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Z-WAVE und ZigBee


05.09.2016 16:27 - Gestartet von darcduck
Nur weil der Artikel doch etwas sehr "pro-Z-Wave" rüberkommt hier zur "Neutralisierung" ein paar ergänzungen:

Auch ZigBee ist ein offener Funk-Standard und wird dementsprechend von verschiedenen Herstellern unterstützt.

Verschlüsselbar sind beide, aber soweit man das liest, werden viele Z-Wave Komponenten standardmässig ohne aktivierte Verschlüsselung ausgeliefert.

Gehackt wurde die Verschlüsselung sowohl bei Z-Wave als auch bei ZigBee.

Die Kompatibilität ist bei Z-Wave wohl besser, weil entsprechende Zertifizierungen durchgeführt werden. Bei ZigBee gibt es verschiedene inkompatible Unterstandards. ZigBee ist etwas preiswerter.

Welches der beiden System sich durchsetzen wird? Keine Ahnung.

ZigBee ist im Bereich Beleuchtung mit Philips, Osram und diversen Firmen gut positioniert und bei potentiellen Käufern schon recht gut bekannt.

Z-Wave ist viel breiter aufgestellt, und hat bei allem was nicht mit Licht zu tun hat die Nase vorn.

Die Frage ist also eher in welchem Marktsegment sich IoT zuerst durchsetzt. Licht, Energie, Komfort, Sicherheit, ...?

Licht - Lampen hat jeder an der Decke hängen und gemütlich will es auch jeder haben. RGB LED oder weiße LED die man nicht nur dimmen sondern auch im Farton anpassen kann halten überall Einzug. Über eine klassiche Elektroinstallation lässt sich eine Lampe aber destenfalls dimmen. Alles andere muss über ein Kommunikationspfad übermittelt werden und schon hat man hier den Fuß in der Tür.

Energie - Energiesparen mit "cleveren Heizkörperthermostaten" wird uns schon seit Jahren versprochen. Hier kann man nur Punkten, wenn die Investitionskosten zügig durch Einsparung von Energiekosten wieder rein kommen. Das ist aber gar nicht so einfach.

Komfort - Das ist die "Luxusecke". Hier gibt man Geld dafür aus, dass man sich selbst nicht mehr um Rolläden hoch und runter, Licht an/aus wenn man durch den Flur rennt, usw. kümmert. Hierhin gehört auch sowas wie das smarte Türschloß oder die vernetzte Klingel. Alles nette Zusatzfeatures, aber nur deshalb (Ohne Licht) auf IoT umsteigen werden wohl nur wenige.

Sicherheit - oder das was man einem als Sicherheit verkauft, also vom Fensterkontakt und Glasbruchsensor über Bewegungsmelder, Rauchmelder (sinnvoll!) bis hin zur IP Cam, Sirene, ... Es gibt hier definitiv einen Markt von "vorsichtigen Menschen". Allerdings sollte man gerade diesem Bereich mit Funkprotokolen vorsichtig sein, und das wissen auch immer mehr potentielle Käufer. Ob man damit also die breite Masse erreicht?

Licht ist deshalb zumindest nach meiner Bewertung die Ecke in der Käufer als erstes mit IoT/SmartHome in Berührung kommen werden.
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[1] Lars antwortet auf darcduck
06.09.2016 15:09

einmal geändert am 06.09.2016 15:13
Benutzer darcduck schrieb:
Licht ist deshalb zumindest nach meiner Bewertung die Ecke in der Käufer als erstes mit IoT/SmartHome in Berührung kommen werden.

Danke für die tolle Zusammenfassung und Einordnung! Ich denke aber die Heizung zieht mehr als eine (banale) Lichtsteuerung. In eine kuschelig warme Wohnung zu kommen ist in der kalten Jahreszeit der größere Mehrwert gegenüber der automatischen Steuerung von Licht. Viele Nutzer, die sich erstmalig für Smart Home-Produkte interessieren, haben vermutlich bereits Dimmer, die sich nicht fernsteuern lassen, und ggf. sogar Bewegungsmelder und können damit gut leben.

