen Widerverkaufswert. Dadurch relativiert sich der scheinbar hohe Hardwarepreis.
Ich denke, das subventioniert letztlich auch Software wie iLife mit. MS Office für den Mac ist ungleich teurer (aber auch deutlich leistungsstärker).
Ja, ich denke auch, dass Software wie iLife und iWork durch die Hardware subventioniert wird. Das ist eben der Vorteil für Apple, da sie eben alles selbst verkaufen. Dadurch ist sicherlich auch die Softwareentwicklung viel billiger, da die Software nicht auf beliebigen Konfigurationen laufen muss. Gerade beim OS ist das ein riesiger Vorteil. Ich würde übrigens nicht unbedingt davon sprechen, dass MS Office leistungsstärker ist als iWork, es hat eben einen anderen Fokus. Zum Beispiel würde ich für Präsentationen immer Keynote gegenüber PowerPoint vorziehen. PowerPoint wird eigentlich immer so benutzt, wie man eben keine guten Präsentationen macht, also viel Text, gut zum Ausdrucken und Durchlesen geeignet. So sollte eine gute Präsentation aber nicht sein. Der Fokus sollte immer auf dem Redner liegen, die Präsentation nur seinen Vortrag unterstützen. Ich garantiere dir, werden Folien mit viel Text gezeigt, lesen sich bestimmt 90% der "Zuhörer" erst den Text durch, bevor sie dem Redner wieder Aufmerksamkeit schenken. Von der Uni kenne ich es, dass bei Vorträgen die Präsentation vorher für den Betreuer ausgedruckt werden musste. Damit habe ich regelmäßig bei den Betreuern sparsame Blicke erzeugt, weil da eben nur ein paar Bilder und Stichwörter drauf waren, und Animationen lassen sich sowieso nur bedingt gut ausdrucken. Eigentlich kann man aber sagen, dass eine Präsentation potenziell besser sein kann, je weniger man nur mit den Folien anfangen kann. Ich hasse es, wie die Pest, wenn jemand vor mir steht und nur seine eigenen Folien vorliest. Das kann ich schneller alleine machen.
Bin ein bisschen abgeschweift, sorry...