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technisch inakkurates Marketinggeschwätz, NGPON2 kann "sogar" 80G


23.07.2015 18:23 - Gestartet von der_inquisitor
8x geändert, zuletzt am 24.07.2015 00:24
Der Standard, der hier offenbar verwendet wird, heißt NGPON2 und kann sogar 8 Wellen mit je 10G im Downstream und zwei Wellen mit je 10G im Upstream, also insgesamt 80G down und 20G up, über eine Faser übertragen.

"TWDM-PON" ist kein Standard sondern sagt nur aus, daß hierbei folgende Prinzipen zum Einsatz kommen:

Timedivision - die Kapazität jedes Trägers wird von GSM bekannt in Zeitschlitze aufgeteilt und erlaubt somit die gleichzeitige Resourcennutzung durch mehrere Teilnehmer

Wavelength Divison Multiplex - auf einer Faser werden zur Kapazitätssteigerung mehrere Wellenlängen übertragen.

Passive Optical Network - es handelt sich um eine passive Netztechnik, bei der zwischen OLT (Optical Line Terminal, in etwa Vermittlungsstelle) und ONT (Optical Network Unit, Endgerät beim Kunden) nur passive (stromlose) Technik zum Einsatz kommt. Konkret sind das Splitter, die nur bestimmte Wellenlängen zu den einzelnen Zweigen der Hauptfaser durchlassen.

Wichtig ist aber zu verstehen, daß NGPON2 technisch ziemlich unspektakulär ist und im Wesentlichen einfach eine billige Alternative zur aktiven Glasfasertechnologie ist. Auf Fernstrecken ist die technische Erprobung heute bei 44 Wellenlängen mit jeweils 400G, also 17600G oder dem 440-fachen von Vodafone's Basteleien angelangt. Das Problem ist nur, daß das notwendige Equipment hierfür hunderttausende kostet und sich daher nicht für den Einsatz auf der letzten Meile zum Endkunden oder einer (e)NodeB eignet.

Im übrigen ist NGPON2 keine Backhaul-Technologie (da verwendet man DWDM mit heute mindestens 48*100G und künftig bis zu 44*400G), sondern eine Zugangstechnologie für die letzte Meile. In der Tat kommt PON in all seinen Variationen auch zur Anbindung von (e)NodeBs zum Einsatz, aber das eben nur auf den letzten Kilometern und ist insofern kein Backhaul.

Aberwitzig ist auch die Erklärung, wonach hier nur die "Lichtquelle", welche die Glasfaser "beleuchtet", geändert werden müsse aber keine neuen Kabel gezogen oder Straßen aufgegraben werden. Wo hat denn Vodafone schon ein PON-Netz, das man nur mit neuem OLT und ONTs ausstatten könnte? Meines Wissens nirgends, nicht einmal über die Kabel Deutschland-Akquise.
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[1] denis_gaebler antwortet auf der_inquisitor
24.07.2015 09:37
Meines Wissens nach hat Vodafone als es noch D2 Mannesmann hieß das Glasfasernetz der Deutschen Bahn gekauft und besitzt es auch heute noch.

dg

Benutzer der_inquisitor schrieb:

Aberwitzig ist auch die Erklärung, wonach hier nur die "Lichtquelle", welche die Glasfaser "beleuchtet", geändert werden müsse aber keine neuen Kabel gezogen oder Straßen aufgegraben werden. Wo hat denn Vodafone schon ein PON-Netz, das man nur mit neuem OLT und ONTs ausstatten könnte? Meines Wissens nirgends, nicht einmal über die Kabel
Deutschland-Akquise.
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[1.1] CIA_MAN antwortet auf denis_gaebler
24.07.2015 12:01
Benutzer denis_gaebler schrieb:
Meines Wissens nach hat Vodafone als es noch D2 Mannesmann hieß das Glasfasernetz der Deutschen Bahn gekauft und besitzt es auch heute noch.

dg

so ist es korrekt :-) + neu das Kabel-Dt-Netz :-) -> diese müssen sich nun vereinigen...
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[1.2] der_inquisitor antwortet auf denis_gaebler
28.07.2015 00:59
Benutzer denis_gaebler schrieb:
Meines Wissens nach hat Vodafone als es noch D2 Mannesmann hieß das Glasfasernetz der Deutschen Bahn gekauft und besitzt es auch heute noch.

Das ist aber kein PON, sondern ein aktives P2P-Netz.