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2016 werden Frequenzen technologieneutral versteigert


24.03.2014 08:21 - Gestartet von IMHO
einmal geändert am 24.03.2014 08:41
Im Moment wissen TMO, VF und O2 ganz genau: Wenn einer von ihnen LTE freischaltet, bricht der Damm und die Mehreinnahmen für LTE-Nutzung schwinden. Dass Eplus mit seinem Image als "nasty follower" keinen Dammbruch auslöst, wenn in den Großstädten UMTS-Versorgungslücken mit 50Mbps-Zellendownload auf LTE1800 geschlossen werden ist wohl klar. Vorerst bleibt das Marktgefüge wie bekannt. Eplus hat ein gutes Preisleistungsverhältnis, die anderen haben höhere Preise und D1 hat auch höhere Leistung. Ob und wo VDF oder O2 den Mehrpreis auch wert sind ist eine endlose Diskussion (die ich hier bitte bitte nicht lostreten wil).
Interessant wird es wieder, wenn Eplus auch LTE_900-Zellen in Betrieb nehmen darf und wird. Dann kann Eplus Regionen mit LTE_900 ausbauen, in denen UMTS_2100 für einen Discounter nicht rentabel ist.
Bis es soweit ist, wird sich auch geklärt haben, ob wir VoLTE bekommen oder gleich alles auf Facebook-IP-Telefonie umgeändert wird.

Unter Umständen müssen wir alle bis 2016 nach der Versteigerung warten, bis die 900er-Frequenzen "technologieneutral" lizensiert werden. TMO , VDF und O2 werden jedenfalls keinen Oligopolisten-Bruderkrieg um Discountpreise in den LTE800-Netzregionen beginnen, warum sollten sie sich in das eigene Fleisch schneiden.

Wer weiß schon ob die Eplus-Fusion erlaubt werden wird, oder es sich nur um einen strategischen Schachzug zur Kundengewinnung handelt. Eplus hat schon öfters die Presseabteilung genutzt um die Konkurrenz an der Nase rumzuführen.

Nach 2016 könnte eine nicht-fusionierte Eplus mit einem LTE_900-Netz besser dastehen als O2 mit seinem 1,2Mrd Lizenzausgaben für ein LTE_800-Netz. Jetzt schon die Kunden anfüttern, dass sie sich LTE-fähige Handys anschaffen und dann GSM_900 zügig zu Gunsten von LTE_900 reduzieren. Bei fallenden PLMN-Preisen pro MB kann das eine spannende Strategie werden.

Ich erwarte, dass der "Premiumkundenvorteil" aus Sicht der Netzbetrreiber in den nächsten Jahren zurückgehen wird. Es ist gegenwärtig (noch) ein vermarktungsfähiger Unterschied, ob ein PLMN-Anbieter den gefühlten mobilen Datenversorgungsbedarf flächenmäßig zu 85% oder 98% decken kann und ob bandbreitentechnisch der Bedarf zu 2% (EDGE statt 10Mbps) oder zu rechnerisch 98% (LTE>10Mbps mit geringer Zellenüberlastung) decken kann. Je weiter die Netze ausgebaut werden, desto größer wird die Kundengruppe werden, die in jedem Netz genug Flächendeckung und genug Bandbreite bekommt. Die werden dann nur noch nach dem Preis entscheiden, wenn sie bei ihrer üblichen PLMN-Nutzung keinen Qualitätsunterschied bemerken. Die finden dann die rosa Werbefilmchen süß und kaufen ihre Simkarte trotzdem im Supermarkt. (Diese Prognose setzt natürlich voraus dass VDF seine Qualitätsprobleme gebacken bekommt oder so wie Schlecker endet)

Sollte die Eplus-O2-Fusion abgesagt werden, erwarte ich jedenfalls, dass Eplus zuerst LTE_900 für Alle freischaltet, bevor die LTE_800-Frequenzen per Prepaid nutzbar werden.
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[1] Leiter Kundenverarsche³ antwortet auf IMHO
25.03.2014 17:07
Benutzer IMHO schrieb:
Im Moment wissen TMO, VF und O2 ganz genau: Wenn einer von ihnen LTE freischaltet, bricht der Damm und die Mehreinnahmen für LTE-Nutzung schwinden. Dass Eplus mit seinem Image als "nasty follower" keinen Dammbruch auslöst, wenn in den Großstädten UMTS-Versorgungslücken mit 50Mbps-Zellendownload auf LTE1800 geschlossen werden ist wohl klar. Vorerst bleibt das Marktgefüge wie bekannt. [...]

