Hallo Matthias,
Benutzer knuetzel schrieb:
Das Hauptproblem ist nicht der Glaube, sondern die Überzeugung viele Jünger, dass nur diese eine Sichtweise richtig ist!
Kann ich nicht so sehen. Natürlich glaubt jeder erst mal, dass das, war er glaubt und denkt, richtig ist - andernfalls würde er ja seine Überzeugung wechseln. ;-) Und dass ein relativistischer Standpunkt das "Hauptproblem" beseitigt, ist nachweislich falsch: in Indien, wo die Überzeugung, dass es mehr als eine "richtige" Sichtweise gibt, Teil des Hinduismus ist, gehen Hindu-Fanatiker rigoros gegen andere Religionen vor, und zwar nicht nur gegen Muslime, sondern auch gegen Christen und Buddhisten.
Relativismus ist eben keine Toleranz. Und Baptisten sind ein Beispiel dafür, dass der Glaube an eine absolute Wahrheit mit Toleranz vereinbar ist.
sich (geschichtlich gesehen) die wirklichen Hochkulturen immer nur dann entwickelt haben, wenn es eine gelebte tatsächliche Glaubensfreiheit aller Weltreligionen gab...
Hm. Was ist mit dem Aufstieg Europas in der Neuzeit?
Die kirchlichen Vertreter segnen damals, wie heute noch die militärischen Geräte und Soldaten im Krieg und im Frieden!
Willkommen im Land der Vorurteile. Evangelisch ist es _nicht_ möglich, _Dinge_ zu segnen, also auch keine Waffen. Und gerade aus der EKD kommen doch vorwiegend militär-kritische Stimmen (z.B. Frau Käßmann zu Afghanistan).
Im Vergleich zu Ihrer Argumentation, könnte man hier tatsächlich von Millionen nachweisbaren und durch die Kirche legitimierten Toten reden, denn Soldaten und Kriegsgerät haben tatsächlich in diesem Falle nur einen Zweck!
Das können sie so nur dann glaubwürdig vertreten, wenn Sie auch der Meinung ist, dass Churchill 1940 besser daran getan hätte, das Friedensangebot von Hitler anzunehmen.
Die Frage nach Militär und Verteidigung ist kompliziert, ich gestehe auch Leuten, die auf dem Gebiet anders denken als ich zu, dass sie versuchen, verantwortlich zu handeln und lehren.
Da gebe ich Ihnen völlig Recht, die Spätaussiedler aus den ehemaligen Sowjetstaaten und ihre Glaubensgemeinschaften sind ja genau aus diesem Grunde so eine starke Gemeinde.
Nö, am meisten sind die Kirchen, die sich schließlich zu den Evangeliumschristen/Baptisten zusammenschlossen, in der Zeit _v_o_r_ den Verfolgungen durch Stalin gewachsen. Unter Lenin gab es (was heute meist vergessen ist) so etwas wie Religionsfreiheit, auch wenn die orthodoxe Ki9rche für ihr Bündnis mit dem Zar "bestraft" wurde und die politischen Rahmenbedingungen zu gewissen Beschränkungen führten.
ob das aber was mit Glauben oder Überlebensinstinkt zu tun hat???
Nun, dass "das Blut der Märtyrer der Same der Kirche" ist, hat sich immer wieder gezeigt. Im 20. Jh. besonders deutlich erst in Korea und dann in RotChina (wo inzwischen fast 10% Christen sind), aktuell z.B. im Iran (wo über 70% aller Christen ehemalige Muslime sind).
Danke für die nette Konversation, was bei unterschiedlichen Standpunkte leider heute nicht mehr selbstverständlich ist!
Können wir gerne auch in einem anderen Forum weiterführen, z.B,. auf jesus.de Hier sind wir ja längst off-topic.
Helmut