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Grundgebühr schreckt Neukunden ab


19.11.2014 23:43 - Gestartet von michaelmess
Daß Simquadrat für Neukunden eine Grundgebühr kostet, schreckt diese doch nur ab. 4,95 Euro sind im Jahr immerhin 59,40 Euro!

Wenn man als Neukunde soviel Geld bezahlen soll, ohne etwas davon gehabt zu haben, dann ist das schon recht viel.
Dann kann man sich als Neukunde wahrscheinlich günstiger eine Prepaid-Karte ohne Grundgebühr von einem anderen Anbieter holen, aus folgenden Gründen:

Den 9 Cent Tarif im Inland, gibt es woanders auch, ohne Grundgebühr.
Internet-Tarife gibt es dort mehr zur Auswahl (z. B. für Wenig-Surfer für wenig Geld oder Viel-Surfer mit mehr Volumen fürs Geld), da kann man eventuell gegenüber Simquadrat sparen.

Simquadrat hat aber folgende interessante Features:
* Ortsnummer: Bundesweit zum Ortstarif erreichbar, ohne Mehrkosten - super.
* Keine Roaming-Kosten in der EU. - Das ist im Urlaub nützlich oder wenn man auf Geschäftsreise ist. - Angeblich sollen aber 2016 die Roaminggebühren per Gesetz fallen, dann hätte jeder Anbieter erzwungenermaßen dieses Feature.
* Britische/Spanische/... Ortsrufnummer: Ist wohl nur für wenige Kunden interessant, z. B. wenn man dort regelmäßig viel angerufen wird, und man dem Anrufer Kosten ersparen möchte, z. B. wenn man dort eine Fernbeziehung hat, etc. -> Das nutzen wohl wahrscheinlich nur wenige Poweruser und dann bringt es für Simquadrat auch Interconnect-Entgelte ein.
* Tarifansage - Das ist wirklich nützlich, denn dann weiß man immer Bescheid, was der Anruf kostet, auch ohne Blick in die Tarifliste.
* Parallelruf - Kann nützlich sein für Geschäftskunden, aber ist mit Weiterleitungskosten verbunden, Flatrates greifen hier nicht!
* Allnet-Flat-plus - Anrufe in die EU inclusive, gilt aber nur in Deutschland. - Ist wohl was für Poweruser, aber nicht gültig im Auslandsnetz (Urlaub/Geschäftsreise), somit hat man im Ausland wieder Roamingmehrkosten im Vergleich zu Deutschland.
* Sipgate-IO - Cooles Feature, aber solange man nur eine Rufnummer übermittelt bekommt, also nicht Network-Nummer und optionale User-Provided-Nummer (optional, bei Nutzung des Dienstmerkmals Caller-ID-not-screened, sonst Leerstring) und keine Audiodaten (Ton-Mitschnitt) empfangen kann oder sonstwie auf den Anruf einwirken kann (Call-Deflection, Reject, etc.), sehe ich für mich noch keinen wirklichen Nutzen darin. Kann aber für Geschäftskunden nützlich sein, wenn diese die Anrufe auf einem Server verwalten, um Kundendaten zu pflegen.
* SMS-To-Mail: Klingt interessant; da aber die Mail nicht mit einem im User-Profil hinterlegten PGP-Key verschlüsselt werden kann, ist das unter Umständen ein Sicherheitsrisiko, da sich so eventuell einfach mobile TANs oder ähnliche Sicherheits-Codes, die per SMS versendet werden, von Unbefugten abgreifen lassen.

Ich denke, daß die wichtigsten Features für die meisten Neukunden folgende sind:
* Ortsrufnummer
* Keine EU-Roaming-Gebühren
* Günstige Gespräche ins Ausland
* Man zahlt nur das, was man nutzt (das fällt mit einer Grundgebühr weg)

Aber, warum sollte man als Neukunde Simquadrat holen, wenn man durch Wahl eines anderen Anbieters rund 60 Euro im Jahr Grundgebühr sparen kann, bei gleichen Grund-Leistungen (Telefon/Internet innerhalb Deutschlands):
* Man bezahlt Roaming-Gebühren: beim regulierten EU-Tarif kann man im Urlaub schon recht viel telefonieren, bis man 60 Euro zusammen hat. Oder man läßt das Handy einfach aus, so wie früher. Ist natürlich nichts für Poweruser.
* Günstige Gespräche ins Ausland lassen sich zu vergleichbaren Konditionen auch mit Lycamobile/Lebara führen, bei denen fällt jedoch eine Gebühr pro Gespräch an (15Cent): Bis man dadurch 60 Euro Mehrkosten zusammen hat, dauert es.
* Ortsnummern gibt es auch bei anderen Mobilfunkbetreibern oder als SIP nummer. Eine Weiterleitung auf Mobilfunk ist natürlich möglich und eventuell mit Kosten verbunden. Ist natürlich nichts für Poweruser.

