Benutzer mp47807 schrieb:
Hoffentlich entgeht Herrn Zuckerberg nicht die Ironie der deutschen Gründlichkeit, dass man ihn persönlich, als einen Amerikaner mit jüdischen Wurzeln wegen Beihilfe zur Holocaustleugnung anklagt.
Facebook ist auch in Deutschland aktiv und muss sich an die hiesigen Gesetze halten, wie sie sich in den USA an die dortigen halten.
Vielleicht haben wir ja hierzulande eine andere Gesetzeslage, damit niemand mehr (den vielleicht noch Überlebenden) sagen kann, der Holocaust hätte nie stattgefunden und sei eine Lüge. In den USA ist das durch die "freie Meinungsäußerung" abgedeckt, in Deutschland eben strafbar.
Hier zeigen sich 2 verschiedene Einstellungen, wie auch bei allen Nacktbildern, die auf Facebook sofort entfernt werden, denn da endet in den USA dann sehr abrupt die "freie Meinung".
Beide Rechtsauffassungen beruhen auf unterschiedlichen historischen Erfahrungen und Moralvorstellungen. Problematisch wird es halt, wenn ein amerikanischer Konzern die US-Auffassungen weltweit durchsetzen will. Dagegen Widerstand zu leisten, ist eigentlich die Pflicht derjenigen, die das Gesetz umsetzen. Vielleicht auch der User.
Viele sagen jetzt, im Internetzeitalter sind diese nationalen Vorstellungen anachronistisch. Mag sein. Aber bis vor kurzem war Kinderpornographie in der Ukraine straffrei. War es also OK, das Zeug auf einen Server dort zu laden und hierher zu verbreiten, denn es war ja dort "legal"? Sicher nicht!
Wenn Facebook Hasskommentare so akribisch löschen würde, wie nackte Titten, hätten wir das Problem nicht.