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Hier zeigt sich wieder deutlich


03.03.2017 12:40 - Gestartet von H N I K A R
3x geändert, zuletzt am 03.03.2017 12:45
wes' geistes Kind die Telekom und ihr Obereinpeitscher Höttges sind. Hier klingen die alten monpolistischen Allmachtsfantasien durch, die Politik und Regulierung glaubten eindämmen zu können. Seit Vectoring erfolgreich gegen den Wettbewerb durchgedrückt wurde, ist die Telekom außer Rand und Band. Höttges will sein Kaiserreich wieder. Hier kann man es deutlich zwischen den Zeilen lesen.

"Wir leben in einem freien Land, hier herrscht freier Wettbewerb", schoss Telekom-Chef Tim Höttges in dieser Woche scharf gegen Wettbewerber

In den Ohren der Wettbewerber, die ihre VDSL-Infrastruktur wegen des großartigen freien Wettbewerbs im freien Deutschland bei der Vectoring-Umsetzung rückbauen müssen und künftig zur Untätigkeit bei der TAL-Nutzung verdammt sind, hört sich das natürlich wie blanker Hohn an...

"Ich lasse mir von den Wettbewerbern nicht vorschreiben, welche Infrastruktur die > Telekom baut"

polterte das Breitbandmonster Höttges im Wortfluss seines geistigen Schmalbandmodus vor Publikum und lies dabei das unwichtige Detail weg, dass ER nun dank Vectoring den Wettbewerbern vorschreiben kann, welche Infrastruktur sie nutzen MÜSSEN. Es stinkt irgendwie alles nach zweierlei Maß, was der Herr da absondert. Kann nur ich das riechen und bekomme davon Brechreiz?

"Wir reden über 100 beziehungsweise 250 MBit/s. Denken Sie mal, wenn wir das > flächendeckend hinbekämen. Sagen Sie mir einen Dienst, der derzeit mehr Bandbreite benötigt"

Moment, war Vectoring nicht die nun wirklich "letzte Endstation" (wie schon 2006 VDSL) vor dem endgültigen, ultimativen, endsiegmäßigen Glasfaserrollout? Hmm, muss ich mich wohl verhört haben damals...


Wie gut, dass wir so investigative Journalisten in Deutschland haben, die nicht davor zurückschrecken, die richtigen Fragen zu stellen und passende Bemerkungen zu machen, wenn Lenker großer Konzerne gerade auf ihrem ganz besonderen Trip sind. Es erwärmt mir das Herz.
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[1] Mister79 antwortet auf H N I K A R
03.03.2017 13:48
Benutzer H N I K A R schrieb:
wes' geistes Kind die Telekom und ihr Obereinpeitscher Höttges sind. Hier klingen die alten monpolistischen Allmachtsfantasien durch, die Politik und Regulierung glaubten eindämmen zu können. Seit Vectoring erfolgreich gegen den Wettbewerb durchgedrückt wurde, ist die Telekom außer Rand und Band. Höttges will sein Kaiserreich wieder. Hier kann man es deutlich zwischen den Zeilen lesen.

"Wir leben in einem freien Land, hier herrscht freier Wettbewerb", schoss Telekom-Chef Tim Höttges in dieser Woche scharf gegen Wettbewerber

Unrecht hat er nicht. Wir leben in einem freien Land und jedes Unternehmen kann selbst entscheiden was gebaut wird und was nicht. Eine Regulierung auf Technologien wird und darf es nicht geben. Keine Firma kann verpflichtet werden nur Glas ausbauen zu dürfen.

In den Ohren der Wettbewerber, die ihre VDSL-Infrastruktur wegen des großartigen freien Wettbewerbs im freien Deutschland bei der Vectoring-Umsetzung rückbauen müssen und künftig zur Untätigkeit bei der TAL-Nutzung verdammt sind, hört sich das natürlich wie blanker Hohn an...

"Ich lasse mir von den Wettbewerbern nicht vorschreiben, welche Infrastruktur die > Telekom baut"

Würde ich als CEO aber auch nicht. Umgekehrt muss man aber auch berücksichtigen, dass Firmen wie EWE oder RWE oder NetColone usw. auch viel Vectoring ausbauen und nicht alles bei denen FTTH ist, was wie Glas in der Sonne blinkt. Die Zahlen scheinen zwar bei den anderen im Glasausbau höher zu sein aber der Anteil an Vectoring bei denen ist noch höher.


polterte das Breitbandmonster Höttges im Wortfluss seines geistigen Schmalbandmodus vor Publikum und lies dabei das unwichtige Detail weg, dass ER nun dank Vectoring den Wettbewerbern vorschreiben kann, welche Infrastruktur sie nutzen MÜSSEN. Es stinkt irgendwie alles nach zweierlei Maß, was der Herr da absondert. Kann nur ich das riechen und bekomme davon Brechreiz?

