Benutzer Telly schrieb:
Mein Laptop-Akku ist seit geraumer Zeit so defekt, dass er mitlerweile nur noch zu 45 % auflädt.
Dies liegt daran, weil bei kurzzeitigem Entziehen des Netzsteckers - um den Standort des Laptops zu wechseln - gleich nach Einstecken des Netzsteckers wieder ein Ladevorgang startet.
Viele Laderegler sind in der Tat leider so dumm, auch bei 99% wieder auf 100% nachzuladen. Lenovo-Laptops gehören nach meinen Erfahrungen hier zu den "klügeren", wo man einstellen kann, ab wann sie wieder laden. Acer bietet das hingegen nicht. Entscheidend ist aber nicht nur, wie oft geladen wird, sondern auch, wie warm der Akku beim Laden ist. Je wärmer, desto schlechter.
Nun meine Frage: Besteht mit einem solchen "durchgenudelten" Akku eine höhere Gefahr von Explosion oder Brand?
Grundsätzlich gelten stark gealterte Akkus als gefährlicher als relativ neue (aber nicht als brandneue, die möglicherweise noch unentdeckte Fertigungsfehler enthalten, die sich gleich in den ersten Zyklen zeigen). Allerdings muss man sich halt auch anschauen, wie genau der jeweilige Akku gealtert ist. Wenn der dauernd nur zwischen 90% und 100% zykliert wurde, sind größere mechanische Schäden im Inneren eher unwahrscheinlich, da ja nicht so viel Lithium wandert und sich somit auch das Volumen der Elektroden kaum ändert. Folglich würde ich auch nicht erwarten, dass sich an der negativen Elektrode größere Mengen an metallischem Lithium gesammelt haben (die für den Akku quasi "verloren" sind, da sie beim Entladen nicht wieder in Lösung gehen, die aber sehr gefährlich sein können, da sie oft als Nadeln wachsen und dann z.B. den Separator perforieren). Der andere häufige Grund für Kapazitätsverlust ist, dass Sauerstoff ausgast (wenn er sich langsam genug bei ausreichend tiefen Temperaturen bildet, verlässt er den Akku einfach über ein Sicherheitsventil) und folglich die positive Elektrode nicht mehr so viele Lithium-Ionen aufnehmen kann. Letzteres ist weniger problematisch.
Kai