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Tatsächliche Akku-Kapazität messen und veröffentlichen?


25.04.2016 15:19 - Gestartet von Roland_B
einmal geändert am 25.04.2016 15:23
Danke für den Test! Da es auch meine Erfahrung ist, dass die Hersteller externer Akkus geradezu schon "üblicherweise" mit ihren tatsächlich gelieferten Kapazitäten krass unter ihren Kapazitätsversprechen liegen, würde mich ein gemessener Wert bei so einem Test interessieren. Da das kaum ein Normalverbraucher nachmessen kann, lädt das wohl auch so manchen Hersteller zu solchen Aussagen ein. Das erinnert mich an die absolut üblichen und schönen Abgaswerte in der Automobilbranche, den man nur vertrauen kann, oder eben auch nicht.
Früher war es üblich, dass Hersteller Akkus auslieferten, die bis 120 % der Nennkapazität lieferten, damit auch bei Qualitätsschwankungen, längerer Lagerung und längere Zeit nach der Inbetriebnahme das Kapazitätsversprechen noch sicher eingehalten werden konnte. Da Akkus naturbedingt keinen 100%-igen Wirkungsgrad haben können, war dann zum Laden eine Kapazitätsaufnahme von 140-150 % der Nennkapazität zum Laden dieser Akkus erforderlich. Und die Faustregeln, ab wann ein Akku seine Lebenszeit hinter sich hatte und entsorgt werden sollte, waren a), wenn er nur noch 80 % seiner Nennkapazität liefern kann, oder b) sein Wirkungsgrad (abgegebene zu aufgenommener Kapazität) unter 80 % sinkt.
Legt man diese Qualtitätsstandards auf die heutigen externen Akkus an, sollte man die meisten schon nagelneu in die Tonne treten, die auch nach mehreren Ladezyklen bei weitem nicht die versprochene Nennkapazität einhalten können. Meine Erfahrung war immer wieder, dass die tatsächliche Kapazität bei unakzeptablen 60 % der versprochen Nennkapazität lag, und selbst die Kapazitätsaufnahme nur selten die Nähe der Nennkapazität erreicht. Der Wirkunggrad liegt auch nur bei äußerst schwachen 60 %, wenn man sich an den Angaben der Hersteller orientiert. Und wenn man die Angaben dieses Artikels überschlägt, kommt man zumindest hinsichtlich der Kapazität auf Werte, die auch in dieser Größenordnung liegen dürften. - Und für den noch ausstehenen Test das Tablett mit dem Akku zu laden, würde ich daher auch nur auf knapp zweimal tippen, auf keinen Fall dreimal. Es sei denn, die Kapazitätsangabe es Tabletts paßt auch nicht...
Da aber auch Hersteller wie Samsung (und früher auch Nokia) verläßliche Angaben hinsichtlich der Kapazität ihrer Akkus machen, kann man sich eben nicht verläßlich ausrechnen, wie oft man sein Gerät mit so einem externen Akku wieder aufladen kann. Und das ist es ja eigentlich, was einem Verbraucher wichtig ist.
Bei manchen Akkus habe ich auch die Erfahrung machen müssen, dass sie zwar Smartphones laden können, aber an Tabletts scheitern, da die Spannung zu schwach ist, überhaupt einen Ladestrom in die richtige Richtung aufzubauen. Dann helfen mir auch keine Herstellerangaben, wie oft man mit dieser Kapazität ein Tablett aufladen könnte.
Ich wünsche mir daher bei Akku-Tests "Butter bei die Fische": Ehrliche, gemessene Werte, die aussagekräftiger sind, als die leider üblichen Herstellerzahlen und Aussagen wie "hält bis zu 3 Tage, je nach Nutzung" oder lädt ein Smartphone "bis zu 3 mal" auf, die nun wirklich für Akkus jeder Größe gelten.
Vielleicht trägt die Veröffentlichung solcher Zahlen ja mal wieder zu mehr Ehrlichkeit der Hersteller gegenüber dem Verbraucher bei: Früher ging es doch auch!
Oder hat schon jemand so einen Test irgendwo gefunden?