Thread
Menü

das wird den Telkos weh tun...


12.09.2013 18:34 - Gestartet von wolfbln
2x geändert, zuletzt am 12.09.2013 18:35
Die neuen Roaming-Vorschläge sind wirklich der Hammer und ich hätte das der EU-Kommission gar nicht zugetraut. Die Telkos werden damit effetiv gezwungen, innerhalb der EU die Roaming-Gebühren ganz abzuschaffen. Für Gespräche, SMS und sogar mobiles Internet.

Dass dies für Gespräche möglich ist, zeigt gegenwärtig simquadrat. Die SMS wird immer mehr zum Auslaufmodell. Bleibt die Frage, ob sie das mobile Internet wirklich ohne Roaming freigeben.

Eine Rundreise durch die EU in diesem Jahr zeigte mir, dass prepaid 1GB UMTS-Internet für je nach Land ab 3 bis 18 EUR erhältlich ist. Deutschland würde ich mit 10 EUR dabei im Mittelfeld ansiedeln. Wohlgemerkt, der EU-Cap liegt z.Zt. bei 53 Cent pro MB, also dem 530-fachen!

Die Androhung der Netzöffnung für fremde Anbieter wiegt dabei schwer. Fragt sich allerdings, wie das praktisch bewerkstelligt werden soll bei der Vielzahl der Anbieter allein hierzulande.

Sollte aber nur ein (prepaid-) Anbieter alle Roaming-Gebühren abschaffen, fällt das Kartenhaus, weil dieser Anbieter dann die EU-SIM für alle Reisende sein wird. Daher bleibt den Telkos wohl keine Wahl, als nachzuziehen.

Ein sehr interessanter Gedanke: Sollte EU-Roaming wirklich abgeschafft werden, kann man sich zumindest im prepaid-Bereich irgendwo in einem EU-Land einen günstigen Anbieter suchen und praktisch dauerhaft in Deutschland roamen. Mein Blick würde nach Polen oder Österreich fallen, wo die Preise ca. 50% unter den deutschen liegen....

Für viele "Marktwirtschaftler" ist das zwar ein Graus, aber ich denke, wir werden uns mehr auf Einheitspreise in der EU zubewegen. D.h. die günstiger Länder werden unter Druck kommen, aber die teureren wie Frankreich oder Deutschland eher profitieren.



Menü
[1] mersawi antwortet auf wolfbln
12.09.2013 19:11
Ich denke mal das jetzt folgendes passiert...
Das von mir schon vor einiger Zeit gefordertes "Konzern interne telefonieren" wird wohl jetzt umgesetzt.
Das heißt das man jetzt ganz schnell her geht und versucht Roaming im Konzern zu halten.
Wie zum Beispiel: der deutsche Telekomkunde macht eine Reise nach Polen und dann in die Slowakei , dort angekommen wird er dann entweder dazu verleitet im Telekom Netz zu verbleiben oder gleich in Deutschland wird der Tarif dann so gestaltet das man sich als Kunde verpflichtet im "eigenen Netz" zu bleiben.
Das gilt für die Telekom,Vodafone und der Telefonica die fast in jedem Land in der ganzen EU mit irgendeinem Netz vertreten sind.
Ich bin mir sicher das man die Pläne schon lange in der Schublade hat und die dann auch rausholt , spätestens am 30.06.2014 wenn für die "Telkos" dann nix mehr geht.
Sollte aber irgend jemand das beschlossene noch aufweichen oder gar dafür sorgen das es nicht zum Tragen kommt werden die Telkos uns weiter abmelken wie bisher.
Nun gut das trifft hier nicht für den gebildeteten TT Leser zu, welcher sich schon immer in der EU bewußt preisgünstig durch s Land bewegt hat.
Aber die armen Anderen schränken dann die mobile Kommunikation auf s Minimum ein.
Menü
[1.1] wolfbln antwortet auf mersawi
12.09.2013 20:01
Benutzer mersawi schrieb:
Ich denke mal das jetzt folgendes passiert... Das von mir schon vor einiger Zeit gefordertes "Konzern interne telefonieren" wird wohl jetzt umgesetzt.
Das heißt das man jetzt ganz schnell her geht und versucht Roaming im Konzern zu halten.

