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Der Artikel ist so verklemmt wie die ganze Flüchtlingsdebatte


25.02.2016 15:08 - Gestartet von wolfbln
2x geändert, zuletzt am 25.02.2016 15:18
Ich kann verstehen, dass man aufgrund der aufgeheizten Diskussion im Land in der Redaktion das Thema sehr vorsichtig behandelt. Dennoch hat eine Aussage wonach das Datenaufkommen in einer Flüchtlingsunterkunft mit der eines Flughafen vergleichbar ist, wieder den Reflex der "zu-kurz-Gekommenen" zur Folge: Motto "und wir zahlen dafür....". Fehlt nur noch jemand, der eine 'Datenobergrenze' fordert.

Übrigends: meine üppige Telekom-Dividende in diesem Monat haben die US-amerikanischen Kunden des Konzerns bezahlt, wie aus dem Jahresbericht ersichtlich ist. Ich habe aus den USA noch keine Beschwerde darüber gehört.

Natürlich fallen im Artikel nicht die Tabuworte VoIP als wäre es sowas zweifelhaftes wie "Obergrenzen". Telekom und Vodafone kennen das offenbar gar nicht:-) Vernüftige Auslandstarife in die Herkunftsländer der meisten Flüchtlinge gibt es häufig nicht, Call-by-call steht wegen fehlendem Festnetz oft nicht zur Verfügung, also gehts realistisch billig nur über VoIP. So kommen auch die hohen Datenvolumen zustande. Kann man doch erklären.

Andere Firmen habens schneller kapiert: 'Ethno-Anbieter' wie ortel oder insbesondere Lycamobile und Lebara "begrüßen" die Flüchtlinge gleich mit 'Gratis-SIM-Karten' an der Grenze. Kein Neid: bis auf yourfone für eine Werbeaktion lassen sie sich die Einheiten dann auch regulär bezahlen. Machen sie aber auch bezahlbar...

Lebara wirbt mit 9ct/min (Festnetz) und 15ct/min (Handynetz) nach Syrien, bei Lycamobile kostet das etwa gleich viel. Dagegen verlangt die Telekom im Prepaid 1,99 €/min, bei Vodafone Callya immerhin noch 0,29 €/min. Also viele neue Kunden werden die Großen so nicht bekommen.

Dann tut teltarif plötzlich so überrascht, dass Flüchtlinge keinen Laufzeitvertrag bekommen. Ist doch klar. Wie sollen die denn einen dauerhaften Wohnsitz und einen entsprechenden Credit Score nachweisen? Für Flüchtlinge bleibt nur prepaid. Vielleicht wenn eine längere Aufenthaltsbewilligung vorliegt und ein fester Wohnsitz ist mal an einen längerfristigen Vertrag zu denken.

Könnt Ihr den Artikel nicht etwas unverklemmter schreiben? Von den Datenvolumen, dass Flüchtlinge in Wohnheimen verbrauchen wird die Telekom nicht arm, wenn sie weiter 1,99 €/min für prepaid nach Syrien nimmt, VoIP blockt und niemanden aus der "Zielgruppe" in Verträge lässt. Sicher können die 'besseren Deutschen' ihnen auch das jetzt missgönnen - aber dann nicht wundern, wenn alle zu McDonald's etc. gehen und nicht nur Burger fressen :-)

Liebes teltarif Team. Auch Flüchtlinge sind jetzt unsere Mitmenschen (ob wir das wollen oder nicht). Lycamobile und Lebara haben das schnell erkannt. Vielleicht weil beide Unternehmen von Auswanderen geführt werden. Warum schreibt Ihr nicht mal einen Leitfaden und Tipps über die günstigsten Anbieter, wie ihr es für viele anderen Zielgruppen auch macht? VoIP, Cbc etc. sind nicht immer so leicht durchschaubar. Vielleicht sind sie ja Eure Werbekunden von morgen.... Die die das nicht betrifft, müssen es ja nicht lesen.
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[1] DABplus antwortet auf wolfbln
25.02.2016 15:41

2x geändert, zuletzt am 25.02.2016 15:47
Benutzer wolfbln schrieb:

in einer Flüchtlingsunterkunft mit der eines Flughafen vergleichbar ist, wieder den Reflex der "zu-kurz-Gekommenen" zur Folge: Motto "und wir zahlen dafür....". Fehlt nur noch
jemand, der eine 'Datenobergrenze' fordert.


Ganz ehrlich:
Es stimmt ja auch. Die zahlenden Kunden sind diejenigen, die die Handynutzung der Asylanten mitsubventionieren.

Mich hat keiner gefragt, ob ich eine Million Asylanten hier haben möchte, deshalb sehe ich es auch nicht ein, für irgendetwas mehr zu zahlen. Weder für Dienste und Güter, die teurer werden, geschweige denn Steuern und dergleichen.

