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Wieso heißt das All-IP?


11.02.2017 16:51 - Gestartet von hans91
Wenn Telefone nach wie vor direkt an der TAE-Dose betrieben werden können, heißt das doch, dass auf der letzten Meile nach wie vor Analogsignale genutzt werden, was ist daran denn All-IP?
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[1] mho73 antwortet auf hans91
11.02.2017 17:11
Benutzer hans91 schrieb:
Wenn Telefone nach wie vor direkt an der TAE-Dose betrieben werden können, heißt das doch, dass auf der letzten Meile nach wie vor Analogsignale genutzt werden, was ist daran denn All-IP?

"All-IP" ist es nur telekomseitig bis dort, wo die Anschlussleitung zum Kunden beginnt. Anders gesagt, bei den reinen "Analoganschlüssen" verhält es sich im Prinzip so, als wenn man zuhause an einem IP-Anschluss die Fritzbox hängen hat und darin steckt das Analogtelefon, mit dem kleinen Unterschied, dass dieser Router bei der Telekom steht.

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[1.1] hans91 antwortet auf mho73
12.02.2017 14:56
Und somit ist es kein All-IP, denn zwischen Vermittlungsstelle und Kunde ist bei reinen Telefonanschlüssen dann ja weiterhin gar kein (!) IP. Deshalb wundere ich mich über die Bezeichnung, denn mit Annex-J, wo man wirklich von All-IP sprechen kann, hat das Ganze ja nix gemein.
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[2] postb1 antwortet auf hans91
11.02.2017 18:14
Benutzer hans91 schrieb:
Wenn Telefone nach wie vor direkt an der TAE-Dose betrieben werden können, heißt das doch, dass auf der letzten Meile nach wie vor Analogsignale genutzt werden, was ist daran denn All-IP?


Entweder ein kombinierter Internet/Telefonanschluss, über den auch die Telefonie bis zum Kunden hin IP-basiert abgewickelt wird, bei den Providern inzwischen der Normalfall. Im Idealfall wird so ein Anschluss mittels ANNEX-J geschalten bei dem auch das unterste Frequenzspektrum (knappe 140kHz) mit für Datenübertragung genutzt wird. Dieser Bereich wird dann dem bislang eher striefmütterlich behandelten Upload-Kanal zugeschlagen...bei mir wurden so aus 0,5Mbit plötzlich mehr als 2Mbit Upload. Vorher am splitterbasierten ANNEX-B war dieser aufgrund der niedrigen Frequenzen reichweitenstarke Bereich ausschließlich für Analog/ISDN-Telefonie reserviert, er lag also größtenteils ungenutzt brach.

Oder einer der vorgestellten nur-Telefonie-Verträge, die bis zum Kunden hin IP-basiert geliefert werden. Systembedingt notwendig bei allen Medien die keinen Strom übertragen können wie Glasfaser bis ins Haus. Auf Wunsch auch bei klassischer Kupferleitung, was dann einem DSL-Anschluss mit gesperrtem Internetzugang gleichzusetzen ist.

Dass es auch weiterhin ein abwärtskompatibles Produkt gibt, ist echter Luxus, im Ausland machen sich die Provider diese Mühe gar nicht erst.
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[2.1] marius1977 antwortet auf postb1
12.02.2017 09:27

einmal geändert am 12.02.2017 09:29
Benutzer postb1 schrieb:
Oder einer der vorgestellten nur-Telefonie-Verträge, die bis zum Kunden hin IP-basiert geliefert werden. Systembedingt notwendig bei allen Medien die keinen Strom übertragen können wie Glasfaser bis ins Haus. Auf Wunsch auch bei klassischer Kupferleitung, was dann einem DSL-Anschluss mit gesperrtem Internetzugang gleichzusetzen ist.

Dass es auch weiterhin ein abwärtskompatibles Produkt gibt, ist echter Luxus, im Ausland machen sich die Provider diese Mühe gar nicht erst.
Es gibt noch eine Stufe Luxus mehr im Ausland: in Österreich hat A1 flächendeckend (!) auf NGN umgestellt und stellt amtsseitig weiterhin ISDN nebst analogen Anschlüssen bereit.
Nach meinem Kenntnisstand speziell in Österreich für Single-Play bzw. Geschäftskunden, auch PMX. Das ist super!

http://cms.waehlamt.at/v2261/artikel.cfm/207/Beginn-der-Umschaltung-auf-neues-Vermittlungssystem-NGN-Next-Generation-Network-in-Oesterreich.html