Wie soll das gehen? Da müssen sie viele Zusatzvereinbarungen treffen.

In der EU:
Deutsche Telekom: D, CZ, A (tele.ring), HR (Hrvatski Telek.), HU (Magyar Telekm), NL , P (Era), SK, UK (mir orange als EE), ROM (Cosmote), GR (Cosmote)
= d.h. die D.Telekom ist nur in 11 von 28 Ländern direkt oder über Anteile vertreten.

Dagegen Vodafone in 27 von 28! Telefonica/O2 nur in 7 Ländern. Ich glaube, nur Vodafone könnte eine derartige Lösung anbieten.
Menü
[1.1.1] Beschder antwortet auf wolfbln
12.09.2013 20:06
Früher war das auch schon so. Man erkundigte sich vor Reiseantritt beim Netzbetreiber welche Netze in den folgenden Reiseländern vertreten sind, wie diese im Display angezeigt werden und welche Preise diese bei welcher Taktung um welche Uhrzeit hatten.
Im Ausland hat man dann auf seinen Zettel und die Uhr geschaut und demnach seinen Anbieter manuell vor "jedem "Telefonat ausgewählt.
Das war sehr mühsam, vor allem auch für die Damen an der kostenlosen Vodafone-Hotline, sparte aber viel Geld.

Menü
[2] Beschder antwortet auf wolfbln
12.09.2013 19:38
Benutzer wolfbln schrieb:
Eine Rundreise durch die EU in diesem Jahr zeigte mir, dass prepaid 1GB UMTS-Internet für je nach Land ab 3 bis 18 EUR erhältlich ist. Deutschland würde ich mit 10 EUR dabei im Mittelfeld ansiedeln. Wohlgemerkt, der EU-Cap liegt z.Zt. bei 53 Cent pro MB, also dem 530-fachen!

Um den Faktor 10 verrechnet.
Menü
[2.1] wolfbln antwortet auf Beschder
12.09.2013 19:46
Benutzer Beschder schrieb:
Benutzer wolfbln schrieb:
Eine Rundreise durch die EU in diesem Jahr zeigte mir, dass prepaid 1GB UMTS-Internet für je nach Land ab 3 bis 18 EUR erhältlich ist. Deutschland würde ich mit 10 EUR dabei im Mittelfeld ansiedeln. Wohlgemerkt, der EU-Cap liegt z.Zt. bei 53 Cent pro MB, also dem 530-fachen!

Um den Faktor 10 verrechnet.

Stimmt: das 53-fache.
D.h. der prepaid-Kunde zahl für 1GB beim EU-Cap etwa das 53-fache gegenüber dem nationalen Kunden im Heimatnetz.
Menü
[2.1.1] Beschder antwortet auf wolfbln
12.09.2013 19:54
Benutzer wolfbln schrieb:

Stimmt: das 53-fache.
D.h. der prepaid-Kunde zahl für 1GB beim EU-Cap etwa das 53-fache gegenüber dem nationalen Kunden im Heimatnetz.

Kann man so auch nicht sagen, dein Vergleich hinkt. Du unterstellst dem Durchschnitts-EU-Nutzer im Heimatland eine Flatrate oder Datenpaket für ca. 10.-€ und im Falle einer Auslandsnutzung rechnest du einen verbrauchsabhängigen Tarif. Wollen wir also ehrlich sein und vergleichen
a) Datenpakete: Hier gibt es für das Ausland verschiedene Pakete.

b) Abrechnung nach Verbrauch:
Unterstellen wir einen Durchschnitts-MB-Preis von 0,24€/MB (dt. Discounterniveau) dann kosten eben 1.000 MB auch 24.-€ und somit bezahlst du wiederum nicht das 53-fache im EU-Ausland sondern nur stark das doppelte Entgelt!

Vom Faktor 530 auf den Faktor 2 gekürzt ;-)

Menü
[2.1.1.1] wolfbln antwortet auf Beschder
12.09.2013 20:11

einmal geändert am 12.09.2013 20:15
Benutzer Beschder schrieb:
Benutzer wolfbln schrieb:

Stimmt: das 53-fache.
D.h. der prepaid-Kunde zahl für 1GB beim EU-Cap etwa das 53-fache gegenüber dem nationalen Kunden im Heimatnetz.

