Niederlande

teltarif hilft: Hohe Blau-Abrechnung nach Anruf bei Polizei

Wer auf einer Reise inner­halb der EU die Polizei anruft, sollte anschlie­ßend nicht mit einer Schock­rech­nung rechnen müssen. Einem Blau-Kunden passierte das aber in den Nieder­landen - und teltarif.de musste helfen.
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Auf Reisen kann es immer einmal vorkommen, dass man im Aufent­halts­land mit der Polizei Kontakt aufnehmen muss. Die Ursache muss gar nicht immer ein Verbre­chen sein - manchmal geht es nur um eine Auskunft oder einen kurzen Rat. Und genau hierfür bieten Poli­zei­dienst­stellen teils sepa­rate Rufnum­mern an, damit die stets kosten­losen Notruf­num­mern 112 und 110 nicht durch halb­wich­tige Tele­fonate blockiert werden.

Aller­dings können die Gege­ben­heiten mit diversen Rufnum­mern und Vorwahlen im Ausland anders gere­gelt sein als in Deutsch­land. Zumin­dest in einem EU-Land sollte man damit rechnen können, nach dem Urlaub keine über­mäßig hohe Schock­rech­nung zu erhalten. Bei einem Kunden von Blau war dies aber der Fall - und teltarif.de musste helfen.

Nieder­län­dische Polizei mit 0900-Nummer

Vorsicht bei Anruf einer Sonderrufnummer im Ausland Vorsicht bei Anruf einer Sonderrufnummer im Ausland
Bild: Blau
Mitte März berich­tete uns ein Blau-Kunde, bei ihm seien 40 Euro weg für ein kurzes Tele­fonat zur Polizei. Der Blau-Kunden­ser­vice sei auch nicht mehr, was er einmal war; die Service­mit­arbeiter seien "kate­gorisch außer­stande, etwas zu tun". Wir ließen uns die ganze Geschichte berichten.

Wie auf der Webseite der nieder­län­dischen Polizei zu sehen ist, betreibt die nieder­län­dische Polizei außer der 112 für weniger schlimme Fälle zur Kontakt­auf­nahme mit der lokalen Poli­zei­dienst­stelle die landes­weite Rufnummer 0900-8844. Hierbei handelt es sich bewusst um eine kosten­pflich­tige Rufnummer, die in den Nieder­landen als Mehr­wert­diens­tenummer ausge­legt ist. Damit soll die 112 entlastet werden.

Und um miss­bräuch­liche Anrufe auf dieser Nummer zu redu­zieren, wurde sie absicht­lich kosten­pflichtig gemacht. Ein Anruf der Nummer kostet laut den Angaben auf der Webseite 9,51 Cent einmalig und zusätz­lich 2,8 Cent pro Minute.

Der Leser war während seiner Reise mit der deut­schen Blau-SIM-Karte ins nieder­län­dische Netz einge­bucht. Es war also ein klas­sisches Roaming­gespräch ab Amsterdam, als er die Nummer anrief. Laut dem Einzel­ver­bin­dungs­nach­weis hat das Tele­fonat inklu­sive Warte­schleife 18:19 Minuten gedauert. Hierfür wurden dem Kunden fälsch­licher­weise 48,05 Euro (!) berechnet. Nach der Tari­fie­rung, die auf der Webseite ange­geben ist, hätten es aber nur insge­samt 62,71 Cent sein dürfen.

Abrech­nungs­fehler und EU-Preis­dis­kri­minie­rung?

Bei unserer Kontakt­auf­nahme mit Telefónica vermu­teten wir, dass hier mögli­cher­weise ein gene­reller Abrech­nungs­fehler in den Abrech­nungs­sys­temen von Telefónica vorliegt. Denn laut der EU-Roaming­ver­ord­nung dürfen dem Kunden durch das Roaming keine höheren Preise berechnet werden. Und der Fehler war von einem o2-Kunden im o2-Forum schon einmal gemeldet worden. Diesem Kunden waren sogar knapp 175 Euro hierfür berechnet worden.

Darüber hinaus wiesen wir Telefónica darauf hin, dass in der EU zusätz­lich die Preis­dis­kri­minie­rung verboten ist: Als EU-Bürgerin oder -Bürger bzw. Einwoh­nerin oder Einwohner eines EU-Landes darf beim Kauf von Waren und Dienst­leis­tungen in der EU kein höherer Preis wegen der Staats­ange­hörig­keit oder des Wohn­sitz­landes berechnet werden. Dies ist nach­zulesen auf der EU-Info­seite zu Preis­bil­dung und Zahlungen.

o2 erstattet über­höhte Kosten

Drei Tage nach unserer Kontakt­auf­nahme schrieb uns o2:

Die rekla­mierte Rufnummer 00319008844 ist auch in den Nieder­landen eine Sonder­ruf­nummer. Wich­tige Tele­fon­num­mern inner­halb der Nieder­lande: Notruf­num­mern landes­weiter Notruf: 112. Landes­weite Nummer bei Notfällen ohne sofor­tige Hilfe: 0900-8844 (Euro 0,13/Min.). Die Preise gelten für Anrufe aus dem nieder­län­dischen Netz. Die Berech­nung erfolgt als natio­nales Gespräch oder nach geson­derten Preisen der auslän­dischen Netz­betreiber, ggf. entstehen zusätz­lich auch einma­lige Verbin­dungs­ent­gelte (sofern vom auslän­dischen Betreiber fest­gesetzt).

Die Vorgaben der EU-Regu­lie­rung gelten nicht für Free­call- und Sonder­num­mern, und zu Anruf­kosten erfolgt keine Ansage. Die Erreich­bar­keit ist abhängig vom auslän­dischen Netz­betreiber. Es liegt hier also kein Abrech­nungs­fehler vor. Der Kunde hat eine E-Mail erhalten, da wir ihn tele­fonisch nicht errei­chen konnten. Aus Kulanz haben wir ihm die Kosten durch eine Gutha­ben­buchung erstattet.

Am 17. März erhielt dann der Kunde schließ­lich diese Mittei­lung von Blau, in der ihm bestä­tigt wurde, dass ihm der entspre­chende Betrag "aus Kulanz" gutge­schrieben wird. Wer sich also im EU-Ausland befindet, sollte tunlichst darauf verzichten, dort 0900-Sonder­ruf­num­mern anzu­rufen, da dies zu über­höhten Kosten führen kann.

Wenn ein Glasfaser­anschluss schon gelegt und von der Vormie­terin bereits genutzt wurde, sollte die Akti­vie­rung eigent­lich nicht lange dauern. Ein Kunde der Deut­schen Glas­faser kämpfte verzwei­felt - dann musste teltarif.de helfen.

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