TWDM-PON

Vodafone: Netzanbindung mit 40 GBit/s

Alcatel-Lucent und Vodafone geben Gas und steigern die Übertragungsgeschwindigkeit auf 40 GBit/s, ohne neue Kabel zu verlegen.
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Schnellere Netze ohne Buddeln Schnellere Netze ohne Buddeln
Bild: Alcatel/Vodafone (Montage)
Der Netzwerkausrüster Alcatel-Lucent ist hierzulande eher als Systemlieferant der Deutschen Telekom bekannt. Gemeinsam mit Vodafone führt das internationale Unternehmen derzeit einen Feldtest mit einer Ultra-Breitband-Technologie durch, die auf den griffigen Namen "TWDM-PON" (Time and Wavelength Division Multiplexed Passive Optical Networks) hört. Vodafone möchte das eigene Netzwerk auf den wachsenden Datenverkehr und auf steigende Anforderungen an den Rücktransport der Funkdaten in das Festnetz (Fachbegriff "Mobile Backhaul") vorbereiten.

Mit dem Einsatz von neuer Glasfaser-Übertragungstechnik können sehr hohe Geschwindigkeiten im Netz von bis zu 40 Gigabit pro Sekunde erreicht werden, das entspricht 10 GBit/s pro Wellenlänge. Man muss sich das vorstellen, dass verschiedenfarbige Lichtquellen auf der gleichen Glasfaser "gleichzeitig unterwegs" sind.

Superschnelle Verbindungen spielen künftig entscheidende Rolle

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Bild: Alcatel/Vodafone (Montage)
Die Vodafone Group bedient weltweit über 446 Millionen Mobilfunkkunden, da spielen superschnelle Verbindungen eine extrem wichtige Rolle, insbesondere, wenn immer mehr Kunden auf die kommende 4G- und spätere 5G-Technik umsteigen werden.

Bevor die neue Technik in der realen Welt aufgebaut werden konnte, fand bei Vodafone im spanischen Vigo ein Laborversuch statt. Bei diesem konnte die TWDM-PON-Technologie von Alcatel-Lucent Bitraten von bis zu 20 GBit/s auf zwei Wellenlängen erzielen. Mit TWDM-PON ist ein Netzbetreiber wie Vodafone in der Lage, seine Netzkapazität zu erhöhen, Geschäfts- und Privatkundendienste auf einer gemeinsamen Plattform zusammenzufassen, operative Kosten zu senken und neue Umsatzfelder zu erschließen und das alles auf Basis eines bereits bestehenden Glasfasernetzes. Im Klartext: Es wird nur die "Lichtquelle", welche die Glasfaser "beleuchtet" geändert, es müssen aber keine neuen Kabel gezogen oder Straßen aufgegraben werden. Es muss nur Glasfaser vorhanden sein, über Kupferdrähte sind diese Geschwindigkeiten nicht realisierbar.

Alcatel-Lucent und Vodafone arbeiten beim Thema TWDM-PON übrigens seit 2010 zusammen. Im Laufe dieser Zusammenarbeit haben beide Unternehmen zur Standardisierung der Technologie beigetragen. Das neue TWDM-PON ist mit bereits vorhandener PON-Technologie kompatibel und stellt deshalb eine naheliegende und kostengünstige Lösung für Netzbetreiber dar, die den Zugang in ihre Glasfasernetze ausbauen wollen.

TWDM-PON nutzt vier Wellenlängen pro Glasfaser mit einer Gesamtkapazität von 40 GBit/s. Die Technologie unterstützt neue Betriebs- und Geschäftsszenarien, die einen schnelleren und höheren Gewinn für Netzbetreiber versprechen als vorherige Generationen der PON-Technologie.

Gavin Young, Head of Fixed Access bei der Vodafone Group und Federico Guillén, President von Alcatel-Lucents Fixed Access Business Line freuen sich auf die neue Technik. Damit soll der Netzbetrieb noch effizienter werden, um so in einem schwierigen Markt wettbewerbsfähig bleiben zu können.

Der Netzausrüster Alcatel-Lucent hat sich auf IP-Netze, Ultra-Breitband-Zugänge und Cloud-Technologien spezialisiert.

In einem weiteren Artikel berichteten wir darüber, welche superschnellen Internetflats mit bis zu 200 MBit/s und darüberhinaus in Deutschland bereits jetzt angeboten werden.

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