Wer für zigtausende Euros Schlepper bezahlen kann, kann sich auch eine prepaid-Karte leisten oder diese vom Taschengeld bezahlen.

So und nun dürft ihr über mich herfallen :)

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[1.1] telefonlaie antwortet auf DABplus
25.02.2016 16:07
Benutzer DABplus schrieb:
>
So und nun dürft ihr über mich herfallen :)


Nee keinen Bock:) Die generelle politische Diskussion kann man nun wirklich anderswo führen

Hier geht es um TK.

Meine Ausgaben für Telekommunikation sind weder in den letzen Jahren, noch in den letzten Monaten oder Wochen, um einen einzigen Cent gestiegen!

Ob die Telekom nun weniger Gewinn macht? vielleicht marginal.
Aber das ist dann das Problem der Aktionäre und nicht der Kunden!
Ob mich das als deren Aktionär stört? NEIN absolut nicht!
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[1.1.1] wolfbln antwortet auf telefonlaie
25.02.2016 19:02

einmal geändert am 25.02.2016 19:04
Benutzer telefonlaie schrieb:

Ob die Telekom nun weniger Gewinn macht? vielleicht marginal. Aber das ist dann das Problem der Aktionäre und nicht der Kunden!
Ob mich das als deren Aktionär stört? NEIN absolut nicht!

Da stimme ich Dir zu. Was ich aber (auch als Aktionär) als vertane Chance dem Konzern anlaste, ist, dass sie nicht versuchen, daraus die Kunden von morgen zu machen. Den einzigen Prepaid-Minutenpreis bei 1,99 € z.B. nach Syrien zu lassen, VoIP zu blocken usw. geht gar nicht. Da sind eben Lycamobile und Lebara weiter und denken für mich auch weiter. Wieso sollte ein Asylbewerber zur Telekom gehen?

Man vergleicht ja so gerne mit der erfolgreichen Tochter T-Mobile in den USA. Dort spricht T-Mobile seit Jahren gezielt Hispanos an. Alle Infos sind auch auf spanisch, vom Starterpack bis zur Hotline alles auch auf spanisch. Es gibt besondere Pakete und Discounts nach Mexiko oder Mittelamerika. Ich muss nicht erwähnen, dass nur ein Teil der Hispanos sich legal in den USA aufhalten und damit auf Prepaid angewiesen sind. T-Mobile USA hat sie zu ihren Kunden gemacht.
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[1.1.1.1] telefonlaie antwortet auf wolfbln
25.02.2016 19:24
Benutzer wolfbln schrieb:

Da stimme ich Dir zu. Was ich aber (auch als Aktionär) als vertane Chance dem Konzern anlaste, ist, dass sie nicht versuchen, daraus die Kunden von morgen zu machen. ....
Man vergleicht ja so gerne mit der erfolgreichen Tochter T-Mobile in den USA. Dort spricht T-Mobile seit Jahren gezielt Hispanos an. Alle Infos sind auch auf spanisch, vom Starterpack bis zur Hotline alles auch auf spanisch. Es gibt besondere Pakete und Discounts nach Mexiko oder Mittelamerika. Ich muss nicht erwähnen, dass nur ein Teil der Hispanos sich legal in den USA aufhalten und damit auf Prepaid angewiesen sind. T-Mobile USA hat sie zu ihren Kunden gemacht.

Ja berechtigte Frage, aber die Antwort ist einfach und doch auch traurig:
Hierzulande ist die Telekom der konservative, verklemmte Platzhirsch und ehemalige Monopolist. Mir ist kein Markt bekannt wo die ehemaligen Monopolisten die größte Innovationskraft oder die günstigsten Preise haben.

In den USA ist T-Mobile der Rebell der Underdog, der den großen ans Bein pinkelt und hat eine ganz andere Unternehmenskultur und ein ganz anderes Auftreten. Die dortige Führungsriege verabscheut Anzüge, trägt magentafarbene Cowboyhüte oder (zu deinem Posting passend) Sombreros und veranstaltet Saufspiele zu Quartalsbericht-PKs der alt-eingesessenen Konkurrenz und da die so erfolgreich waren dann auch zur eigenen...

Ein solches Auftreten ist für einen DAX-Konzern mit seinem vom ehemaligen Beamtentum geprägten Strukturen und dem Staat als größten Anteilseigner einfach nicht vorstellbar!
Die Ansprache neuer Zielgruppen fällt eigentlich nicht darunter, wobei wenn man die Reaktionen mancher hier sieht muss man auch das leider sehr vorsichtig tun, da sich diese sonst ach so benachteiligt fühlen. Politisch hat diese Diskussion hier nichts zu suchen! Marktwirtschaftlich MUSS man diese aber leider anstellen.
Ich persönlich bedaure das sehr!