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Und das Gegenangebot lautet nun wie?


08.09.2015 09:50 - Gestartet von trzuno
Wie lautet denn das Gegenangebot von BREKO, BUGLAS und VATM ?

Es wird ja vor allem die Befürchtung geäussert, dass sich durch den Vectoring Ausbau dann ein FTTH Ausbau in den Ortszentren mittelfristig nicht lohnen würde.

Beinhaltet das Gegenangebot also die garantierte Durchführung eines FTTH Ausbaus aller Ortszentren innerhalb der nächsten 5-10 Jahre oder schneller?

Oder gibt es überhaupt kein Gegenangebot und somit auch keine Alternative garantierte Bandbreitenerhöhung in den Ortszentren?
Will man sich nur für ein mögliches zukünftiges Geschäft eine Konkurrenz fernhalten?
Also weiterhin Rosinenpicken und Warten auf höhere Fördermittel beim Breitbandausbau, da man selber natürlich keine hohen Investitionen mit Risiko tätigen will?
.....

Die Remonopolisierung der DSL Technik im Ortsbereich ist sicherlich nicht das Optimum. Aber stattdessen überhaupt nix machen, nur weil eventuell doch irgendwann mal jemand FTTH ausbauen will und der dann weniger Umsatz damit machen würde weil vielen Kunden das DSL Vectoring ausreichen würde?

Und immerhin kann jeder Wettbewerber Telekom Anschlüsse per Bitstrom Zugang risikofrei resellen, während alle anderen Netzbetreiber ihre Netze nicht öffnen müssen (mit Ausnahme Vectoring).
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[1] Mobilfunk-Experte antwortet auf trzuno
08.09.2015 10:48
Benutzer trzuno schrieb:

Wie lautet denn das Gegenangebot von BREKO, BUGLAS und VATM ? [...] Oder gibt es überhaupt kein Gegenangebot und somit auch keine Alternative garantierte Bandbreitenerhöhung in den Ortszentren?

Die Nahbereiche sind heute per DSL praktisch komplett mit 16 bis 50 Mbit/s versorgt. Außerdem sind für die Mehrzahl der Haushalte Kabelanschlüsse mit noch höheren Bitraten verfügbar. Vectoring dient der Telekom hier vor allem zur Sicherung ihrer Marktanteile.

Will man sich nur für ein mögliches zukünftiges Geschäft eine Konkurrenz fernhalten?

Versucht nicht gerade die Telekom, die Konkurrenz fernzuhalten?

Also weiterhin Rosinenpicken und Warten auf höhere Fördermittel beim Breitbandausbau, da man selber natürlich keine hohen Investitionen mit Risiko tätigen will?

Das Rosinenpicken sehe ich hier auch bei der Telekom. Schließlich ist der Ausbau in den Nahbereichen am kostengünstigsten und erreicht die meisten Haushalte. Für die abgelegeneren Haushalte auf dem Land bietet dagegen auch die Telekom keine Ausbauperspektive ohne Fördermittel.

Die Remonopolisierung der DSL Technik im Ortsbereich ist sicherlich nicht das Optimum.

Welche Alternative wäre für dich näher am Optimum?

Aber stattdessen überhaupt nix machen, nur weil eventuell doch irgendwann mal jemand FTTH ausbauen will und der dann weniger Umsatz damit machen würde weil vielen Kunden das DSL Vectoring ausreichen würde?

Von mir aus kann die Telekom ja Vectoring ausbauen, aber mir leuchtet nicht ganz ein, wieso sie dazu ein Exklusivrecht gerade für die Nahbereiche kriegen soll.

Die Telekom argumentiert ja rein wirtschaftlich. Nur das Exklusivrecht würde ihr genügend Geld in die Kasse spülen, damit sie wirklich alle Nahbereiche ausbauen kann, auch die weniger lukrativen im ländlichen Raum.

Ich sehe dort allerdings nicht das Hauptproblem. Wo ein Hauptverteiler im Dorf steht, sind die Haushalte im Nahbereich schon heute ordentlich versorgt (16 bis 50 Mbit/s). Im Nachbardorf, wo man vielleicht mit 1 Mbit/s zufrieden sein muss, wird der Nahbereichs-Ausbau dagegen nichts ändern.
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[2] Leiter Kundenverarsche³ antwortet auf trzuno
08.09.2015 15:58
Benutzer thomas-bamberg schrieb:
Weil Beispiel für FTTH Ausbau der nicht stattfindet, auch gewissen Stadtwerken:
In meinen Wohnort Bamberg, gibt es drei Netzbetreiber Kabel Deutschland (Vadofon) bietet 200 Mbit an, Stadtwerke Bamberg bieten auch 200 Mbit, aber nur wenn sich teueren FTTH bezahlt, von mehreren hundert Euro oder tausend Euro.

Oh, Herr Leiter Telekom xDSL-Rollout, sind sie's? Ansonsten wohl dessen Privatsekretär, den bisherigen Beiträgen nach.