Alles richtig so weit. Ich bin auch dafür, dass LTE aufpreispflichtig/teurer ist für diejenigen die es brauchen. Was mich jedoch ankekst ist die Tatsache, dass die Tarife heute nicht als LTE-Technologie verkauft werden sondern MBit/s. Entweder kaufe ich neue Netztechnologie ein oder ich kaufe eine Bandbreite ein. Derzeit ist aber beides miteinander vermengt. Mir reicht HSPA+. Ich brauche kein LTE, nutzden darf ich in meinen Dicount-Tarif jedoch nur die obligatorischen 7,2 MBit/s im Downstream. Das ärgert mich. Ich zahle doch nicht für irgenwelchen bis zu Käse, den mir im Mobilfunk keiner Garantie gibt.

Interessant wird es wieder, wenn Eplus auch LTE_900-Zellen in Betrieb nehmen darf und wird. Dann kann Eplus Regionen mit LTE_900 ausbauen, in denen UMTS_2100 für einen Discounter nicht rentabel ist.
Bis es soweit ist, wird sich auch geklärt haben, ob wir VoLTE bekommen oder gleich alles auf Facebook-IP-Telefonie umgeändert wird.

Ja, das wird in der Tat spannend. VoLTE, den mobilen NGN-Abklatsch, wollte ich aber definitiv nicht haben wollen. Ist verzichtbar, da wir bereits beste Telefonie via 2G/3G haben. Der Handover zwischen 3 Standards wird bei der Telefonie zu einem großen Problem. Und im Hinblick auf die Akkulaufzeiten der Geräte.

Unter Umständen müssen wir alle bis 2016 nach der Versteigerung warten, bis die 900er-Frequenzen "technologieneutral" lizensiert werden. TMO , VDF und O2 werden jedenfalls keinen Oligopolisten-Bruderkrieg um Discountpreise in den LTE800-Netzregionen beginnen, warum sollten sie sich in das eigene Fleisch schneiden.

Ziemlich sicher, ja.

Wer weiß schon ob die Eplus-Fusion erlaubt werden wird, oder es sich nur um einen strategischen Schachzug zur Kundengewinnung handelt. Eplus hat schon öfters die Presseabteilung genutzt um die Konkurrenz an der Nase rumzuführen.

Diese steile These ist jetzt allerdings ein wenig an der Realität vorbei...

Nach 2016 könnte eine nicht-fusionierte Eplus mit einem LTE_900-Netz besser dastehen als O2 mit seinem 1,2Mrd Lizenzausgaben für ein LTE_800-Netz. Jetzt schon die Kunden anfüttern, dass sie sich LTE-fähige Handys anschaffen und dann GSM_900 zügig zu Gunsten von LTE_900 reduzieren. Bei fallenden PLMN-Preisen pro MB kann das eine spannende Strategie werden.

... und wenn man es weiter spinnt, wird es nunmal auch nicht besser.

Ich erwarte, dass der "Premiumkundenvorteil" aus Sicht der Netzbetrreiber in den nächsten Jahren zurückgehen wird. Es ist gegenwärtig (noch) ein vermarktungsfähiger Unterschied, ob ein PLMN-Anbieter den gefühlten mobilen Datenversorgungsbedarf flächenmäßig zu 85% oder 98% decken kann und ob bandbreitentechnisch der Bedarf zu 2% (EDGE statt 10Mbps) oder zu rechnerisch 98% (LTE>10Mbps mit geringer Zellenüberlastung) decken kann. Je weiter die Netze ausgebaut werden, desto größer wird die Kundengruppe werden, die in jedem Netz genug Flächendeckung und genug Bandbreite bekommt. [...]

Dieses Szenario wird allerdings erst wahrscheinlich, wenn die o+-Fusion kommt.