teltarif hilft: Telekom-Komplettausfall seit Juni
Wochenlanger Ausfall bei einem Telekom-Kunden
Bild: teltarif.de
Ein Komplettausfall des Festnetz-Internet-Anschlusses ist ein ärgerlicher Vorfall - vor allem dann, wenn es den Anschein hat, dass der Schaden nicht schnell behoben werden kann oder der Provider nicht angemessen reagiert.
Manche Netzbetreiber, die schon längere Zeit am Markt aktiv sind, haben aber möglicherweise ein Prozedere implementiert, das man als den "kleinen Dienstweg" bezeichnen könnte. Dieser wurde wohl beim Fall eines teltarif.de-Lesers aktiviert, der Kunde bei der Telekom ist - allerdings erst, nachdem teltarif.de sich eingeschaltet hatte.
Netzausfall seit dem 23. Juni
Wochenlanger Ausfall bei einem Telekom-Kunden
Bild: teltarif.de
Mit einiger Verzweiflung wandte sich der Leser Mitte September an unsere Redaktion und berichtete, seit dem 23. Juni habe er keine funktionierende Internet-Leitung bei der Telekom mehr. Leider sei die Telekom bis jetzt "nicht fähig, diese wieder zum Laufen zu bringen".
Der Kunde habe die Störung gleich am 23. Juni gemeldet und um Entstörung gebeten. Man sagte ihm, man kümmere sich "so schnell es geht". Ein Techniker stellte bei einem Besuch am 26. Juni fest, dass es eine Leitungs-Unterbrechung gibt, und dafür müsse ein Bautrupp kommen. Jetzt warte er schon fast drei Monate. Er sei schon zwei Mal per Telefon vertröstet worden, das es sich verzögere - das sei aber auch schon wieder einen Monat her. Seitdem habe es kein Info mehr gegeben außer SMS mit dem Inhalt, es tue der Telekom leid, "dass wir das Anliegen noch nicht klären konnten".
Inzwischen habe der Leser der Telekom eine Kündigung zukommen lassen und darum gebeten, ihm diese zu bestätigen. Immerhin habe er daraufhin einen Mitarbeiter zugeteilt bekommen, der nur für ihn zuständig sei.
Verhandlungen um Ersatzversorgung
Ersatzweise habe der Kunde dann zwar ein Schnellstarter-Paket bekommen, irgendwann habe er allerdings festgestellt, dass dieses begrenzt war auf 60 GB. Zusätzlich sei das auch noch zeitlich befristet gewesen und vor vier Tagen abgelaufen.
Er habe dann den Berater angerufen und diesen darum gebeten, dieses doch bitte wieder aufzuladen, am besten mit einer unlimitierten Nutzungsmöglichkeit. Dass es eine derartige Option gibt, habe der Berater an der Stelle allerdings zum ersten Mal gehört.
Statt einer Aufladung für das Schnellstarter-Paket habe er dann eine Aufladung für seinen bestehenden Vertrag bei congstar erhalten. Was aus seiner Kündigung geworden war, dazu erfuhr er nichts. Schließlich wandte er sich Hilfe suchend an teltarif.de.
Plötzlich unangekündigter Technikerbesuch
Zwischenzeitlich erhielt der Kunde noch eine SMS von der Telekom mit der Aussage, dass die ausführende Firma in der Region aktuell "übermäßig ausgelastet" sei wegen des "hohen Störaufkommens in der Umgebung". Der Anschluss solle noch repariert werden, man könne dazu aber "keinen genauen zeitlichen Rahmen ansetzen".
Nachdem wir die Sache an die Telekom übermittelt hatten, überschlugen sich allerdings die Ereignisse - und zwar noch am selben Tag, dem 21. September. Uns teilte die Telekom mit:
Haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage zum Kundenfall von Herrn [...]. Unser Kundenservice steht mit dem Kunden in Kontakt. Dem Kundenwunsch nach unbegrenzten Datenvolumen zum Schnellstart-Paket wurde entsprochen und seit Montag (18.9.) für 30 Tage eingerichtet. Gleichzeitig steht nach wie vor die fristlose Kündigung durch den Kunden im Raum, sollte der Anschluss bis zum 29.9. nicht entstört sein. Die Entschädigungszahlungen werden nachschüssig erstattet. Sobald mir Informationen des technischen Service zur Entstörung vorliegen, melde ich mich bei Ihnen. Wir bedauern, dass wir den Entstörungsprozess bisher nicht abschließen konnten und entschuldigen uns bei Herrn [...]."Nur wenige Minuten später schrieb uns der Leser allerdings, soeben sei plötzlich ein Techniker unangemeldet bei ihm zu Hause eingetroffen, der sich nun der Sache annehme. Es muss hier also bei der Telekom nach unserer Kontaktaufnahme offensichtlich hausintern ein "kurzer Dienstweg" beschritten worden sein.
Telekom zahlt hohe Erstattung aus
Am 25. September berichtete der Leser, es sei ein Bautrupp der Telekom dagewesen, der den Schaden repariert habe. Er habe nun "endlich wieder seine Leitung". Der Bautrupp habe den Schaden innerhalb von zwei Stunden repariert. Jetzt warte er nur noch auf einen Anruf der Telekom, in dem über die Entschädigung verhandelt werden solle. Wir hatten dem Leser bereits mitgeteilt, dass eine Ausfall-Entschädigung laut dem TKG für echte Ausfalltage gewährt werden muss, dass dazu aber nicht die Tage zählen, in denen der Netzbetreiber eine Ersatzversorgung über ein Schnellstarter-Paket bereitgestellt hat.
Nach dem Telefonat schrieb uns der Leser nochmals abschließend, er sei nun gerade "sprachlos im positiven Sinne": Die Telekom habe ihm eine Erstattung in Höhe von 910 Euro zugesichert. Das habe er nicht erwartet, er habe mit weniger gerechnet.
Hindernisse für eine schnelle Schaltung des Glasfaseranschlusses gibt es viele - meist sind sie menschlich-organisatorischer Natur. Bei einem anderen Leserfall gab es aber auch unliebsamen tierischen Besuch bei der Deutschen Glasfaser.