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Lahmes Internet auf dem Land


25.08.2017 18:02 - Gestartet von DerChecker
Mit keinem Wort wird erwähnt, wie langsam die Internetanbindung tatsächlich ist.
Zahlen und Fakten sind hier wichtig und keine blumigen Umschreibungen.
Ich wohne in der Nähe von Stuttgart, auf dem Land in einem Ort mit 2.500 Einwohnern und bekomme auch nur 11,6 Mbit/s auf die Leitung. Ist das langsam oder schnell? Von 2002 bis 2014 hatte ich hier nur 1 Mbit/s ist das langsam?
Also: Werte und Fakten nennen, anstatt dehnbare Begriffe wie "langsam", "schnell" usw. Für den einen Nutzer sind 11 Mbit/s schnell und für den anderen 50 Mbit/s langsam.
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[1] TheLittle antwortet auf DerChecker
28.08.2017 09:14
Benutzer DerChecker schrieb:
Mit keinem Wort wird erwähnt, wie langsam die Internetanbindung tatsächlich ist.

http://www.zeit.de/wirtschaft/2017-06/internet-breitbandausbau-schlamberg-bayern-ueberland-d17
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[1.1] Zuschauer 1 antwortet auf TheLittle
28.08.2017 10:57

einmal geändert am 28.08.2017 10:58
Benutzer TheLittle schrieb:
http://www.zeit.de/wirtschaft/2017-06/internet-breitbandausbau-schlamberg-bayern-ueberland-d17

In dem Artikel steht, dass sie DSL von der Telekom haben und knapp 2 Mbit/s über die Leitung bekommen.

Das ist aus meiner Sicht gar nicht mal sooo langsam und dank Flatrate erlaubt es immerhin schon mal Surfen ohne auf die Uhr zu schauen, also im Gegensatz zu Tarifen von ehedem, die pro Minute abgerechnet wurden. Natürlich ist diese Geschwindigkeit weit von dem einst durch die Medien geisternden Anspruch entfernt, die Bevölkerung flächendeckend mit 50 Mbit/s zu versorgen.

In dem Artikel steht aber auch: "Die Heinrichs zahlen schon für einen Vertrag, der Festnetz und Internet bringen soll. Sie sehen nicht ein, warum sie sich jetzt selbst um mehr kümmern sollen."

Und da kann ich dann nur noch müde lächeln. Wer die Vorteile des Lebens auf dem Land wählt, aber dann nicht bereit ist, die vorab bekannten Nachteile, zu denen heutzutage eben auch höhere Kosten für Internet und TV gehören, vernünftig zu kalkulieren und abzuwägen kann doch wohl nicht erwarten, dass ihm die Allgemeinheit den Internetzugang subventioniert.
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[1.1.1] mho73 antwortet auf Zuschauer 1
28.08.2017 11:26
Benutzer Zuschauer 1 schrieb:

die vorab bekannten Nachteile, zu denen heutzutage eben auch höhere Kosten für Internet und TV gehören, vernünftig zu kalkulieren und abzuwägen kann doch wohl nicht erwarten, dass ihm die Allgemeinheit den Internetzugang subventioniert.

Hast Du noch nicht mitbekommen, wie der Breitbandausbau in der Fläche läuft? Wenn flächig ausgebaut wird, warum soll das dann im genannten Ort nicht auch so sein? Wie schon geschrieben: Hier wurde ein bemerkenswerter Einzelfall aufgezeigt, keineswegs der Normalfall. Ich kenne genug Beispiele, wo in Dörfern besserer Netzausbau vorhanden ist als in kleineren und größeren Städten.
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[1.1.1.1] Zuschauer 1 antwortet auf mho73
28.08.2017 11:36
Benutzer mho73 schrieb:
Wenn flächig ausgebaut wird, warum soll das dann im genannten Ort nicht auch so sein?

Warum sollte es so sein? Eine Mehrheit dafür, die Universaldiensterichtlinie entsprechend anzupassen gibt es offensichtlich nicht. Wer etwas mehr Geld auf den Tisch legt (und wir reden hier von Beträgen von unter 100 Euro pro Monat) kann auch in einem Kaff wie in dem Artikel beschrieben schnelles Internet bekommen.

Hier wurde ein bemerkenswerter Einzelfall aufgezeigt, keineswegs der Normalfall. Ich kenne genug Beispiele, wo in Dörfern besserer Netzausbau vorhanden ist als in kleineren und größeren Städten.

In solchen besonderen Ausnahmefällen (hier: weniger als ein Dutzend Häuer) ist das dann aber häufig auf Bürgerinitiativen zurückzuführen, die selbst schnelle Leitungen verbuddeln und so den Hauptteil der Kosten selbst tragen. Ein wirtschaftlich denkendes Unternehmen kann ohne Subventionen keine schnellen Leitungen zu jedem Einsiedlerhof legen.
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[1.1.1.1.1] mho73 antwortet auf Zuschauer 1
28.08.2017 11:42
Benutzer Zuschauer 1 schrieb:

den Hauptteil der Kosten selbst tragen. Ein wirtschaftlich denkendes Unternehmen kann ohne Subventionen keine schnellen Leitungen zu jedem Einsiedlerhof legen.

