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"Missbrauch verhindern", aber Details unklar


21.09.2016 13:53 - Gestartet von wolfbln
Das ist jetzt mal eine Ansage, wurde aber schon letztes Jahr so kommuniziert.

Weiter soll "Missbrauch verhindert" werden. D.h. kein dauerhaftes Roaming.

Nur dann muss es eine Begrenzung geben, nach Zeit oder Volumen.

Offenbar ist das Problem nur aufgeschoben worden. Es kann ja weder in Interesse der EU-Kommision sein, dass viele Provider Roaming abschalten und aussteigen, weil die Kosten sich nicht decken. Und 1GB für 0.20€ wie in Polen üblich sind im Roaming nicht gegenzufinanzieren.

Also Problem weiter aufgeschoben und ungelöst, aber wenigstens Bekenntnis zum Kernpunkt.
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[1] CBS antwortet auf wolfbln
21.09.2016 14:11
Benutzer wolfbln schrieb:

Weiter soll "Missbrauch verhindert" werden. D.h. kein dauerhaftes Roaming.

Nur dann muss es eine Begrenzung geben, nach Zeit oder Volumen.

Nicht wirklich, die neuen Vorschläge lesen sich ganz gut:

"agreed that there should be no limits in terms of timing or volume imposed on consumers when using their mobile devices abroad in the EU."

"Safeguards against abuses based on residence or permanent links to an EU country: Roaming is for travellers. The new draft allows operators to check usage patterns to avoid the "Roam like at Home" mechanism is abused. A non-exhaustive list of criteria includes:

- insignificant domestic traffic compared to roaming traffic;
- long inactivity of a given SIM card associated with use mostly, if not exclusively, while roaming;
- subscription and sequential use of multiple SIM cards by the same customer while roaming.

In such cases, operators will have to alert their users. Only if these conditions are met, operators will be able to apply small surcharges (the Commission proposed a maximum of €0.04/min per call, €0.01/SMS and €0.0085/MB)."

Das ganze sieht schonmal sehr gut aus. Während Grenzgänger oder Grenzlandbewohner die erste Regel durchaus laufend berühren dürften, zeigen die anderen Kriterien nicht den "Missbrauch". Ebenso soll es möglich sein, dass man SIM Verträge in den Ländern abschließen kann, zu denen man eine verständliche Bindung nachweisen kann, wie Austauschstudenten, Grenzgänger, Expats, etc. Alles in allem eine deutliche Verbesserung zu vorher. Warum nicht gleich so?

Es müsste nur noch festgeschrieben werden, dass von der ersten genannten Regel man durchaus abweichen kann, bzw, es eines weiteren Abuse Identifiers bedarf, wenn man im Grenzgebiet wohnt oder eine längere Urlaubsreise macht. Da kommen nämlich auch mal schnell größere Datenmengen zusammen - ganz ohne YT&Co.
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[1.1] wolfbln antwortet auf CBS
21.09.2016 14:51

3x geändert, zuletzt am 21.09.2016 14:59
Benutzer CBS schrieb:
Benutzer wolfbln schrieb:

Weiter soll "Missbrauch verhindert" werden. D.h. kein dauerhaftes Roaming.

Nur dann muss es eine Begrenzung geben, nach Zeit oder Volumen.

Nicht wirklich, die neuen Vorschläge lesen sich ganz gut:

"agreed that there should be no limits in terms of timing or volume imposed on consumers when using their mobile devices abroad in the EU."

"Safeguards against abuses based on residence or permanent links to an EU country: Roaming is for travellers. The new draft allows operators to check usage patterns to avoid the "Roam like at Home" mechanism is abused. A non-exhaustive list of criteria includes:

- insignificant domestic traffic compared to roaming traffic;
- long inactivity of a given SIM card associated with use
mostly, if not exclusively, while roaming;
- subscription and sequential use of multiple SIM cards by
the same customer while roaming.

In such cases, operators will have to alert their users. Only if these conditions are met, operators will be able to apply small surcharges (the Commission proposed a maximum of €0.04/min per call, €0.01/SMS and €0.0085/MB)."

Das ganze sieht schonmal sehr gut aus. Während Grenzgänger oder Grenzlandbewohner die erste Regel durchaus laufend berühren dürften, zeigen die anderen Kriterien nicht den "Missbrauch". Ebenso soll es möglich sein, dass man SIM Verträge in den Ländern abschließen kann, zu denen man eine verständliche Bindung nachweisen kann, wie Austauschstudenten, Grenzgänger, Expats, etc. Alles in allem eine deutliche Verbesserung zu vorher. Warum nicht gleich so?