Als Bestandskunde bin ich zwar von der Änderung nicht direkt betroffen, aber ich mache mir da Sorgen, daß nun gar keine Neukunden mehr kommen und das eigentlich notwendige Kundenwachstum ausbleibt.
Es wäre schade, wenn Simquadrat sich mit der Grundgebühr das eigene Grab schaufelt.
Und so frage ich mich, ob es noch Sinn macht, meine Rufnummer dorthin zu portieren, wenn ich die Rufnummer dann vielleicht in absehbarer Zeit wieder wegportieren muß, weil es Simquadrat wegen Kundenmangel und dann anschließender Insolvenz dann nicht mehr gibt (United Mobile läßt grüßen, dort konnte man auch ohne Roaming-Kosten telefonieren, gibt es leider auch nicht mehr). Bei den hohen Portierungsgebühren macht das keinen Sinn.
Momentan warte ich damit noch darauf, daß nationales Roaming im O2-Netz möglich ist, das soll wohl in etwa im März 2015 der Fall sein und ich hätte damit dann wohl überall Netz.
Simquadrat könnte ja auch ein nationales Roaming bzw. virtuelles Netz im D1-Netz machen, das wäre ein echter Pluspunkt, weil die Karte sich dann im E-Plus (und bald auch O2) und im D1-Netz ins Simquadrat-Netz einbuchen könnte.

Ich kann ja verstehen, wenn Simquadrat möglichst wenig Kunden haben möchte, die sich die Karte bestellen, sie dann aber nur in der Schublade liegen lassen, nur um möglichst wenig zu bezahlen.
Wenn es denn unbedingt sein muß, wäre es schlauer, z. B. einen Mindestumsatz zu verlangen, auf den dann außer Gesprächen/SMS auch Kosten für Flatrates, Auslandsgespräche, Roaminggebühren (z. B. Nicht-EU) etc. angerechnet werden. Man könnte diesen Mindestumsatz auch pro Jahr erheben, dann macht es nichts, wenn das Telefonieverhalten innerhalb des Jahres stark schwankt.
Aber selbst mit einem Mindestumsatz lassen sich neue Kunden abschrecken, die Simquadrat gerne erst einmal unverbindlich ausprobieren möchten. So war es damals bei mir, ich hätte mir die Karte wohl nicht zum Ausprobieren geholt, wenn sie nicht rechnerisch kostenlos gewesen wäre wegen Startguthaben. Nachdem ich sie ausprobiert habe und mich von der Funktionalität und Stabilität überzeugt habe, nutze ich sie auch gerne.

Leider gibt es auch noch nicht die Möglichkeit, Simquadrat-Karten auf Guthabenbasis für minderjährige Kinder zu bestellen (Ja, der Besteller muß 18 sein und man bekommt nur 1 Karte pro Person) und man kann nicht per Guthabenkarte aufladen, was für Kinder sicherlich sinnvoll wäre.
Hier gehen Simquadrat bestimmt auch potentielle Kunden durch die Latten.
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[1] whalesafer antwortet auf michaelmess
20.11.2014 00:43
Benutzer michaelmess schrieb:
Leider gibt es auch noch nicht die Möglichkeit, Simquadrat-Karten auf Guthabenbasis für minderjährige Kinder zu bestellen (Ja, der Besteller muß 18 sein und man bekommt nur 1 Karte pro Person) und man kann nicht per Guthabenkarte aufladen, was für Kinder sicherlich sinnvoll wäre.

Schlimmer noch, wegen der Grundgebühr ist für Neukunden jetzt die automatische Aufladung Pflicht, selbst wenn keine kostenpflichtigen Features gebucht werden. Dafür ist auch immer noch kein Limit einstellbar. Man hat also alle Nachteile aber keine Vorteile von Prepaid.
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[2] grafkrolock antwortet auf michaelmess
20.11.2014 12:15
Benutzer michaelmess schrieb:
Daß Simquadrat für Neukunden eine Grundgebühr kostet, schreckt diese doch nur ab. 4,95 Euro sind im Jahr immerhin 59,40 Euro!
So ist es, und durchaus ein seltenes "Feature" bei einem Prepaid-Betreiber.

Den 9 Cent Tarif im Inland, gibt es woanders auch, ohne Grundgebühr.
Ja, und man muß sehen, daß die Festnetznummer kostenmäßig ein Vorteil für den Anrufer ist. Einem selber brings das gar nichts. Ich zahle also eine Grundgebühr, damit meine Anrufer Geld sparen.
Ich fände es das mindeste, daß die Grundgebühr mit etwaig gebuchten Paketen verrechnet würde. Wenn eine Festnetzflatrate aber 15 € kostet, ist das nicht wirklich konkurrenzlos...

