Strato verspricht, und verspricht, und...

Strato hatte nach dem mehrtägigen Totalausfall der gehosteten Domains im Frühjahr 2001 seinen Kunden eine kulante Bearbeitung von Schadensersatzforderungen versprochen. Immer wieder wird die Regulierung der eingereichten Forderungen verschoben.

Dahinter steckt System: Erst wurden nur die Kunden auf die Schadensersatzmöglichkeit hingewiesen, die sich bei Strato persönlich beschwert hatten. Die übrigen Kunden haben von den Ausfällen vermutlich nie etwas mitbekommen, sofern sie nicht die einschlägigen Nachrichten gelesen hatten oder zu ihrer Website surfen wollten.

Durch das zeitliche Strecken der Antragsbearbeitung will Strato vermutlich erreichen, dass die sich beschwerenden Kunden erst einmal Ruhe geben, die Angelegenheit irgendwann vergessen und auf eine fristgerechte Schadensersatzklage vor Gericht verzichten. Gleichzeitig bleiben die Geschädigten bei Strato, weil sie auf den Schadensersatz hoffen und Angst haben, ihn verlieren zu können, wenn sie vorzeitig zu einem Konkurrenten wechseln. Wie man es dreht und wendet: Strato ist ausgesprochen geschickt mit der Situation umgegangen. Bliebe nur zu hoffen, dass Strato dieses Geschickt ausnahmsweise auch einmal für seine Kunden einsetzt.