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Ich sag es ja schon lange.


13.04.2013 03:36 - Gestartet von Leiter Kundenverarsche³
einmal geändert am 13.04.2013 03:57
Der Schritt ist längst überfällig. E-Plus ist alleine nicht mehr wirklich (über)lebensfähig. Die Margen sind zu gering (da ändert die hohe Kundenzahl auch nichts dran), die eigenen Masten sind längst verscherbelt und außerhalb von GSM und EDGE taugt das E-Plus-Netz einfach nichts. Die Verfügbarkeit ist wieder ein anderes Thema (welches aber auch o2 betrifft). Wenn keine Fusion mit o2, dann mit einem größeren Festnetzprovider wie z. B. Versatel. KKR und Dommi (United Internet) wären sicherlich nicht abgeneigt...

Die Fusion hätte im Hinblick auf eine günstige Regulierungsverfügung zur Netztechnik und den Frequenzen ganz erhebliche Chancen, quasi über Nacht einen starken Dritten Netzbetreiber zu etablieren.

Der GSM 900-Bereich ist z. B. völlig unbedenklich. Da haben beiden E-Netzler historisch bedingt auch gemeinsam so wenig Spektrum, dass man es Ihnen gnädiger Weise auch belassen könnte/sollte/müsste. Im Gegenzug sollte man dann im GSM 1800 fast das gesamte E-Plus Spektrum einziehen und neu versteigern - für LTE. Im 800er LTE-Band hat E-Plus als Einziger ja sowieso nichts vorzuweisen, da kann man es also ebenfalls problemlos beim aktuellen Status quo belassen. Bei UMTS/HSPA müsste man u. U. auch was zurückgeben und neu versteigern. Hier würde sich das Spektrum von o2 zur Rückgabe anbieten. Die Frage ist nur, ob das Telekom oder Vodafone überhaupt noch großartig juckt und ob diese überhaupt aktiv bei UMTS Nachersteigern würden. Für Vodafone kann ich mir das beim besten Willen nicht vorstellen.

Man sieht also - ES GEHT. So kompliziert ist die Sache im Falle einer o2-Eplus-Fusion nicht.

Der nächste Casus Knacktus ist dann natürlich die Netztechnik und die Standorte. Irgendwie habe ich meine Zweifel, dass da überhaupt einer harten Regulierungsverfügung bedarf. Aus gründen der Wirtschaftlichkeit dürfte es hier ohnehin zu einer Selbstgetrieben Rationaliserung kommen um Standorte nicht sinnlos über zu versorgen. Eine Verfügung im Sinne von "X Masten und Anlagen müssen aus Wettbewerbsgründen veräußert werden - sagt uns bis spätestens zum ... wo und welche ihr abzuschaffen gedenkt, ansonsten wird der Merger rückabgewickelt."

Wenn man beide Themen vernünftig anpackt, hätten wir endlich einen dritten, konkurrenzfähigen Provider, der in Punkto Netzqualität, spektrale Ausgangsbedingungen (! Das wird von vielen Unterschätzt!) nicht mehr dem rosa und dem roten Riesen mühsam hinterherhinken muss. Auch und gerade im Hinblick auf die Netz- und Diensteverfügbarkeit gäbe es bei diesem Provider weniger schwarze Flecken und Nadelöhre als zuvor.

Wir kommen auch mit nur 3 Mobilfunkern gut aus. In Österreich geht es auch. Und nein, das hat nichts mit Deutschlands Größe zu tun, dass wir uns das nicht leisten könnten - wie ich hier leider mal wieder im Kommentarbereich lesen musste. Das ist dummes Geschwätz. Denn wenn wir uns dieses Kriterium näher betrachten, dann müssen wir leider feststellen, dass für eine bestmögliche Versorgung, die die Bevölkerung hierzulande ja ausdrücklich wünscht, ein ruinöser Infrastrukturwettbewerb nicht zielführend ist. Je größer das Land, desto relevanter dieser Punkt. Eplus geht diesbezüglich schon am Stock und pfeift aus dem letzten Loch. Die letzte Waffe sind andauernde Preissenkungen bis zum Exitus. TOP-Infrastruktur ist für EPlus schon heute ein ABSOLUT UNERREICHBARES ZIEL. Deswegen greift man ja auch nur noch zur Preiswaffe, wohlweißlich, dass man sich damit langfristig das eigene Grab schaufelt. Aber das interessiert die Realitätsverweigerer hier im Kommentarbereich offensichtlich nicht die Bohne.