Bei mir ist es so, dass der Busch-Jäger-Dimmer auf die LED-Lampen in der Decke abgestimmt ist (Typ, Leistung), damit sich diese problemlos dimmen lassen (ist bei LEDs nicht so trivial), und es schlicht und einfach keinen fernsteuerbaren Dimmer gibt, gegen den ich meinen jetzigen Dimmer tauschen könnte.
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[1.1] mattes007 antwortet auf Lars
07.09.2016 09:53

einmal geändert am 07.09.2016 11:23
Benutzer Lars schrieb:
Danke für die tolle Zusammenfassung und Einordnung! Ich denke aber die Heizung zieht mehr als eine (banale) Lichtsteuerung. In eine kuschelig warme Wohnung zu kommen ist in der kalten Jahreszeit der größere Mehrwert gegenüber der automatischen Steuerung von Licht.

Man sollte folgendes differenzieren:
SmartHome Thermostate bringen einem überhaupt nichts in einem Einfamilienhaus...oder...einer Wohnung mit eigener Heizung.

Warum nicht? In der Regel ist in der Heizung eine Steuerung eingebaut. Die einzelnen vorhanden Thermostate stelle ich den Empfehlungen her oder dem eigenen Empfinden her ein...also Wohnzimmer und Esszimmer und Bad sehr warm (Stufe 4-5)...dafür im Schlafzimmer kühler (Stufe 1-2).
Ebenfalls kann ich über die Regelung sagen, er soll Mo bis Fr in der Abwesenden Zeit runter regeln, was für alle Heizkörper gilt.
Allerdings empfiehlt hier der Fachmann maximal 3 Grad, da sonst die Energie, welche fürs Aufwärmen verwendet werden muss, höher ist als die Einsparung.

Selbst im Urlaub kann ich der Regelung sagen ich komme am Tag x zurück und er soll dann normal heizen.

Einzig Sinn macht es in einer Wohnung ohne eigener Steuerung...oder...wenn man einen Teenager hat, der häufig die Heizung an lässt und das Fenster offen lässt ;-).

Lichtsteuerung macht meiner Meinung ebenfalls nur Sinn, wenn ich dadurch Anwesendheit vortäuschen kann...oder...wenn während meiner Anwesendheit ein Einbruch getätigt wird und dadurch der Einbrecher verschreckt werden soll.

Für mich bleibt am Ende vor allem der Sicherheitsaspekt (Tür-Fensterkontakte, Bewegungsmelder, Rauchmelder).



>Viele Nutzer, die sich erstmalig für Smart
Home-Produkte interessieren, haben vermutlich bereits Dimmer, die sich nicht fernsteuern lassen, und ggf. sogar Bewegungsmelder und können damit gut leben.


Ich habe z.B. eine Rolladensteuerung, die automatisch nach den hinterlegten Sonnenauf- und Sonnenuntergehzeiten die Rolladen automatisch steuert. Dies bietet der Rolladenhersteller schon mit.
Wofür eine SmartHome Lösung.

Wie gesagt...die Heizung regelt sich selber.

Selbst für die Anwesendheits-Simulation habe ich mehrere 2Euro Zeitschaltuhren und für das Treppenhauslicht (Einfamilienhaus) eine Zeitschaltuhr im Schaltkasten im Keller.
Diese Anwesendheit simuliere ich allerdings nur, wenn ich in Urlaub fahre...sonst habe ich Hunde.

Also SmartHome macht als "Security" System eher Sinn und da würde ich eher auf moderne Alarmanlagen setzen, welche diese Funktionen auch beinhalten...oder auf mechanische Absicherungen, wie es die Polizei empfiehlt...denn eletrische Systeme alarmieren den Besitzer, verhindern aber nicht den Einbruch.
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[1.1.1] Lars antwortet auf mattes007
07.09.2016 13:27
Benutzer mattes007 schrieb:
SmartHome Thermostate bringen einem überhaupt nichts in einem Einfamilienhaus...oder...einer Wohnung mit eigener Heizung.

Ich denke immer an die Zielgruppe derjenigen Singles, die viel auf Achse sind und wo die Anwesenheitszeiten so unregelmäßig, ungeplant und kurzfristig sind, dass sie keine Muße hätten, die Heizzeiten vorab zu planen, sondern on the road an- und ausknipsen wollen. Aber Du hast Recht, die bewohnen vermutlich auch eher nicht alleine ein Einfamilienhaus ;)