Kann man so auch nicht sagen, dein Vergleich hinkt. Du unterstellst dem Durchschnitts-EU-Nutzer im Heimatland eine Flatrate oder Datenpaket für ca. 10.-€ und im Falle einer Auslandsnutzung rechnest du einen verbrauchsabhängigen Tarif.
Wollen wir also ehrlich sein und vergleichen a) Datenpakete: Hier gibt es für das Ausland verschiedene Pakete.

b) Abrechnung nach Verbrauch:
Unterstellen wir einen Durchschnitts-MB-Preis von 0,24€/MB (dt.
Discounterniveau) dann kosten eben 1.000 MB auch 24.-€ und somit bezahlst du wiederum nicht das 53-fache im EU-Ausland sondern nur stark das doppelte Entgelt!

Vom Faktor 530 auf den Faktor 2 gekürzt ;-)

Na, dein Vergleich hängt genauso: Wer würde denn ernsthaft 1 GB über einen verbrauchsabhängigen Tarif im Inland realisieren?

Sicher sind Pakete mit volumenbasierten Tarifen schwer vergleichbar. Der "Idealfall" des restlos ausgenutzten Pakets bleibt Werbeutopie. Aber wer seinen Traffic einigermaßen abschätzen kann, liegt dann ganz gut und Pakete gibts in verschiedenen Größen....

In Deutschland haben praktisch alle Smartphone-Nutzer Pakete. Nur der EU-Tarif lässt das nicht zu und ist volumenbasiert. Da hätte sich die Kommission auch etwas einfallen lassen können.

Darum halte ich es schon für redlich, den Datenverkehr von 1 GB, der mir in Deutschland 10-12 EUR kostet und in der EU 530 EUR gegenweinander aufzurechnen. OK, dann nehmen wir das Callya-Reisepaket, kommen wir auch auf 2-3x den lokalen Preis. Nur ist das ein Angebot eines Anbieters und viele haben nur den EU-Tarif.

Natürlich sollte man in diesem Fall immer eine lokale SIM kaufen. Noch, aber das soll bald anders werden.
Menü
[2.1.1.2] hotte antwortet auf Beschder
12.09.2013 22:31

2x geändert, zuletzt am 12.09.2013 22:35
Benutzer Beschder schrieb:
Benutzer wolfbln schrieb:

Stimmt: das 53-fache.

b) Abrechnung nach Verbrauch:
Unterstellen wir einen Durchschnitts-MB-Preis von 0,24€/MB (dt.
Discounterniveau) dann kosten eben 1.000 MB auch 24.-€ und somit bezahlst du wiederum nicht das 53-fache im EU-Ausland sondern nur stark das doppelte Entgelt!

Vom Faktor 530 auf den Faktor 2 gekürzt ;-)

ich habe auch einen Vergleich: ich zahle im standard Tarif 99Cent pro MB.
Jetzt meine roaming Gebühren: 22Cent pro MB im 1kB Takt. SMS 3Cent und Anrufe innerhalb der EU kosten 15Cent die Minute. Das habe ich gerade meiner Auslands SMS abgeschrieben. Ich habe Base mit den alten Standard roaming (Haken: ankommende Anrufe kosten wie damals 55Cent, die ich ja umleiten kann)
Menü
[3] comfreak antwortet auf wolfbln
12.09.2013 23:10
Benutzer wolfbln schrieb:

Für viele "Marktwirtschaftler" ist das zwar ein Graus, aber ich denke, wir werden uns mehr auf Einheitspreise in der EU zubewegen. D.h. die günstiger Länder werden unter Druck kommen, aber die teureren wie Frankreich oder Deutschland eher profitieren.

Warum sollte es für diese ein Graus sein? Hier wird reguliert, was seit Jahrzehnten definitive Wucher-Preise sind. Die OECD hat letzes Jahr eine Studie herausgegeben, wonach die wahren Minutenpreise für Sprach-Daten bei ca. 0.02 Eurocent liegen. Bei den aktuellen Preisen von ca. 8 Eurocent in D (prepaid), ist das immer noch ein Faktor 400 dazwischen. Stellt man sich vor, es setzten sich die international (AT, UK, SE...) eher üblichen 4 Eurocent pro Minute durch, liegt immer noch ein Faktor 200 zwischen den Kosten und den Preise.