Ich sage deshalb:
Besser jetzt die Fusion, als später plötzlich und "völlig unerwartet" EPlus ganz über den Jordan geht.
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[1] Martin Kissel antwortet auf Leiter Kundenverarsche³
13.04.2013 09:22
Benutzer Leiter Kundenverarsche³ schrieb:
Der Schritt ist längst überfällig. E-Plus ist alleine nicht mehr wirklich (über)lebensfähig. Die Margen sind zu gering (da ändert die hohe Kundenzahl auch nichts dran),

37,9% EBITDA-Marge halte ich nicht für wenig.
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[1.1] EBITDA nicht aussagekräftig
IMHO antwortet auf Martin Kissel
13.04.2013 12:27
Benutzer Martin Kissel schrieb:

37,9% EBITDA-Marge halte ich nicht für wenig.

Das EBITDA kann man doch ganz einfach schönrechnen. Die Abschreibung als größter Kostenpunkt im EBITDA ist doch stark abhängig von der kaufmännischen Nutzungsdauer der Investition durch den Netzbetreiber. Wenn D1&D2 alle drei Jahre auf die Masten krabbeln lassen und in zwei Jahren bereits LTE durch LTE-advanced ersetzen werden, wird E+ vielleicht beginnen einige GPRS-Zellen durch LTE900 zu ersetzen.
Rechnerisch wurden die GPRS-Zellen dann bei E+ viel länger genutzt worden sein als in den D-Netzen, folglich können die jährlichen Amortisationskosten viel niedriger angesetzt werden. Und schon sieht das EBITDA schöner aus.
Wurde möglicherweise vor der "Smart Follower"-Strategie degressiv abgeschrieben fällt dieser noch Effekt deutlicher aus.

Um EBITDA-Werte bewerten zu können brauche ich auch eine detailierte Auskunft, ob der gegenwärtige Investitionsplan so ausgelegt ist, dass die Investitionen mit der Konkurrenz mithalten. Also, wenn E-plus (und seine Auslagerungsfirmen) gegenwärtig vielleicht 15-20% der installierte Datenkapazität Deutschlands betreibt, ob dann die aktuellen Investitionen geeignet sind, dass E+ auch in zwei Jahren auch noch einen ähnlich hohen Anteil an der installierten Kapazität halten wird.
Ohne Kapazität kann ich keine Kunden im Netz bedienen. Werbung hin oder her, die springen mir alle wieder ab, wenn ich nicht liefern kann.

IMHO fallen beide, O2 und E+, da ab. Die haben schlicht nicht die Geldmittel eingeplant, um soviel Investitionen zu tätigen, dass sie ihren Anteil an der installierten Kapazität in Deutschland aufrecht halten. (Kann ich nun wirklich nicht belegen, bin kein BWLer, nur regelmäßger Teltarif-Leser)

E-Plus's Smart Follower Strategie bedeutet lediglich den Kunden zu erklären, warum man aktuell nicht in LTE oder HSPA+ sondern noch in HSDPA und bald auch in HSPA investiert.
Aber es erklärt nicht, warum man in seiner Investitionssumme so niedrig liegt, dass man den Kapazitätsanteil nicht hält.
Umgekehrt ist das für einen Discounter mit niedrigeren Einnahmen pro Kunde aber die einzigste Möglichkeit, dass das EBITDA höher als bei der Konkurrenz liegt.

Und zum Netzzusammenschluss:
Die BNetzA müßte was genehmigen, was sie nicht genehmigen will.
Ein Abschalten von Netzanteilen würde erst dann etwas Standortmiete sparen, wenn die Investitionen zurückgebaut worden sind. Übrigens gäbe es keine Käufer für die deinstallierte Mobilfunktechnik. Gleichzeitig würde mit dem Rückbau die Netzüberlastung zunehmen.
Lediglich bei einer Bündelung der Investitionspläne zu einem Gesamtinvestitionsplan könnte was passieren:
Gleichzeitige Doppelinvestitionen von E+ und O2 am selben Ort würden aufgeschoben werden. Stattdessen würde nur ein LTE-Register aufgebaut werden bis diese Einzelinvestition auch wieder überlastet ist und die zweite Investiton (vielleicht dann LTE-advanced) nachgezogen werden müßte.
Wieder wäre der EBITDA-Effekt sofort augenfällig, während der Netzausbau knapper kalkuliert erfolgen würde. Zeitverzögert müßten dann aber mehr nachinvestiert werden.
Der Hauptgrund, warum die BNetzA aber keine Netzfusionen zuläßt ist, dass in einem 3er-Oligopol die Kunden für dieselbe Leistung mehr zahlen müssen als in einem 4er-Oligopol, soviel BWL kann jeder im www selbst nachlesen&kapieren (Stichwort: Kartelle und Gefangegendilemma).
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[1.1.1] Martin Kissel antwortet auf IMHO
13.04.2013 12:45
Benutzer IMHO schrieb:
Das EBITDA kann man doch ganz einfach schönrechnen. Die Abschreibung als größter Kostenpunkt im EBITDA ist doch stark abhängig von der kaufmännischen Nutzungsdauer der Investition durch den Netzbetreiber.