"Wir reden über 100 beziehungsweise 250 MBit/s. Denken Sie mal, wenn wir das > flächendeckend hinbekämen. Sagen Sie mir einen Dienst, der derzeit mehr
Bandbreite benötigt"

Ach Quark, Firmen wie Vodafone oder Telefonica haben nie wirklich ausgebaut. Ja, es stehen im Nahbereich DSL und VDSL Ports aber ob diese jetzt abgebaut werden müssen oder nicht, spielt doch auch keine Rolle. Indirekt profitieren genau die beiden auch davon, nix investiert und es kommt noch was rein. Wenn dann bauen Firmen wie EWE oder RWE oder Unity und Co. aus aber Vodafone baut im DSL Bereich gar nix und Telefonica seit 2006 schon nicht mehr und hat mindestens seit 2010 schon die Kontingentregelung mit der Telekom.

Wenn baut Vodafone im Kabel jetzt aus. Wäre auch traurig wenn nicht, denn dann würde das teuer gekaufte Netz vor die Hunde gehen. Aber selbst die Jahre davor hat Vodafone nicht ein Multifunktionsgehäuse gebaut oder Häuser direkt mit Glas angeschlossen. Dafür das Vodafone und Telefonica mit zu den größten gehören, ist das mehr als peinlich.


Moment, war Vectoring nicht die nun wirklich "letzte Endstation" (wie schon 2006 VDSL) vor dem endgültigen, ultimativen, endsiegmäßigen Glasfaserrollout? Hmm, muss ich mich wohl verhört haben damals...

Nein hast du nicht aber deine Schlussfolgerung ist falsch. VDSL Vectoring bleibt VDSL Vectoring. Ob als Supervectoring oder nicht, es ist Vectoring. Wenn verbessert sich nur die Technologie und die vorhandene wird weiter gepuscht aber es ist Vectoring. LTE oder 4G ist auch weiter 4G, auch wenn CA eingesetzt wird. Hättest du jetzt gedacht das es beim einfachen 4G bleibt, bis 5G an den Start geht? Wohl kaum oder?



Wie gut, dass wir so investigative Journalisten in Deutschland haben, die nicht davor zurückschrecken, die richtigen Fragen zu stellen und passende Bemerkungen zu machen, wenn Lenker großer Konzerne gerade auf ihrem ganz besonderen Trip sind. Es erwärmt mir das Herz.

Mich erwärmt hier nur der Lachmuskel, denn du scheinst doch ein sehr großes Problem mit der Telekom zu haben und deren Strategie. Ich bin ja bei dir das gerade in den 90er Jahren die Telekom mehr als frech gewesen ist und gerade im Bezug auf das Kundenverhalten unerträglich gewesen ist. Tja, dafür erleben wir es gerade mit dem O2 online Service was Kundennähe heißt. Vodafone hatte auch schon seine Service Probleme und 1 und 1 musste einen nicht vorhandenen Mitarbeiter in die Werbung bringen. Service ist gerade im Telekommunikationsbereich im Privatkundensektor grundsätzlich schlecht bis nicht wirklich vorhanden. Und nein, ich bin auch kein direkter Telekom Kunde, weder mobil noch im Festnetz. Mir ist die Telekom so schnuppe aber durch diese habe ich jetzt VDSL 50 und 100 wären möglich, auch wenn ich es nicht über die Telekom gebucht habe. Das Glas der anderen, welches eigentlich überwiegend auch Vectoring ist, ist bis heute bei mir nicht aufgeschlagen. Aus meiner Sicht hat die Situation dazu geführt das die Telekom jetzt auf eigene Kosten bei mir ausgebaut hat. 2008 war es ja noch nicht kostenträchtig und 2009 und 2010 usw. Was auch immer die Telekom bewegt hat, mir egal, die Alternativen bewegten sich ja auch nicht. Einzig bewegt sich noch Versatel mit dem FTTB im Geschäftskundenbereich. Andere siehst du selbst nach 1 Stunde mit dem Auto in jede Richtung nicht.
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[1.1] CryptyCon antwortet auf Mister79
03.03.2017 14:11
Da muss ich "Mister" absolut zustimmen, die "Konkurrenz" ist mehr Schein als heilig... Natürlich kann man nachvollziehen dass die Wettbewerber weiterhin das Telekomnetz für Spottpreise benutzen wollen, aber aus einem moralischen Standpunkt (und besonders dem der Telekom) muss man einfach sagen, dass so etwas nicht sein kann. Man kann nicht die ganze Zeit meckern und selbst "nichts" tun.
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[2] darcduck antwortet auf H N I K A R
03.03.2017 14:03
Volle Zustimmung zu allem was du schreibst. Ich habe nur noch hinzuzufügen:

"Wir reden über 100 beziehungsweise 250 MBit/s. Denken Sie mal, wenn wir das > flächendeckend hinbekämen. Sagen Sie mir einen Dienst, der derzeit mehr
Bandbreite benötigt"
Hier redet ein Manager in einem Satz etwas das seine Kunden heute brauchen und morgen vielleicht bekommen könnten. Er will heute einen Dienst gezeigt bekommen, der soviel Bandbreite bräuchte, wie ihn die Telekom erst in paar Jahren liefern könnte. Werden Manager nicht eigentlich dafür bezahlt vorherzusehen was die Kunden morgen brauchen um heute die Weichen dafür zu stellen? Ich glaube diese Person ist reichlich überbezahlt. Denn üblicherweise gibt es nur eine Ecke in jedem Unternehmen die dem Kunden erst morgen eine Lösung bieten kann, für ein Problem das der Kunde heute hat, die nennt sich Support. Und auch da hätte man es gern anders rum, aber dazu müssten auch die richtigen Vorhersagen auf Managerseite getroffen werden.
Einen langfristigen Plan zeigt die Telekom mit solchem Verhalten jedenfalls nicht, sondern nur ein wirtschaften von heute nach morgen, reaktiv statt proaktiv.

