Benutzer Kuch schrieb:
natürlich werden Festnetz-Produkte bei Vodafone schon lange nicht mehr unter dem Namen Arcor vermarktet, das wissen wir auch.
Also kann demzufolge auch nur korrekt sein was Martin Kissel bereits schrieb...
Aber erstens gibt es arcor.de immer noch als Webportal und zweitens als Mailprovider. Auf http://www.arcor.de/content/impressum/ sieht man, dass sie Arcor sogar bewusst immer noch Werbetreibenden als Marke präsentieren. Vielleicht behalten sie sich ja vor, die Marke später mal für was anderes wieder aufleben zu lassen, so wie bei otelo.
Schon klar. Arcor existiert noch sowohl als ein relativ dubioses Webportal mit minderwertigeren Inhalten als bei GMX und Web.de, als auch als ein heutzutage im Vergleich zu den Freemailern drittklassiger Mailprovider (schon mal einen Blick auf die enthaltenen "Features" und die kostenpflichten Pakete geworfen?). Das hat aber - weder technisch noch wirtschaftlich - überhaupt nichts mit der Festnetzsparte zu tun, um die es hier geht.
Kurzer Rückblick:
Im Mai 2008 wurde die Arcor AG & Co. KG von der Vodafone D2 GmbH übernommen und im August 2009 in Vodafone AG & Co. KG umfirmiert. Schon kurz darauf, im Dezember 2009, wurde die Vodafone AG & Co. KG mit der Vodafone D2 GmbH verschmolzen und erlosch (diese seit Februar 2013 wiederum umfirmiert in "Vodafone GmbH" - Teltarif berichtete). Als rechtlich selbständige Gliederung existiert Arcor damit nicht mehr und wird im Außenauftritt lediglich noch Marke gebraucht. Im Arcor-Portal im Impressum steht als Anbieterkennzeichnung nach § 5 TMG deshab folgerichtig; Vodafone GmbH!
Es ist darüber hinaus auch inhaltlich ein Fehlschluss, die deutschen Festnetzaktivitäten von Vodafone allein Arcor zuzurechnen. Ganz unabhängig vom Arcor Festnetz führte Vodafone eigenstände Festnetzaktivitäten durch. Es gab schon vor der Komplettübernahme im Mai 2008 Festnetzprodukte (natürlich nur IP-basiert, kein konventionelles ISDN). Die gesamte Festnetssparte die nun von Eschborn (ehemaliger Arcor-Hauptsitz) nach München verlagert werden soll umfasst schlichtweg mehr, als Ex-Arcor. Die Festnetzaktivitäten finden sich heute gebündelt bei der Vodafone GmbH. Deshlab hätte auch nur diese im Artikel erwähnt werden dürfen statt der Non-Festnetz-Ramschmarke Arcor.
Vodafone wird bei der Übernahme von Kabel Deutschland wohl genau so vorgehen, wie damals bei Arcor. Kabel Deutschland wird bald aufhören zu existieren. Sowohl was die rechtliche Selbständigkeit anbelangt, als auch als Marke, denn ein Webportal und signifikante E-Mail-Aktivitäten hat KDG nicht.
Nur wundert es mich schon sehr, dass der Anfang ausgerechnet im hochkomplexen Festnetzbereich gemacht werden soll. Den Service kann man sicherlich auch von München aus genau so gut betreiben, doch die Technik für das Kupferdoppelader-basierte Festnetz wird mand von dort aus jedenfalls nicht betreuuen können. Das wird wohl zwangsläufig in Eschborn bleiben müssen. Die in Deutschland nicht mittels Koaxkabel erschlossenen Gebiete (insbesondere im UMKBW-Territorium) müssen weiterhin vom konventionellen Festnetz versorgt werden. Und das ist gut so. Denn mein ISDN werde ich damit noch einige Jahre behalten können. Zumindest länger als bei der Telekom.
Viel einfacher gestaltet sich die Übernahme bei den Mobilfunkprodukten von KDG, die bisher im o2-Netz stattfinden. Ich dachte eigentlich, dass hier der erste Ansatzpunkt wäre. Die paar Rufnummern sind nämlich rasch ins D2-Netz umgebucht. Neue SIM-Karten sind auch schnell verschickt.