EBITDA sind earnings before interest, taxes, deprecation and amortization, also Gewinne vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen.

Wann wie viel abgeschrieben wurde, dürfte doch somit gar keine Auswirkungen darauf haben.
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[1.1.1.1] IMHO antwortet auf Martin Kissel
13.04.2013 15:19
Benutzer Martin Kissel schrieb:

EBITDA sind earnings before interest, taxes, deprecation and amortization, also Gewinne vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen.

O.K. mea maxima culpa. Und Danke für die Korrektur.

Gegenfrage:
Was kann so eine Zahl aussagen? Im Mobilfunk ist der größte Rechnungsposten die Errichtung des Netzes. Es würde mich nicht wundern, wenn der Stromkosten pro zusätzliche Gesprächsminute im Mobilfunk bei unter 0,1ct/min liegt. Was kann mir eine Zahl die die Kosten der Netzerhaltung rausrechnet den aussagen?
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[2] timeändmore antwortet auf Leiter Kundenverarsche³
13.04.2013 10:39
Benutzer Leiter Kundenverarsche³ schrieb:
Der Schritt ist längst überfällig. E-Plus ist alleine nicht mehr wirklich (über)lebensfähig.
....
Ich sage deshalb: Besser jetzt die Fusion, als später plötzlich und "völlig unerwartet" EPlus ganz über den Jordan geht.

Das wird hier schon geunkt, seit es das Forum gibt. Immer wieder.... In Variationen sicherlich...

Ich glaube nicht, dass Du Recht hast, sonst wäre Epllus ja schon seit Jahren tot. Aber da sind die m.E. weit von entfernt. Die haben Ihr Marktsegment, welches sie gut ausfüllen. Die Margen waren bei denen immer schon geringer. Aber sie fahren keinen Verlust ein. So what?
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[2.1] Leiter Kundenverarsche³ antwortet auf timeändmore
13.04.2013 22:01
Benutzer timeändmore schrieb:

Das wird hier schon geunkt, seit es das Forum gibt. Immer wieder.... In Variationen sicherlich...

Ja ünd?

Ich glaube nicht, dass Du Recht hast, sonst wäre Epllus ja schon seit Jahren tot.

Woraus schließt du das? Ich sage ja; EPlus stirbt langsam aber stetig. Die halten sich die letzten Jahre über und in nächster Zukunft nur noch am Markt wegen ihrer, ich drücke es jetzt mal bewusst drastisch aus, "ALG II-kompatiblen Preise" und den vielen Tochtermarken. Und diese Preise wiederum schlagen sich auf das Netz wieder. Die Sendemasten wurden doch erst vor nicht mal einem halben Jahr an American Towers verkauft.

https://www.teltarif.de/e-plus-verkauft-...

Macht man das, wenn man "kerngesund" ist und ausreichend liquide Mittel hat? Wohl kaum. Es ist nicht lukrativ, die Dinger wieder teuer RÜCKZUMIETEN. Sale-and-Lease-Back ist übrigens auch so ein altbekannter Bilanztrick. Man macht so etwas nur, wenn man KURZFRISTG dringend Liquide Mittel an einer anderen Stelle benötigt...

Aber da sind die m.E. weit von entfernt.

NOCH, ja.

Die haben Ihr Marktsegment, welches sie gut ausfüllen. Die Margen waren bei denen immer schon geringer. Aber sie fahren keinen Verlust ein. So what?