Für einen Marktwirtschaftler ist eher dieser ein Graus, denn da sollten Preise=Grenzkosten sein. Das ist aber selbst bei eingerechneten Investitionen in neue Bandbreite (darum geht es ja prinzipiell) noch ein dicker Gewinn drin.

Worauf man sich einstellen müssen wird, ist darauf zu achten, welcher der lokalen Anbieter auch im geliebten Urlaubsland die entsprechende Netzabdeckung anbietet. Und Roaming außerhalb des eigenen Betreiber-Netzes (also dann quasi national roaming, im Sinne von im Fremdnetz im gleichen Land/Fremdnetz im Ausland aber außerhalb des eigenen Anbieters, bsp: dt. T-Mobile Kunde roamt in Holland bei KPN statt bei T-Mobile) wird es weiterhin (nur) gegen Aufpreis geben. Dann ist man bestenfalls auch außerhalb der eigenen Abdeckung in der Lage mobil Daten und Anrufe zu übertragen.
Menü
[4] FGottlieb antwortet auf wolfbln
16.09.2013 11:05
Benutzer wolfbln schrieb:
Ein sehr interessanter Gedanke: Sollte EU-Roaming wirklich abgeschafft werden, kann man sich zumindest im prepaid-Bereich irgendwo in einem EU-Land einen günstigen Anbieter suchen und praktisch dauerhaft in Deutschland roamen. Mein Blick würde nach Polen oder Österreich fallen, wo die Preise ca. 50% unter den deutschen liegen....

Sehe ich ganz genauso: Die "Drohung", wenn die EU reguliert, wird es in Deutschland teuerer, ist reine Panikmache der Telkos. Die werden sich eher warm anziehen müssen, denn die Preise in Deutschland sind m.E. ohnehin grundlos teuerer, als in anderen Ländern, dazu kommt ein derart mieser Service, der die Kundenbindung an einen einheimischen Anbieter garantiert nicht fördert.

Dass ein EU-weites Roaming zu Inlandspreisen möglich ist zeigt(e) ja z.B. Drei in Österreich bzw. Three in UK. Und ich behaupte mal, es gibt auch in Österreich und UK gute Netze - soviel zu dem Argument, dass in Deutschland der Netzausbau sooooo teuer ist.
Menü
[4.1] grafkrolock antwortet auf FGottlieb
16.09.2013 12:08
Benutzer FGottlieb schrieb:
Mein Blick würde nach Polen oder Österreich fallen, wo die Preise ca. 50% unter den deutschen liegen....
Sehe ich ganz genauso: Die "Drohung", wenn die EU reguliert, wird es in Deutschland teuerer, ist reine Panikmache der Telkos.
Es wäre allerdings arg blauäugig, würde man annehmen, daß die "50% niedrigeren Preise" im Ausland so bleiben werden. Die erwähnten polnischen und österreichischen Netzbetreiber werden einen Teufel tun und Tarife verkaufen, bei denen sie infolge massenhafter Benutzung in Deutschland intern hohe Gebühren an die hiesigen Netzbetreiber abführen müssen.

Merke: Die EU will die Endkundenpreise regulieren. Was sie nicht tut, ist, die zwischen den Netzbetreibern anfallenden Gebühren festzulegen.
Es bleibt so oder so dabei: Zahlen tut es am Ende der Kunde.
Menü
[4.1.1] Ausländische Angebote
mersawi antwortet auf grafkrolock
16.09.2013 19:15

einmal geändert am 16.09.2013 19:16
Das könnte man ganz schnell umgehen (als Anbieter) in dem man in die AGB s schreibt das alle Tarife nur national nutzbar sind und für s Ausland andere Konditionen gelten welche aber dennoch günstiger sein können als die deutschen...
Wäre zwar nicht "Nellie" konform aber die Dame hat sich schon den TK s so dermaßen gebeugt das das bestimmt auch noch geht...