Ich schätze aber eher intern sieht das ganz anders aus. Da wird mit Sicherheit schon die "nächste Glasfaseroffensive" geplant. Nur lässt man das nach außen nicht durchblicken. Erst muss hinter den Kulissen mit der Politik ein Paket ausgehandelt werden, das vor allem dem Glasfaserausbau der Telekom zu Gute kommt. Also erstmal mit Förderngeldern (oder Monopolverträgen) die Glasfaser etwas näher zum Kunden bringen, damit man gegenüber den Wettbewerbern beim nächsten Ausbauschritt dann wieder die Nase vorn hat, weil man dann schon etwas näher dran ist, und sich die letzte Meile dann nochmal von der Politik bezahlen lässt.

Es muss hier ganz schnell ein Gesetz her, dass die Einberechnung oder Rückzahlung von Förderungen verlangt. Wurde also mit Förderung (oder mit Monopolvertrag) VDSL (Vectoring) aufgebaut und es wird 5-10 Jahre später dort ein Glasfaseranschluss gelegt, dann wird beim Aufbau durch den gleichen Anbieter die Förderung gekürzt und beim Ausbau durch einen anderen Anbieter ist die damalige Förderung an den neu ausbauenden Anbieter (zumindest anteilig und ggf. in Form der verbuddelten Leitungen) zu übertragen.
Denn letztlich hat den geförderten Teil der Staat gezahlt und sollte diesen Anteil auch an ein anderes Unternehmen übertragen können. Das ist sicherlich bei vielen Investitionen nicht möglich, beim Breitbandausbau aber schon, da ein Großteil der Kosten der Tiefbau ist, und dieser geförderte Tiefbauanteil darf nicht nur einem Unternehmen nutzen.
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[2.1] Mister79 antwortet auf darcduck
03.03.2017 16:03
Benutzer darcduck schrieb:


Du fügst nichts zu, du erzählst das Gleiche, nur mit anderen Worten. Daher erspare ich mir zusätzliche Kommentare und verweise auf meinen vorherigen Beitrag
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[2.1.1] SpockiHZ antwortet auf Mister79
03.03.2017 17:03
Ganz lustig bei der Sache ist ja noch wie 1&1 in der Werbung über die Telekom spottet. Im Gegenzug verkauft 1&1 Produkte, die denen der Telekom ähneln und die Leistungen dort zugekauft wurden. Sogar den alten Entertain-Mediareceiver habe ich neulich in einem Angebot gesehen. Im besten Netz aller Zeiten.
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[2.1.1.1] trollator antwortet auf SpockiHZ
03.03.2017 20:20

2x geändert, zuletzt am 03.03.2017 20:22
Benutzer SpockiHZ schrieb:
Ganz lustig bei der Sache ist ja noch wie 1&1 in der Werbung über die Telekom spottet. Im Gegenzug verkauft 1&1 Produkte, die denen der Telekom ähneln und die Leistungen dort zugekauft wurden. Sogar den alten Entertain-Mediareceiver habe ich neulich in einem Angebot gesehen. Im besten Netz aller Zeiten.

das ist auch ein Witz der extraklasse

>> kein netz betreiben aber das beste haben wollen <<

passt auf und es gibt wirklich leute in diesem land, die DAS glauben.... omg

gut das wenigstens wir teltarif haben

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[2.2] spezi10 antwortet auf darcduck
03.03.2017 21:17
Benutzer darcduck schrieb:

Ich schätze aber eher intern sieht das ganz anders aus. Da wird mit Sicherheit schon die "nächste Glasfaseroffensive" geplant. Nur lässt man das nach außen nicht durchblicken.

Es ist abzusehen, dass im Jahr 2019 oder 2020 der FTTC-Ausbau kräftig zurück gehen wird, da es dann einfach nicht mehr so viele Gebiete geben wird, die noch neu zu erschliessen sind. Es ist anzunehmen, dass die Telekom ab dann stärker in die nächste Ausbaustufe investieren wird, und das dürfte (X)G.fast sein, also im wesentlichen FTTB.

Das die Telekom das plant und an der Technik arbeitet, ist auch nicht wirklich geheim:
https://www.telekom.com/de/blog/artikel/telekom-und-nokia-erreichen-mit-kupfer-glasfaser-geschwindigkeit-62912

(Supervectoring dürfte noch vorher kommen, ist aber nur eine Aufrüstung der bestehenden Netzstruktur, als kein wirklicher Ausbau im Sinne von Kabel verlegen etc.)