Angeblich sollen aber 2016 die Roaminggebühren per Gesetz fallen, dann hätte jeder Anbieter erzwungenermaßen dieses Feature.
Bleiben tut allerdings der Vorteil, daß man bei Simquadrat über seine Festnetznummer von zu Hause aus günstig bis kostenlos erreichbar bleibt.

* Man bezahlt Roaming-Gebühren: beim regulierten EU-Tarif kann man im Urlaub schon recht viel telefonieren, bis man 60 Euro zusammen hat.
Oder man besorgt sich zwecks Internet eine lokale SIM-Karte und telefoniert damit nach Hause. Z.B. von Kroatien aus für 2,5 Cent pro Minute letzten Sommer, oder gleich per VoIP über UMTS.
Nicht-ganz-so-viel-Telefonierer kommen, wie Du schreibst, mit 60 € auch schon ganz schön weit mit ihrer heimatlichen SIM-Karte.

* Günstige Gespräche ins Ausland lassen sich zu vergleichbaren Konditionen auch mit Lycamobile/Lebara führen, bei denen fällt jedoch eine Gebühr pro Gespräch an (15Cent): Bis man dadurch 60 Euro Mehrkosten zusammen hat, dauert es.
Vor allem: Wer telefoniert in nennenswertem Umfang vom Handy aus auf eine ausländische Telefonnummer? Das dürfte wohl schon im allgemeinen nur eine Randgruppe sein, selbst auf Festnetz. Glaub, ich hab vor 15 Jahren mal in die Schweiz telefoniert, sonst noch nie. Vom Festnetz.

Momentan warte ich damit noch darauf, daß nationales Roaming im O2-Netz möglich ist, das soll wohl in etwa im März 2015 der Fall sein und ich hätte damit dann wohl überall Netz.
Ich bezweifle, daß Simquadrat-Kunden automatisch in das O2-Roaming einbezogen werden. Sie sind ja eben keine E-plus-Kunden.

Simquadrat könnte ja auch ein nationales Roaming bzw. virtuelles Netz im D1-Netz machen, das wäre ein echter Pluspunkt, weil die Karte sich dann im E-Plus (und bald auch O2) und im D1-Netz ins Simquadrat-Netz einbuchen könnte.
Bei den Preisen, die die Telekom erhebt, dürfte das illusorisch sein :-)

Wenn es denn unbedingt sein muß, wäre es schlauer, z. B. einen Mindestumsatz zu verlangen, auf den dann außer Gesprächen/SMS auch Kosten für Flatrates, Auslandsgespräche, Roaminggebühren (z. B. Nicht-EU) etc. angerechnet werden.
Auf jeden Fall.
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[2.1] d3k3 antwortet auf grafkrolock
24.11.2014 10:59
Guten Morgen,

ich sehe es wie grafkrolock.

Ich habe die Kosten (4,95 EUR), der Anrufer hat den Vorteil. Wozu?
Der Anrufer spart, weil er keine Mobilfunknummer anrufen muss und ich zahle drauf, damit ich den Anrufern die Möglichkeit gebe günstig auf eine Festnetznummer anzurufen.
Dabei sind selbst von Telekom Anschlüssen per CallbyCall und bei VoIP Anbietern Mobilfunknummern für 5 oder 6 Cent/Min. günstig zu erreichen.

Wenn es wirklich wichtig und dringend ist, dann kann man auch eine Mobilfunknummer anrufen. Gelangweilte Nerver oder Dauerquassler (ohne Mobilfunkflat) hält man sich somit auch vom Hals.

Mit der Grundgebühr werden Neukundenabschlüsse definitiv zurückgehen und mit Sicherheit werden dann demnächst noch die Bestandskunden zur Kasse gebeten.


Benutzer grafkrolock schrieb:
Benutzer michaelmess schrieb:
Daß Simquadrat für Neukunden eine Grundgebühr kostet, schreckt diese doch nur ab. 4,95 Euro sind im Jahr immerhin 59,40 Euro!
So ist es, und durchaus ein seltenes "Feature" bei einem Prepaid-Betreiber.

Den 9 Cent Tarif im Inland, gibt es woanders auch, ohne Grundgebühr.
Ja, und man muß sehen, daß die Festnetznummer kostenmäßig ein Vorteil für den Anrufer ist. Einem selber brings das gar nichts. Ich zahle also eine Grundgebühr, damit meine Anrufer Geld sparen.