Es müsste nur noch festgeschrieben werden, dass von der ersten genannten Regel man durchaus abweichen kann, bzw, es eines weiteren Abuse Identifiers bedarf, wenn man im Grenzgebiet wohnt oder eine längere Urlaubsreise macht. Da kommen nämlich auch mal schnell größere Datenmengen zusammen - ganz ohne YT&Co.

Ich finde die Vorschläge auch gut. Nur wenn alles ohne starre Grenzen abläuft, hängt vieles vom "Einzelfall" des Nutzers oder der Kulanz des Betreibers ab.
Mal konkret: ich bin alle 2 Monate in Polen. Wieviel oder für wie lange darf ich dann in Deutschland für 0.20€ pro GB roamen? Ab wann darf der Betreiber max. ca. 10€ pro GB (mit Steuern) nehmen?

Hier entsteht eine ziemliche Unsicherheit, wenn man jetzt klare Regeln oder Grenzen scheut.

Es gibt auch keine rechtlichen Hindernisse durch die EU, dass du keinen Vertrag im Ausland bekommst. Sondern die Betreiber scheuen das Risiko. Der Ausfall ist bei Postpaid so niedrig wie möglich zu halten, sonst geht die Kalkulation nicht auf. Aber Forderungen internat. durchzusetzen, läuft auch in der EU nicht. Darum.werden Inlandszahlungsysteme vorgeschrieben, die im Endeffekt Ausländer raushalten. In Schweden, und UK trifft das auch für Prepaid zu. Die Kreditkarte zum Aufladen muss von dem Land herausgegeben werden. Angesichts der politischen Stimmung in Europa halte ich es momentan für unmöglich das zu ändern. Denn die Verträge würden teurer, wegen dem Zahlungsausfall durch Ausländer und das ist wohl nicht vermittelbar.
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[1.1.1] Peterdoo antwortet auf wolfbln
21.09.2016 16:28
Benutzer wolfbln schrieb:
Benutzer CBS schrieb: Ich finde die Vorschläge auch gut. Nur wenn alles ohne starre Grenzen abläuft, hängt vieles vom "Einzelfall" des Nutzers oder der Kulanz des Betreibers ab.
Mal konkret: ich bin alle 2 Monate in Polen. Wieviel oder für wie lange darf ich dann in Deutschland für 0.20€ pro GB roamen? Ab wann darf der Betreiber max. ca. 10€ pro GB (mit Steuern) nehmen?

Hier entsteht eine ziemliche Unsicherheit, wenn man jetzt klare Regeln oder Grenzen scheut.

Die EU hat da was versprochen, was nicht machbar ist. Roam like at home ist ja ähnlich als würde man sagen, dass alle Touristen im Urlaub zu Heimpreisen essen können oder Kraftstoffe kaufen können. Natürlich wäre all das für die Verbraucher schön, aber niemand kommt auf solche Ideen.

Jetzt werden die Wörter gedreht, um zu zeigen, dass man es doch schafft. Gleichzeitig werden den Anbietern die Möglichkeiten gegeben, nach deren Ermessen den Griff abzudrehen.
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[1.1.2] grafkrolock antwortet auf wolfbln
21.09.2016 16:38
Benutzer wolfbln schrieb:
Es gibt auch keine rechtlichen Hindernisse durch die EU, dass du keinen Vertrag im Ausland bekommst. Sondern die Betreiber scheuen das Risiko. Der Ausfall ist bei Postpaid so niedrig wie möglich zu halten, sonst geht die Kalkulation nicht auf. Aber Forderungen internat. durchzusetzen, läuft auch in der EU nicht. Darum.werden Inlandszahlungsysteme vorgeschrieben, die im Endeffekt Ausländer raushalten.
Oder die Provider regeln das selbst mit fadenscheinigen Ausreden. In Italien/Südtirol habe ich diesen Sommer weder bei 3 noch bei Vodafone eine Prepaid-Karte gekriegt, obwohl die Läden Werbung für ihre Produkte im Fenster hängen hatten und 3 sogar offensiv per Flyer mit Angeboten "nur noch diese Woche" warb. Bei 3 waren angeblich keine SIMs mehr vorrätig, bei Vodafone wollte man nichts rausrücken, weil "die Tarife wegen Roaming gerade umgestellt" werden...