Auch richtig. Nur ist bei der aktuellen Unternehmenspolitik von Eplus der Zeitpunkt absehbar, in dem man eben nicht mehr das eigene Marktsegment zufrieden stellen kann. Und dann kracht das Eplus-Geschäftsmodell zusammen wie ein Kartenhaus...
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[3] Telly antwortet auf Leiter Kundenverarsche³
13.04.2013 12:40

einmal geändert am 13.04.2013 12:42
und außerhalb von GSM und EDGE taugt das E-Plus-Netz einfach nichts.

Ist es bei Dir so, dass GSM und EDGE im E-Plus stets zum Twittern und aufrufen vom relativ datenarmen teltarif.de reicht?

Mit meiner Alditalk-Karte geht das nur im UMTS-Netz. "Bester" angezeigter GPRS oder EDGE-Empfang bringt bei mir trotzdem keinen Datendurchsatz.

Und ist es bei Dir so, dass UMTS und HSPA am Smartphone versagen? Oder versagt es am Laptop?

Telly
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[4] mirdochegal antwortet auf Leiter Kundenverarsche³
13.04.2013 15:13
Benutzer Leiter Kundenverarsche³ schrieb:
Der Schritt ist längst überfällig. E-Plus ist alleine nicht mehr wirklich (über)lebensfähig. Die Margen sind zu gering

Nach der Maßgabe Referenzwert EBITDA bei E-Plus könnte man den Großteil der Wirtschaft für nicht überlebensfähig erklären.
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[4.1] Leiter Kundenverarsche³ antwortet auf mirdochegal
13.04.2013 21:45
Benutzer mirdochegal schrieb:
Benutzer Leiter Kundenverarsche³ schrieb:
Der Schritt ist längst überfällig. E-Plus ist alleine nicht mehr wirklich (über)lebensfähig. Die Margen sind zu gering

Nach der Maßgabe Referenzwert EBITDA bei E-Plus könnte man den Großteil der Wirtschaft für nicht überlebensfähig erklären.

Ähm, nur mal gaaanz am Rande... Das EBITDA-Thema hat Martin Kissel angeschnitten, nicht ich. Es lag auch überhaupt nicht in meinem Fokus, als ich die Aussage tätigte. Mir geht es allein um die Aufstellung im Markt. Wer noch nicht bemerkt hat, dass Eplus technologisch und kostendeckungstechnisch (≠ gesamtwirtschaftlich!) immer weiter hinter die Konkurrenz zurückfällt, der hat wohl Kürbisse auf den Augen.

Wer sich mit dem EBITDA mal beschäftigt hat, weiß übrigens auch, dass diese Kennzahl (insbesondere für sich allein genommen) eben kein geeigneter Indikator für den Gesundheitsgrad und insbesondere die Zukunftsfähigkeit einer Unternehmung ist. Ich möchte nur mal kurz an die Blase vom "Neuen Markt" erinnern...
Ich bin außerdem auch nicht der Überzeugung, dass Eplus in wenigen Monaten wirtschaftlich ins Gras beißt, aber schon Mittelfristig werden sie sich auf DIESEM markt nicht halten können, denn sie sind den Anfoderungen einfach nicht gewachsen.
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[4.1.1] hrgajek antwortet auf Leiter Kundenverarsche³
05.11.2013 15:20
Es ist schon interessant, die Diskussion vom April mit dem Wissenstand von "heute" (November 2013) zu lesen :-)

Der Mobilfunkmarkt ist den meisten hier "unheimlich", weil man lange davon ausgehen mußte, daß hier goldene Nasen verdient werden könnten. Konnte es aber doch nicht.

Und vielen ist unheimlich, weil das von vielen "geliebte" und andern "nicht gemochte" Unternehmen dabei seinen "Markenkern" verlieren könnte...

Sind wir ehrlich: Wir wünschen uns die Netzqualität von Telekom (oder noch besser) zu Tarifen von E-Plus (oder noch günstiger) und das klappt leider nicht. :-(
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[4.1.1.1] peso antwortet auf hrgajek
05.11.2013 16:34
Benutzer hrgajek schrieb:

Der Mobilfunkmarkt ist den meisten hier "unheimlich", weil man lange davon ausgehen mußte, daß hier goldene Nasen verdient werden könnten. Konnte es aber doch nicht.


Das versucht man doch heute noch. Die Mobilfunkanbieter meinen immer noch, man ist im "Wilden Westen". Das Schlimme ist, dass die ganzen Privatkunden die "preisgünstigen" Kosten für Unternehmen finanzieren.

peso