Versatel hat seine Chance verpasst. Der gescheiterte Versuch mit Versatel Telekabel war im kleinen das, was Vodafone nun im Großen mit KDG durchzieht.
Tragisch für Alice (und Versatel) war, dass man nicht schon früher mit Versatel zusammengegangen ist. So hätte man sich die Telefonica-Übernahme erspart und hätte weiter solide die eigenen Dienste (einschließlich ISDN) im größeren Verbund vertreiben können. Beide Anbieter hätten sich hervorragend ergänzt. Kaum ist die Zwangsbeglückung mit o2-DSL durchgsetzet, wird schon DER KERN von Hansenet wieder veräußert. Da frage ich mich ernsthaft, was Telefonica mit Alice überhaupt wollte, außer Kunden abzugreifen. Interessant wird werden, wie es künftig mit Versatel weitergeht. Einerseits hockt United Internet mit etwas über 25 % im Genick, andereseits ist der Versatel-CEO Pruchnow ein eingefleischter Telefonicaianer. Die Deals mit Telefonica die in seine relativ kurze Zeit fallen, fallen auf...
Versatel bindet bereits für den Noch-Mitbewerber und Übernahmekandidaten E-Plus die Basisstationen an, künftig werden es dann auch die o2-Masten sein.
Ja, das ist auch eine sehr interessante Konstellation, die Versatel bei Fusionsvollzug der beiden sicherlich nicht zum Nachteil gereichen wird. Rührt allerdings auch von der Pruchnow-Politik her. Zunächst war Versatel ja nur mit Eplus engagiert - sowohl für Privat- als auch für Geschäftskunden. Nun bietet Versatel Eplus nur noch für die Privatkunden, Geschäftskunden telefonieren im Netz von o2.
Die Verflechtungen von Versatel sind mannigfaltig. Und es wäre wirklich interessant mal zu erfahren, wo es mit diesem Konzern nun hingeht. Wer weiß - vielleicht stößt Telefonica demnächst seinen gesamten Netzbetrieb (einschließlich der übrigen Alice-Reste) an Versatel ab.
Versatel seinerseits wird wiederum Interesse an QSC nachgesagt.
Eines ist sicher - der Markt ist gerade Massiv in Bewegung geraten. Die lange angekündigte Konsoliderungswelle rauscht an...