Themenspezial: Verbraucher & Service Probleme

teltarif hilft: Falsche Mahnung von Netzbetreiber TNG Kiel

Oft ist der lokale Stadt­netz­betreiber der eigene Glas­faser-Betreiber vor Ort - dann gibt es keine Alter­native. Wenn es dann Abrech­nungs­fehler gibt, ist das ärger­lich. teltarif.de musste einem Kunden von TNG in Kiel helfen.
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Das Logo des Netzbetreibers TNG in Kiel Das Logo des Netzbetreibers TNG in Kiel
Logo: TNG Stadtnetz GmbH
Im Rahmen des flächen­deckenden Glas­faser­aus­baus kann es mehrere Gründe geben, sich für einen lokalen Netz­betreiber vor Ort zu entscheiden: Entweder man hat mit den "Großen der Branche" in der Vergan­gen­heit schlechte Erfah­rungen gemacht und möchte nun einmal einem lokalen Betreiber vor Ort eine Chance geben. Oder die über­regio­nalen Netz­betreiber inter­essieren sich eben gar nicht für den Breit­band­ausbau am Ort - und damit ist der lokale Netz­betreiber die einzige Wahl.

Doch auch dann stellt sich die Frage: Hat der lokale Netz­betreiber einen Kunden­ser­vice und Kunden­ver­wal­tungs­sys­teme, die so aufge­stellt sind, wie ein Kunde das heut­zutage erwarten kann? Kürz­lich mussten wir bei teltarif hilft einem Leser helfen, der Kunde bei der TNG Stadt­netz GmbH in Kiel ist.

Falsche Abrech­nung und dann Mahnung?

Das Logo des Netzbetreibers TNG in Kiel Das Logo des Netzbetreibers TNG in Kiel
Logo: TNG Stadtnetz GmbH
Mitte November schrieb uns der teltarif.de-Leser:

Nun tut sich leider [...] ein Thema auf, und zwar mit dem Netz­betreiber TNG in Kiel (Allein­ver­trieb des Glas­faser­netzes an unserem Wohnort). Zur Geschichte: Wir sind von BW nach Schleswig-Holstein umge­zogen, haben ein neues Haus gebaut und [haben] seit 11.08.2023 (nach drei Jahren Antrags­zeit) den Glas­faser­anschluss Flott 50 (Bereit­stel­lungs­preis 79 Euro). Dieser wurde so im August 2020 nicht bean­tragt, sondern Tarif Flott 300 (Bereit­stel­lungs­preis 39 Euro). Nach Bereit­stel­lung des Glas­faser­anschlusses wurde fest­gestellt, dass ledig­lich ein Flott-50-Vertrag/Anschluss bereit­gestellt wurde.

Nach Beschwerde mit einem entspre­chenden Mess­pro­tokoll der Bundes­netz­agentur wurde der Anschluss auf Flott 300 umge­stellt. Der o.g. Preis-Unter­schied wurde moniert und uns wurde eine Gutschrift erteilt über 44,95 Euro, welche am 25.09.23 auf unserem Konto gutge­schrieben wurde. Wir haben bislang sämt­liche Rech­nungen (Neuan­schluss knapp 1100 Euro, alle Monats­rech­nungen) brav und ordent­lich bezahlt. Neuer­dings haben wir auch ein SEPA-Last­schrift­mandat erteilt.

Seit 28.09.2023 bombar­diert uns TNG mit Mahnungen und droht uns mit Leis­tungs­ein­schrän­kungen, bis hin zu Nega­tiv­ein­trägen bei Auskunf­teien. Eine zweite Mahnung erhielten wir nicht, sondern gleich eine Dritte. Wir können uns nicht erklären, wie aus einer Gutschrift eine Mahnung entstehen kann, und so haben wir uns entschlossen (unter dem Druck/Nöti­gung der genannten Drohungen), um des Frie­dens willen den Betrag von 44,95 Euro zu über­weisen. Dieser wurde am 13.11.23 ange­wiesen. Nun sind wir eigent­lich mit unserem Latein am Ende und einen Gang zum Rechts­anwalt möchten wir noch nicht in Erwä­gung ziehen. Viel­leicht können Sie da Licht in das Dunkel bringen und mit Ihren sicher­lich besseren Verbin­dungen diese Irrtümer aufklären oder gar klar­stellen!

Wir verspra­chen, uns um die Sache zu kümmern und sandten den Fall an TNG.

Persön­licher Ansprech­partner meldet sich schnell

An unsere Redak­tion schrieb TNG bereits nach wenigen Tagen und teilte mit, Nach­fragen in den Fach­abtei­lungen hätten ergeben, dass man dem Kunden die Gutschrift verse­hent­lich doppelt am 26. und 27. September über­wiesen habe. Die Rück­for­derung sei dann auto­matisch erfolgt "und leider ohne beglei­tende erklä­rende Kommu­nika­tion unse­rer­seits". Die Kollegen im Kunden­ser­vice würden nochmal auf den Leser zugehen. Man bedauere die Umstände und auch den Unmut, die dadurch bei dem Kunden entstanden sind.

Anschlie­ßend meldete sich ein persön­licher Ansprech­partner von TNG bei unserem Leser. Zunächst muss es wohl ein Tele­fonat gegeben haben, danach schrieb der Mitar­beiter von seiner persön­lichen Adresse aus an den Leser:

Sehr geehrter Herr [...], zunächst einmal möchte ich mich für das nette Tele­fonat und Ihr Verständnis bedanken. Gerne fasse ich an dieser Stelle die bespro­chenen Inhalte für Sie zusammen. Im Zuge der Vertrags­anpas­sung von flott 50 auf flott 300 kam es bei uns im Haus bedau­erlich[erweise] dazu, dass wir Ihnen die Gutschrift in Höhe von 44,95 Euro doppelt über­wiesen haben, nämlich am 26.09.23 und am 27.09.23.

Dies setzte bei uns einen auto­mati­schen Prozess bei uns im System in Gang, welcher mit einer Mahnung endete, wir bedauern dies zutiefst. Es ist mir jedoch wichtig, dass ich Ihnen auch an dieser Stelle bestä­tige, dass Sie keine offenen Posten bei uns haben. Weitere Forde­rungen werden natür­lich nicht auf Sie zukommen.

Leser bedankt sich

Bei uns bedankte sich der Leser im Anschluss daran wie folgt:

Anbei leite ich Ihnen die Antwort der mit Herrn [...] (TNG) zuvor tele­fonisch bespro­chenen Thematik weiter. Die Doppel­über­wei­sung ging bei der Viel­zahl von Buchungen (bedingt durch unseren Hausbau) unter. Und eine gleich­lau­tende Über­wei­sung kann gern über­sehen werden.

Nichts­des­totrotz wäre eine klare, aussa­gekräf­tige und ziel­füh­rende Kommu­nika­tion essen­ziell gewesen, damit solche Miss­stände erst gar nicht entstehen. Fehlende und insbe­son­dere saubere Doku­men­tation hätten unser Fall entbehr­lich gemacht. So werden eben unnötig Personal-Ressourcen gebunden.

Nun möchten wir uns trotzdem noch­mals bei Ihnen für Ihr Enga­gement und [Ihre] Hilfs­bereit­schaft [be]danken und weiterhin alles Gute wünschen; eine glück­liche und erfolg­reiche Hand bei Ihren Tätig­keiten.

Die Preiserhö­hungen bei 1&1-DSL ärgerten viele Kunden. Viele wider­spra­chen und konnten darum ihren alten Tarif zum selben Preis behalten. Doch bei einer Leserin klappte das nicht - und teltarif.de musste helfen.

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