Telekom bietet zu 3/4 in Stadt 100 Mbit und 50 Mbit VDSL an, was die Stadtwerke übrigens auch machen. Vorrausgesetzt die Telekom lässt sie an den Teilnehmeranschluss.

Aber nicht Freiwillig...

Verlieren sind die Stadtwerke, weil sie nicht mit bösen Telekom zusammenarbeiten wollten.

Wollten sie doch, da hat aber die Telekom abgelehnt. Daraufhin besonn' man sich in Bamberg auf eigene Möglichkeiten. Die Stadtwerke erhielten vom Gemeirat Den Auftrag in Eigenregie zukunftsfähige Glasfaser aufzubauen. Dann kam plötzlich die Telekom angeschixxen und hat hastig Vectoring hochgezogen... Eine Anmietung der Glasfaser bei den Stadtwerken kam natürlich nicht in Frage...

Vadofon kann sich freuen. Genauso, wie die Verbände weil sie nicht mit der Telekom zusammenarbeiten wollen.

Aha.

So lange die Wettbewerber nicht mit Telekom, gemeinsam das Netzausbau wollen. Am Ende bleibt der Bundesnetzagentur nur die Telekom.

Vielsagende Aussage über die Geisteswelt. Schreibst du in deiner Freizeit eigentlich gerne Briefchen an deine Nachbarn?
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[2.1] Leiter Kundenverarsche³ antwortet auf Leiter Kundenverarsche³
16.09.2015 21:40
Benutzer thomas-bamberg schrieb:
Der Ausbau FTTH Kosten fast 100 Mrd Euro ist viel teuere und würde 20 Jahre dauern.

Falsch! FTTH kostet läppische 10 Mrd. € und dauert dann 5 bis maximal 9 Jahre, wenn man nur einen 80 %-Ausbau anstrebt, statt 100 % für den hinterletzten Bauernhof in Meck-Pomm oder auf den Halligen...

VDSL Ausbau kosten nur 20 Mrd und dauert vielleicht 3 - 5 Jahre. Telekom hat einfach das bessere Angebot für den Bund.

Dieses Angebot ist an keiner Stelle BESSER. Es ist nur schneller weil SCHLAMPIGER und NICHT NACHHALTIG. Außerdem sind die Risikien und Nebenwirkungen des Telekom-Projekts fatal. Der Wettbewerb droht endgültig vernichtet zu werden durch die Nahbereichsüberbauung. Das Angebot der Telekom ist VERGIFTET!

Ein kluger FTTH/VDSL-Mix (mit VDSL nur für die 20 Restprozdent Deutschlands) ist billiger und in jedem Fall nachhaltiger als ein reiner FFTH- oder reiner VDSL (Vectoring/G.fast)-Ausbau. Stichwort: Lebenszykluskosten.
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[2.1.1] micha37 antwortet auf Leiter Kundenverarsche³
17.09.2015 08:53
Benutzer Leiter Kundenverarsche³ schrieb:
Falsch! FTTH kostet läppische 10 Mrd. € und dauert dann 5 bis maximal 9 Jahre, wenn man nur einen 80 %-Ausbau anstrebt, statt 100 % für den hinterletzten Bauernhof in Meck-Pomm oder auf den Halligen...
Wie kommst du denn auf 10 Milliarden? Alle Zahlen aus halbwegs verlässlichen Quellen reden von 70 bis 100 Milliarden € für einen flächendeckenden FTTH-Ausbau. Meiner Meinung nach ist auch diese Zahl zu knapp bemessen und am Ende wären es locker 150 Milliarden.
Ein Vectoring-Ausbau (ebenfalls flächendeckend) liegt unterschiedlichen Quellen zufolge aktuell bei 20 bis 25 Milliarden. Dazu passt, dass beim FTTH-Ausbau zwischen 70 und 80% der Kosten auf die letzte Meile entfallen.
Wenn du behauptest, dass FTTH in 5 bis 9 Jahren machbar ist, solltest du das belegen. Solche Zahlen finde ich nirgendwo und finde ich aus meiner persönlichen Erfahrung völlig lächerlich. 15 Jahre finde ich realistisch, dann werden es in Deutschland knappe 20 Jahre.

Ein kluger FTTH/VDSL-Mix (mit VDSL nur für die 20 Restprozdent Deutschlands) ist billiger und in jedem Fall nachhaltiger als ein reiner FFTH- oder reiner VDSL (Vectoring/G.fast)-Ausbau.
Stichwort: Lebenszykluskosten.
Wenn du die Lebenszykluskosten ansprichst musst du dir auch ein Kontra anhören. Vectoring inklusive G.Fast ist eine Technologie für etwa 20 Jahre ab heute, also bis 2035. Die gibt es quasi sofort. (3-5 Jahre) Bis dahin ist das FTTH-Netz grade mal gebaut. Bei den 4 bis 5-fachen Kosten müsste das FTTH-Netz dann mindestens 80 Jahre halten. Wenn du die Zukunft so weit voraussehen kannst, dann bist du hier falsch, weil du definitiv Wirtschaft unterrichten solltest, oder das IFO-Institut leiten solltest oder Ähnliches.