teltarif hilft: 750 Euro für freenet Hotspot Flat
Erneut Schockrechnung bei freenet Hotspot Flat
Bild: freenet
Es ist erst wenige Wochen her, dass wir über einen Fall mit überhöhten Kosten für die freenet Hotspot Flat berichten mussten. Nach wie vor ist es freenet-Kunden offenbar unbekannt, dass sie für die Hotspot-Nutzung zwingend die hierfür von freenet bereitgestellte App nutzen müssen.
Im Januar hatte freenet behauptet, eine Kostenbremse sei leider technisch nicht umsetzbar. teltarif.de weist freenet trotzdem bei jedem neuen Fall wieder darauf hin, dass es angebracht wäre, die praxisfernen Bedingungen der Hotspot Flat zu überdenken oder zumindest einen Mechanismus zu implementieren, der die Entstehung einer derart überzogenen Rechnung wirksam verhindert. Nun hat es den nächsten Kunden getroffen.
Sohn nutzt beim Studium Telekom-Hotspots falsch
Erneut Schockrechnung bei freenet Hotspot Flat
Bild: freenet
Im Juni schrieb uns ein teltarif.de-Leser:
Ich habe insgesamt vier Verträge bei freenet - alle im D1-Netz -, die die jeweiligen Familienmitglieder nutzen. Einen Vertrag nutzt unser 19-jähriger Sohn, der seit dem 1. Mai ein duales Studium [...] absolviert. Dort ist er für das Studium (und auch privat) auf Internet angewiesen, was dort auch über einen Hotspot der Telekom geht.Bei Vertragsabschluss bei freenet habe ich betont, dass ich gerade für die beiden von den Teenagern genutzten Verträgen eine Hotspot-Flat inkludieren möchte, der Baustein wurde mir bestätigt. Nun hat unser Sohn über die Telekom [...] den Hotspot genutzt. Ergebnis: Rund 750 Euro Kosten binnen rund drei Wochen. Er ist davon ausgegangen, dass die Nutzung kostenfrei sei, da er eine Hotspot-Flat im freenet-Vertrag hat und auch bei der Telekom-Seite "kostenloses WLAN" dick auf der Anmeldeseite stand (er hat mir den Anmeldeprozess mit den Telekom-Zugangsdaten abgefilmt, Kosten sind tatsächlich nicht ersichtlich). In einer ersten Rechnung wurden rund 330 Euro netto für 45 Hotspot-Verbindungen abgerechnet, der Rest kommt noch.
Auf Nachfrage konnte oder wollte mir freenet die Einzelheiten der Kostenentstehung nicht darlegen und hat mir das Tarifdatenblatt meines Vertrages zugesandt - in dem wieder die Hotspot-Flat als kostenfrei dargelegt wird. freenet verwies mich an die Telekom, die mich aber an meinen Provider zurückverwies. Ich habe daraufhin vor ca. einer Woche den Posten in der Rechnung reklamiert, aber bis auf eine Mail mit "Vertröstung" wegen hohen Arbeitsaufkommens noch kein Feedback bekommen.
Ich halte diesen Vorgang für ziemlich dubios und finde ihn durchaus berichtenswert (Ihre Redaktion hat darüber ja bereits berichtet; umso erstaunlicher finde ich, dass freenet hier nicht sensibilisiert ist und die Kunden in so eine missliche Situation kommen können). Da ich bei freenet seit Jahren Kunde bin und dort auch eigentlich immer zufrieden war, wüsste ich gerne, wie ich am besten vorgehen kann, um mit freenet eine kulante Regelung erzielen zu können. Ich würde dort auch gerne Kunde bleiben, weil ich bis jetzt zufrieden war, habe aber jetzt erst einmal alle vier Verträge trotz noch teils längerer Laufzeit gekündigt.
freenet interessiert sich für mitgefilmte Anmeldung
Auch diesen Leser wiesen wir zunächst darauf hin, dass die Verbindung zu den Hotspots ausschließlich über die hierfür von freenet bereitgestellte App aufgebaut werden darf. Nimmt der Kunde mit den Hotspots außerhalb der freenet-App Kontakt auf, fallen hohe Zusatzgebühren an. Das steht so in den AGB und Nutzungsbedingungen, denen der Kunde beim Vertragsabschluss zugestimmt hat. Eine Erstattung durch freenet ist also wie immer lediglich freiwillig auf Kulanz möglich. Mitte Juni schreib uns freenet dann:
Wir können Ihnen mitteilen, dass wir im Fall von Herrn [...] die entstandenen Kosten im Zuge der vermeintlichen Nutzung der freenet Hotspot Flat aus Kulanz erstatten. Ich habe Ihre E-Mail zudem an das Produktmanagement weitergeleitet mit der Bitte um Prüfung, ob und wenn ja wie sich die Kommunikation im Zuge der freenet Hotspot Flat verbessern lässt. Der Kunde spricht davon, dass er den Anmeldeprozess abgefilmt hat. Für ein besseres Verständnis besteht seitens des Produktmanagements Interesse daran, diesen Film einmal zu sehen. Wir würden uns daher sehr freuen, wenn der Sohn von Herrn [...] uns diesen Film zur Verfügung stellen könnte.Dafür bedankte sich der Leser wie folgt:
Das ist eine überraschend positive Wende, herzlichen Dank für Ihr Engagement. Mein Schriftverkehr heute Mittag fiel [noch] negativ aus, ich bin gespannt und sage Ihnen Bescheid, wenn ich freenet kontaktiert hat. Den Film lade ich gerne hoch, ich sage meinem Sohn Bescheid. Kann allerdings nächste Woche werden, ich gebe Gas.Der Überland-Bus kommt mal wieder nicht, die Kinder müssen deswegen abgeholt werden und telefonieren mit den Eltern per Smartwatch: Wenn dann der Dienst wochenlang ausfällt, ist der Ärger groß. teltarif.de musste einem 1&1-Kunden helfen.