Was für ein Unsinn

Das wirkt wie ein Geschäftsmodell aus den frühen 2000ern. Haben die im Management von freenet tv sich eigentlich überhaupt IRGENDWAS bei der Marktstrategie für DVB-T2 gedacht? Man hat das Gefühl, denen ist überhaupt nicht klar, welche Art von Kunde terrestrisches Fernsehen nutzt. Das sind GELEGENHEITSGUCKER, die zahlen nicht für HD, die zahlen nicht für Werbefernsehen und die werden ganz sicher nicht in einen Elektronikmarkt gehen, um Guthaben zu kaufen. Das sind Leute, die Plug & Play wollen. Die wollen keine nervige Sat-Konfiguration mit hässlicher Schüssel und die wollen nicht monatlich für einen Kabelanschluss zahlen. Entsprechend wollen sie erst recht nicht für terrestrischen Empfang monatlich zahlen und sich nach nur zehn Jahren DVB-T schon wieder um neue Receiver, Suchläufe oder gar den Erwerb von Gutscheinkarten kümmern müssen. Und das, nicht zu vergessen, für eine nach wie vor sehr eingeschränkte Auswahl an Sendern. DVB-T war recht erfolgreich, weil es einmalig Kosten und geringen Einrichtungsaufwand gab und man danach Ruhe hatte. Dafür war dessen Kundengruppe bereit, auf eine größere Sendervielfalt zu verzichten. Das Geschäftsmodell von freenet kombiniert hingegen die Nachteile aller Technologien, Einrichtungsaufwand, Dauerkosten und eingeschränkte Vielfalt. Das Marketing lässt mich teilweise aber glauben, dass die wirklich hoffen, Leute von Sat und Kabel zu sich ziehen zu können, wie auch immer die sich das vorstellen. 1080p reichen dafür jedenfalls nicht aus. Ich bleibe dabei, dass DVB-T2 ein absoluter Flop werden und insbesondere das aufpreispflichtige Paket für Werbe-TV kaum Kunden finden wird.