teltarif hilft: o2-SIM-Karten kamen nie an
o2-SIM-Karten kamen nie an
Foto: Telefonica Germany o2
Trotz der Möglichkeit der eSIM werden in Deutschland täglich zahlreiche SIM-Karten von den Providern verschickt. In der Regel geht dabei alles gut - bei teltarif.de hören wir nur selten davon, dass SIM-Karten unterwegs verschwinden oder verloren gehen.
Kürzlich ereignete sich allerdings ein Fall bei o2, der auch uns erstaunte - und bei dem o2 nach unserer Intervention auch selbst auf Fehlersuche gehen musste.
Mindestens 14 Briefe sind nicht angekommen
Mitte April meldete sich ein teltarif.de-Leser bei uns, der ein älteres Ehepaar bei allen Telekommunikations-Angelegenheiten unterstützt. Das Ehepaar habe leider seit 24. Februar Probleme mit o2. Es seien seit Ende Februar seitens o2 mindestens 14 SIM-Karten versandt worden. Mehr oder weniger jede Woche hätten die Kunden angerufen, und immer wieder seien Karten angeblich an die Post übergeben worden. Diese würden jedoch nicht ankommen - die Ausfallrate liege "bei 100 Prozent".
o2-SIM-Karten kamen nie an
Foto: Telefonica Germany o2
Die Familie wohne an der angegebenen Adresse bereits "seit Generationen" und der Straßenname sei auch schon sehr alt. Alle Post von anderen Anbietern komme ansonsten an. Die Kunden seien auch wiederholt in verschiedenen Shops gewesen, aber dort gebe man keine Karten heraus, weil die Kunden die Verträge mit o2 telefonisch abgeschlossen hatten.
Eine Suchanfrage bei der Post, so wie das nach sieben Tagen üblich sei und es das Gesetz regele, wollte man bei o2 nicht beauftragen. Die Kunden könnten keine Anfrage auslösen, weil sie nicht wissen, wer der externe Absender oder der Versand-Dienstleister ist, also wo die Briefe an die Post übergeben werden.
In dem Dorf der Familie gebe es mit der Zustellung kein Problem, dort kenne man sich seit langer Zeit. Beschwerden, die per Fax eingereicht worden sind, seien nicht wirklich bearbeitet worden und das Problem sei nicht abgestellt worden.
o2 macht sich an die Fehlersuche
Nachdem wir wenige Tage später die ganze Sache an o2 übermittelt hatten, teilte unser Leser noch mit, die letzte Rechnung für das Ehepaar sei dahingehend nicht korrekt, dass die nicht erhaltenen SIM-Karten in Rechnung gestellt worden sind und zusätzlich die Verträge abgerechnet werden, die die Kunden nicht nutzen können. Er vermutete aber auch gleichzeitig, dass das gutgeschrieben werde, wenn o2 den Sachverhalt geklärt hat.
Erst Mitte Mai hörten wir wieder von der Sache. Unser Leser berichtete, dass o2 sich telefonisch gemeldet habe. Das Thema solle im Sinne der Zufriedenheit geklärt werden, dazu sei jedoch bei o2 einiges an Arbeit nötig, weil alles irgendwie schief gelaufen sei.
Technischer Fehler wird gefunden
In der letzten Mai-Woche berichtete der Leser dann von neuen Erkenntnissen, die o2 den Kunden mitgeteilt hatte. Es seien erneut SIM-Karten "unterwegs" gewesen und alle Buchungen im System über die unzähligen Karten zuvor seien storniert worden. Es kam aber wieder nichts an. Anschließend wurde der Fehler gefunden - und dann waren Karten wirklich erstmals unterwegs.
Die Ursache sei wohl eine Software gewesen, die aus dem o2-System Daten an den Fertiger der SIM-Karten überträgt. Dabei sei es zu einem Datensatz gekommen, der einen Fehler provoziert. Der Fehler verhinderte, dass SIM-Karten tatsächlich in die Post gelangen. Sie waren also nie unterwegs gewesen und somit hätte eine Suche über die Post auch nichts gebracht.
o2 zeigte sich gegenüber den Kunden über den Fehler selbst überrascht. Man behebe nun den Fehler und ändere das System dahingehend, dass das System von alleine etwas bemerkt. Außerdem sei o2 weiterhin sehr dankbar, dass über diesen unkonventionellen Weg die Chance für den Netzbetreiber ermöglicht wurde, sich zu verbessern.
Portierungen werden durchgeführt
Der Leser teilte mit, in den nächsten Tagen dann die Karten aktivieren zu wollen und die Portierung der Nummern einzuleiten. Wenn die Nummern portiert seien, wolle o2 nochmals aktiv werden und eine Gesamtgutschrift über den Zeitraum von Ende Februar bis Ende Mai erstellen. Die Kunden könnten sich dann aussuchen, ob sie das Guthaben über die Rechnung aufbrauchen oder ob sie eine Auszahlung haben möchten.
Anfang Juli teilte der Leser dann final mit, am 13. Juni seien die Portierungen erfolgreich durchgelaufen. Beide Anschlüsse seien jetzt im gemeinsamen Vertrag mit dem DSL-Anschluss bei o2. Auf der kommenden Rechnung, voraussichtlich Ende Juli, sollten die Kunden die Gutschriften erhalten, die die unrechtmäßigen Umsätze ausgleichen sollen. Der Leser bedankte sich im Namen der Kunden bei unserer Redaktion für die "Schützenhilfe".
Wenn man mit dem Handy zu Hause plötzlich keinen Empfang mehr hat und zum Telefonieren 100 Meter weit gehen muss: Kann man als Kunde dann sofort kündigen? teltarif.de musste einem Drillisch-Kunden helfen.