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unfassbar


14.10.2014 13:35 - Gestartet von koelli
Wie kann denn so ein Fehler bitte passieren?
Gibt's denn da keinen TÜV oder eine Luftfahrtaufsicht, die Alles erst abnehmen muss?
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[1] saintsimon antwortet auf koelli
14.10.2014 15:42
Benutzer koelli schrieb:
Wie kann denn so ein Fehler bitte passieren? Gibt's denn da keinen TÜV oder eine Luftfahrtaufsicht, die Alles erst abnehmen muss?

Das liegt allein in russischer Verantwortung als Hersteller von Fregat. Ausser den uralten Sojus-kapseln läuft nichts mehr rund in der russischen Raumfahrt unter dem Zaren.
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[2] Wiewaldi antwortet auf koelli
14.10.2014 23:20
Benutzer koelli schrieb:
Wie kann denn so ein Fehler bitte passieren? Gibt's denn da keinen TÜV oder eine Luftfahrtaufsicht, die Alles erst abnehmen muss?

TÜV in Russland? Hahah...
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[3] Kai Petzke antwortet auf koelli
15.10.2014 11:16
Benutzer koelli schrieb:
Wie kann denn so ein Fehler bitte passieren? Gibt's denn da keinen TÜV oder eine Luftfahrtaufsicht, die Alles erst abnehmen muss?

Am Erdboden bemerkt man den Fehler nicht so einfach, da dort das Helium und erst recht die Heliumleitung bei weitem nicht so kalt werden. Der Helium-Tank hat nämlich beim Start die ganz normale Umgebungstemperatur. Er enthält einfach nur Helium unter hohem Druck. Das wird verwendet, um den Treibstoff aus den eigentlichen Treibstofftanks in die Triebwerke zu pressen. Erst, wenn die Triebwerke laufen und sich das Helium ausdehnt (während es den Treibstoff rausdrückt), wird es im Heliumtank kalt. Und zwar im Weltraum deutlich kälter als hier auf der Erde, da die umgebende Luft keine Wärme nachliefert.

Wer schonmal eine große Menge Helium-Ballons aufgeblasen hat, kennt den Effekt, dass die Heliumflasche kalt wird. Aber eben auf der Erde nicht so kalt, dass man damit gleich zig Minusgrade erreicht.

Ein ähnlicher Fehler ist übrigens vor gut einem Jahr SpaceX beim Jungfernflug der Rakete Falcon 9 v1.1 passiert, wo ebenfalls Leitungen einfroren. Dort waren es Hilfsleitungen die zu nah an der (fast -200 °C kalten) Sauerstoffleitung lagen. Über diese Hilfsleitungen werden beim Anlassen des Triebwerks zwei Flüssigkeiten eingespritzt, die sich bei Kontakt miteinander von selbst entzünden. Der erste Triebwerkstart verlief normal. Das Triebwerk lief mehrere Minuten, fiel kalter Sauerstoff lief durch die Hauptleitung und fror die benachbarten Hilfsleitungen ein. Der zweite Triebwerksstart scheiterte. Zum Glück für SpaceX war zu diesem Zeitpunkt der Satellit schon im Orbit. Der zusätzliche Triebwerksstart war nur ein Testlauf für die nächste Mission, wo man diesen zweiten Start des Triebwerks benötigen würde, und wo er dann auch funktionierte :-)


Kai