Benutzer H N I K A R schrieb:
Bitte! Das ist wirklich Unsinn. Bei den Umsätzen und Erlösen der Mobilfunker ist der "Milliardenpoker" kein Grund für die extrem geizige Preispolitik der dt. Mobilfunker. Ein Blick in die Bilanzzahlen im Verhältnis zur Vergabelaufzeit genügt und dieses Märchen ist eigentlich abgeräumt.
Die Deutsche Telekom erwirtschaftete in Deutschland im vergangenen Jahr in Deutschland ein EBIT von ca. 4 Mrd. Euro. Von dem muss man anteilige Zinsen von ca. 1,5 Mrd. Euro abziehen. Somit bleiben 2,5 Mrd. Euro Gewinn vor Steuern.
Vodafone legt leider keine EBIT- oder gar EBT-Zahlen für Deutschland vor, sondern nur EBITDA-Zahlen. Man muss daher aus dem EBITDA (3,62 Mrd. Euro) das EBT schätzen. Angesichts der nötigen Investitionen der Vergangenheit und der Zinsen ist von einem EBT von ca. 1,0 Mrd. Euro für Deutschland auszugehen.
Telefónica Deutschland hat gerundet -0,1 Mrd. Euro als Ergebnis.
In Summe kommen die drei Netzbetreiber Deutschlands also auf 3,4 Mrd. Euro Gewinn. Und da sind die Gewinne aus dem jeweiligen Festnetzgeschäft schon eingerechnet, die ja nun nicht unbedingt für Mobilfunklizenzen aufgewendet werden sollten.
Wenn Dobrindt nun einen "zweistelligen Milliardenbetrrag" erwartet, entspricht das dem dreifachen Jahresgewinn: 3,4 Mrd. Euro * 3 = 10,2 Mrd. Euro.
Die letzte Frequenzauktion war 2015, die nächste ist 2018. Sollte Dobrindt mit seiner finanziellen Erwartung Recht behalten, wird bei der 2018er Auktion also im wesentlichen der komplette Gewinn der Branche seit der letzten Auktion einkassiert!
Und spätestens 2023 gibt es die nächste große Auktion, denn Ende 2025 laufen die Zuteilungen aus der 2010er Auktion bereits wieder aus, insbesondere LTE-800 und LTE-2600, zwei sehr wichtige Bänder. Zudem wird bei der aktuellen Auktion die Duplex-Lücke im 700-MHz-Band nicht mitversteigert, wohl in der Hoffnung, in der nächsten Auktion dafür einen höheren Preis erzielen zu können. Weitere Frequenzen, iinbesondere die Bänder um 40 GHz, die ebenfalls für 5G diskutiert werden, könnten noch preistreibend hinzukommen.