In Bayern geschieht aktuell genau das im Rahmen verschiedener Förderprogramme. Einzelhöfe stehen dabei oft sogar noch besser da und bekommen teils Glasfaser ins Haus gelegt.
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[1.1.1.1.1.1] Zuschauer 1 antwortet auf mho73
28.08.2017 12:24
Benutzer mho73 schrieb:
Benutzer Zuschauer 1 schrieb:
Ein wirtschaftlich denkendes Unternehmen kann ohne Subventionen keine schnellen Leitungen zu jedem Einsiedlerhof legen.

In Bayern geschieht aktuell genau das im Rahmen verschiedener Förderprogramme. Einzelhöfe stehen dabei oft sogar noch besser da und bekommen teils Glasfaser ins Haus gelegt.

Ähm, der Aufhänger des ursprünglichen Artikels war doch, dass genau das in Schlamberg nicht der Fall ist?!
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[1.1.1.1.1.1.1] mho73 antwortet auf Zuschauer 1
28.08.2017 12:34
Benutzer Zuschauer 1 schrieb:

Ähm, der Aufhänger des ursprünglichen Artikels war doch, dass genau das in Schlamberg nicht der Fall ist?!

... und meine Intention (und die anderer Schreiber) war, das als Einzelfall darzustellen und zu zeigen, dass die Schlussfolgerung "Wohnen auf dem Land = Langsames Internet" so pauschal keineswegs richtig ist.

Was da im Einzelfall versäumt oder verschusselt wurde, kann ich nicht beurteilen.
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[1.1.1.1.1.1.1.1] Zuschauer 1 antwortet auf mho73
28.08.2017 12:48
Benutzer mho73 schrieb:
... und meine Intention (und die anderer Schreiber) war, das als Einzelfall darzustellen und zu zeigen, dass die Schlussfolgerung "Wohnen auf dem Land = Langsames Internet" so pauschal keineswegs richtig ist.

Soweit d'accord.

Es gibt inzwischen vielfach auch auf dem Land schnelle Leitungen und wo es sie nicht gibt, stehen alternativ Funktechnologien (LTE und Satellit) zur Verfügung, aber nicht zu den Preisen, die man in vielen (nicht allen) städtischen Gebieten kennt. Man müsste also für eine ähnliche Leistung mehr Geld auf den Tisch legen, wenn man sie in einer solch abgelegenen Gegend nutzen will.

Was mich gestört hat war die Einstellung der hier herausgegriffenen Personen, die eben von genau so einem "Ausnahmefall" betroffen sind, und dann (etwas übertrieben) ankommen mit "warum fliegen mir die gebratenen Tauben nicht in den Mund?".
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[1.1.1.1.1.1.1.1.1] mho73 antwortet auf Zuschauer 1
28.08.2017 13:00
LTE und Satellit sind für mich Basteltechnologien, die vielleicht als Notlösung für den Übergang taugen, aber keineswegs ein Ersatz für ein "richtiges" DSL.

Ich bin hier im Münchner Umland in einer ländlichen Gegend, die den Boom der ganzen Region aber genauso abbekommt. Hier hat man - endlich! - verstanden, dass ein vernünftiger Internetzugang ein Standortfaktor ist, für Industrie und Gewerbe wie auch für Privatleute. Ich würde auch protestieren, wenn ich DSL16 buche, den vollen Preis bezahle und dann 1 oder 2 Mbit bekomme. Übergangsweise und als Anreiz, bald auszubauen: ok! Aber dauerhaft ganz sicher nicht.

Deutschland ist da ein relatives Entwicklungsland. Es ist auch nicht rentabel, abgelegene Ortschaften an das Strom- und Telefonnetz anzuschließen, trotzdem gibt es den Auftrag zur Grundversorgung. Ich denke, beim Netzzugang wird man das bald ähnlich sehen.
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[1.1.1.1.1.1.1.1.1.1] Zuschauer 1 antwortet auf mho73
28.08.2017 13:21
Benutzer mho73 schrieb:

Deutschland ist da ein relatives Entwicklungsland. Es ist auch nicht rentabel, abgelegene Ortschaften an das Strom- und Telefonnetz anzuschließen, trotzdem gibt es den Auftrag zur Grundversorgung. Ich denke, beim Netzzugang wird man das bald ähnlich sehen.

Das ist jetzt schon wieder ein ganz anderes Thema, aber wie gesagt: Gelegenheiten, die Universaldiensterichtlinie entsprechend anzupassen gab es bereits genug, Mehrheiten dafür aber nicht.

Einen Anspruch auf *kabelgebundenen* schnellen Internetzugang überall zu zementieren sehe ich nicht als sinnvoll an. Die letzten 1 oder 2 Prozent der Haushalte entsprechend anzubinden kostet wahrscheinlich genauso viel wie die vorherigen 20 Prozent; das ist einfach wirtschaftlicher Unsinn und es ist nicht einzusehen, dass der Staat für so etwas Steuergelder verschleudern sollte. Das ist in etwa so wie wenn man fordert in Schlamberg müsse es einen ICE-Bahnhof geben, damit die ~20 Einwohner besser zur Arbeit kommen können.
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[1.1.1.1.1.1.1.1.1.2] gkl24 antwortet auf mho73
30.08.2017 12:41
Ich hab seit 2012 DSL via Funk von der Telekom. Hatte davor nur IDSN-Internet. Bin eigentlich ganz zufrieden damit. Geschwindigkeit liegt bei ca. 8 MBit/s, am Abend manchmal auch darunter. Für Privatleute, die nicht Netflix & Co brauchen find ich's ausreichend. Ab 40GByte wird auf 384-KBit/s gedrosselt. Hab ich aber noch nie erreicht.