EU ohne Termin für Abschaffung der Roaming-Gebühren
Kein Termin für billigeres Handy-Telefonieren in Europa
Bild: teltarif.de
Die europäischen Verbraucher müssen weiter auf die
Abschaffung der ungeliebten Extragebühren für Handytelefonate im
Ausland warten. Es gebe noch keinen Termin, sagte
Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig nach
Beratungen mit seinen EU-Kollegen in Brüssel.
Die EU-Kommission hatte im vergangenen Jahr vorgeschlagen, dass die Roaming-Gebühren bis Dezember 2015 Geschichte sein sollen. Darauf haben sich die EU-Länder aber noch nicht festgelegt, wie Machnig sagte. Vielmehr würden sie "2015 Zeit darauf verwenden, um zu einer gemeinsamen Haltung zu kommen".
Wer mit einem deutschen Handy im europäischen Ausland telefoniert, zahlt deutlich mehr als zu Hause - auch wenn die Gebühren per EU-Gesetz bereits schrittweise gesenkt wurden. Der aktuelle Euro-Tarif sieht maximal 22,61 Cent für abgehende bei 30/1-Taktung und 5,95 Cent für eingehende Minuten bei Abrechnung im Sekundentakt vor. Einige Experten fürchten, dass sich die Anbieter bei einer völligen Abschaffung das entgangene Geld über höhere heimische Tarife wiederholen.
Optimismus aus dem Sommer bleibt unbestätigt
Kein Termin für billigeres Handy-Telefonieren in Europa
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Neelie Kroes, damalige EU-Kommissarin für Digitale Agenda, äußerte sich diesen Sommer sogar optimistisch - die Abschaffung der Roaming-Gebühren für das Telefonieren
im Ausland könnte noch im laufenden Jahr beschlossen werden, so Kroes nach einem Treffen der europäischen Minister für Telekommunikation in Luxemburg. "Wir haben genug Argumente, um klar zu machen, dass wir es bis Ende des Jahres schaffen können", so die Ministerin damals. Der zuständige Europäische Rat zeigte sich aufgrund der nach wie vor vielen offenen Fragen noch skeptischer.