teltarif hilft: Falscher freenet-Tarif im Shop - keine Stornierung

freenet Mobilfunk: Widerruf im Shop schwierig
Bild: freenet Mobilfunk Es mag Gründe geben, einen Handy-Vertrag nicht im Internet abzu­schließen, sondern dafür zu einem statio­nären Händler zu gehen: Oft erwarten Kunden dabei eine deut­lich bessere Bera­tung und eine reibungs­losere Abwick­lung als bei einer Online-Bestel­lung.

Doch spätes­tens dann, wenn schon in den ersten Tagen nach Frei­schal­tung des Vertrags Probleme auftreten, stellt man fest, dass das mögli­cher­weise ein Fehler war: Der "Berater" ist dann plötz­lich nur noch ein fürs Verkaufen zustän­diger "Vermittler" und kann an dem Vertrag nichts mehr ändern. Und vielen Betrof­fenen dämmert es erst dann, dass es das aus dem Internet bekannte gene­relle 14-tägige Wider­rufs­recht ohne Angabe von Gründen im statio­nären Handel nicht gibt.

freenet Mobilfunk: Widerruf im Shop schwierig
Bild: freenet Mobilfunk Ganz beson­ders ärger­lich ist es, wenn der "Berater" dem Kunden einen Vertrag in einem völlig falschen Netz mit schlechtem Empfang am Wohnort des Kunden aufge­schwatzt hat. In einem derar­tigen Fall musste teltarif.de einem Leser helfen.

Vertrag aus dem Shop nicht stor­nierbar?

Mitte Februar schrieb uns ein teltarif.de-Leser:

Ich komme nicht aus dem Vertrag raus, den ich am 07.02.2024 bei Saturn Berlin-Spandau für freenet (Magenta Unli­mited XL 300 M/Bits [für] 24 Monate) abge­schlossen habe. Des Weiteren habe ich ständig mit Internet-Abbrü­chen zu tun auf meinem Smart­phone "Moto­rola Moto G84 5G" und habe vor Ort bzw. tele­fonisch versucht, aus dem Vertrag raus zu kommen, denn das Gerät hat für mich keinen Nutzen. Bitte helfen Sie mir. Vielen Dank im Voraus für Ihre Bemü­hungen [...].

In unserer ersten Antwort wiesen wir den Leser zunächst darauf hin, dass das 14-tägige Wider­rufs­recht nur bei Bestel­lungen im Internet, am Telefon und an der Haustür gilt, aber nicht im statio­nären Fach­handel. Selbst­ver­ständ­lich sollte man sich bei jedem Netz­betreiber vor einem Vertrags­abschluss selbst über die Netz­abde­ckung am eigenen Ort infor­mieren. Hierzu sollte man von einem Verkäufer im Laden keine Bera­tung erwarten.

Grund­sätz­lich war es bei einem Mobil­funk­ver­trag bislang so, dass dieser für ganz Deutsch­land abge­schlossen wurde und nicht nur für einen bestimmten Standort. Ein außer­ordent­liches Kündi­gungs­recht nur bei Ausfall an einem Standort gab es also leider nicht. Meist ließen sich Provider aber auf eine Kulanz­rege­lung oder - falls sie wie freenet Tarife in mehreren Netzen anbieten - auf einen Netz­wechsel mit SIM-Karten-Tausch ein. Welche Rechte Kunden bei einem Netz­aus­fall haben und wie man sich am besten verhalten sollten, haben wir in einem Über­sichts­artikel zusam­men­gefasst. Inzwi­schen gibt es dazu aller­dings ein wegwei­sendes Gerichts­urteil des LG Göttingen.

freenet bemüht sich um Kulanz-Angebot

Nach dieser ersten Aufklä­rung boten wir dem Leser dann aber an, mit freenet Kontakt aufzu­nehmen und ggf. auf Kulanz um eine Lösung zu bitten. Nach etwa einer Woche antwor­tete freenet uns dazu erfreu­lich ausführ­lich:

Nach Aussage eines Saturn Mitar­bei­ters hatte der Kunde am 7.2.2024 den Wunsch geäu­ßert, einen Tarif mit unbe­grenzter mobiler Internet Flat inklu­sive neuer Hard­ware zu erwerben. Ein entspre­chendes Angebot wurde dem Kunden unter­breitet, und er hat dem Vertrag zuge­stimmt.

Auf den darin enthal­tenen Tarif wurden ihm seitens des Vertriebs­part­ners zusätz­liche Rabatte gewährt. Auf die einige Tage später erfolgte Rück­frage seitens des Kunden, den Vertrag zu stor­nieren, haben wir auf den Vertriebs­partner verwiesen, der das Vertrags­angebot mit den eigenen Rabatten und seiner Hard­ware dem Kunden in dieser Form ange­boten hat.

Der Kunde verwies im Nach­hinein im Tele­fonat mit dem freenet Kunden­ser­vice dann darauf, dass er nun doch nicht so viel Internet brauche und sich wohl "über­nommen hätte". Weitere Rekla­mationen liegen dem Unter­nehmen nicht vor. Von Problemen bei der Nutzung des Geräts war der freenet gegen­über zu keinem Zeit­punkt die Rede. Zur mobilen Nutzung des Geräts zuhause: Es hat sich gezeigt, dass der Netz­ausbau an der Vertrags­anschrift des Kunden sehr gut ist. Zudem hat der Kunde den Vertrag bislang konti­nuier­lich genutzt. Aus unserer Sicht gibt es daher für die Stor­nie­rung des Vertrags keinen Anlass.

Wir haben uns unab­hängig davon aber an den Saturn­markt gewendet, um Möglich­keiten für eine Lösung der Ange­legen­heit zu erfragen. Der Saturn­markt erklärt sich aus Kulanz bereit, dem Kunden ein kosten­güns­tigeres Angebot zu unter­breiten. Über die dafür notwen­dige Vorge­hens­weise haben wir den Kunden zwischen­zeit­lich infor­miert.

Das konnte uns der Leser noch am selben Tag wie folgt bestä­tigen:

Die Tarifum­stel­lung hat bei Saturn Berlin-Spandau super geklappt, jetzt habe ich einen Tarif für 13,98 Euro statt 49,99 Euro für 24 Monate. Ich bedanke mich RIESIG bei Ihnen für die Klärung meines Anlie­gens. Vielen Dank für Ihre Bemü­hungen [...].

5G Plus star­tete bei o2 Mitte Oktober mit Pannen. Bei einem teltarif.de-Leser bestand die Panne darin, dass er für den kosten­losen Tausch zweier SIM-Karten plötz­lich bezahlen sollte. teltarif.de musste helfen.