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Komisch...


21.01.2002 18:20 - Gestartet von Telefonexperte
Im Artikel steht:

Preise wie im neuen business.max von max.mobil wären in Deutschland für die Anbieter nicht kostendeckend.

Wieso? Normalerweise ist in Österreich vieles teurer als bei uns.

Telefonexperte
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[1] Wombat antwortet auf Telefonexperte
21.01.2002 19:05
Benutzer telephonium schrieb:
Lieber Telefonexperte,

Benutzer Telefonexperte schrieb:
Im Artikel steht:

Preise wie im neuen business.max von max.mobil wären in Deutschland für die Anbieter nicht kostendeckend.

Wieso? Normalerweise ist in Österreich vieles teurer als bei uns.
In Deutschland verlangt jeder Netzbetreiber sogenannte "Interconnection"(=IC)-Gebühren für die Durchleitung von Gesprächen ins eigene Mobilfunknetz. Dieser Preis liegt bei ca. 15 Cent/Minute in den D-Netzen, bei Viag etwas höher. Wenn Dein TK-Anbieter also schon 15 Cent/Min. an einen Konkurrenten abführen muss, kann er diese Leistung nicht kostendeckend für 10 Cent/Min. anbieten.

Telefonexperte
>

das stimmt natürlich, aber er könnte ja diese Leistung für 25 oder 30 ct/min anbieten, oder?

cu telephonium
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[1.1] Milchmädchenrechnung! AUch in D könnte es 10 Cent kosten!
maetsch antwortet auf Wombat
21.01.2002 19:22
Benutzer Wombat schrieb:
Wenn Dein TK-Anbieter also schon 15 Cent/Min. an einen Konkurrenten abführen muss, kann er diese Leistung nicht kostendeckend für 10 Cent/Min. anbieten.

das stimmt natürlich, aber er könnte ja diese Leistung für 25 oder 30 ct/min anbieten, oder?

Unlogisch, was Ihr hier so erzählt. Fakt ist, daß sich hier in Deutschland die Netzbetreiber gegenseitig die Interconnect-Gebühren zahlen und diese recht hoch sind.
Wenn ein D1 Kunde eine Stunde mit einem E+ Kunden telefoniert und dann für eine weitere Stunde von diesem zurückgerufen wird, haben beide Kunden enorme Telefonkosten. Die Netzbetreiber hingegen haben keine höheren Kosten, als bei netzinternen Gesprächen, denn die Interconnect-Gebühren gleichen sich auf Null aus.

Es gibt also KEINEN GRUND, weshalb Gespräche in andere Mobilnetze in Deutschland teurer sein müßten, als anderswo !!!

Was Ihr da macht ist eine reine Milchmädchenrechnung. Selbst wenn man davon ausgeht, daß das Gesprächsaufkommen von A nach B etwas höher ist, als von B nach A, rechtfertigt dies keine Minutenpreise von 21 bis 97 Cent pro Minute ! (vor allem nicht von A nach B)
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[1.1.1] Wombat antwortet auf maetsch
21.01.2002 20:10
da hast du natürlich recht. Aber es ist doch klar, dass die Netzbetreiber versuchen, überall Geld herzuziehen. Dass diese Gebühren nur ein Vorwand sind, muss doch gar nicht diskutiert zu werden. Wenn die "Bekloppten" nicht diese Unsummen für die UMTS-Lizenzen und Firmen-Übernahmen ausgegeben hätten, könnten wir alle halt viel günstiger telefonieren.
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[1.1.2] Kai Petzke antwortet auf maetsch
22.01.2002 22:01
Benutzer maetsch schrieb:

Unlogisch, was Ihr hier so erzählt. Fakt ist, daß sich hier in Deutschland die Netzbetreiber gegenseitig die Interconnect-Gebühren zahlen und diese recht hoch sind. Wenn ein D1 Kunde eine Stunde mit einem E+ Kunden telefoniert und dann für eine weitere Stunde von diesem zurückgerufen wird, haben beide Kunden enorme Telefonkosten. Die Netzbetreiber hingegen haben keine höheren Kosten, als bei netzinternen Gesprächen, denn die Interconnect-Gebühren gleichen sich auf Null aus.

Das stimmt. Wenn aber nun ein Netzbetreiber einen sehr günstigen Tarif für Telefonate in Fremdnetze hat, und der andere einen hohen, dann wird der Netzbetreiber mit dem günstigen Tarif mehr Minuten abwickeln. Die Folge: Er zahlt mehr Interconnect-Gebühren, und nimmt gleichzeitig weniger ein. Es gleicht sich dann also nicht mehr aus.

Die Kalkulation: "Ich biete günstige Gespräche aus meinem Netz an, dann wird es schon Leute geben, die auch die Kunden in meinem Netz anrufen" ist eine sehr gefährliche Mischkalkulation. Bei ungünstigem Benutzerverhalten wird das schnell zur Kostenfalle.


Kai
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[1.1.2.1] clemens becker antwortet auf Kai Petzke
24.01.2002 00:31
Das stimmt. Wenn aber nun ein Netzbetreiber einen sehr günstigen Tarif für Telefonate in Fremdnetze hat, und der andere einen hohen, dann wird der Netzbetreiber mit dem günstigen Tarif mehr Minuten abwickeln. Die Folge: Er zahlt mehr Interconnect-Gebühren, und nimmt gleichzeitig weniger ein. Es gleicht sich dann also nicht mehr aus.

Die Kalkulation: "Ich biete günstige Gespräche aus meinem Netz an, dann wird es schon Leute geben, die auch die Kunden in meinem Netz anrufen" ist eine sehr gefährliche Mischkalkulation. Bei ungünstigem Benutzerverhalten wird das schnell zur Kostenfalle.



Hm, das hört an, als hätten die Netzbetreiber damit eine schöne Möglichkeiten gefunden, ein eigentlich verbotenes Kartell dennoch sauber zu organisieren:

Erst setzt man hohe Interconnectgebühren fest, die im Falle eines ausgeglichenen Marktes gar keine Bedeutung haben. Aber mit dieser Begründung lassen sich hohe Einnahmen erzielen. Versucht nun ein Teilnehmer, aus dem Kartell auszuscheren und den anderen Konkurrenz zu machen, wird das von den Verträgen durch wirtschaftlichen Druck verhindert.

Wirtschaftlich wirklich relevant werden die Verträge erst, wenn ein Konkurrent Marktvorteile gewinnt. Bis dahin dienen die Verträge nur als Begründung, schön hohe Gebühren zu kassieren.

Oder sehe ich da was falsch?

Viele Grüße

Clemens
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[1.1.2.1.1] Kai Petzke antwortet auf clemens becker
24.01.2002 00:50
Benutzer clemens becker schrieb:

Hm, das hört an, als hätten die Netzbetreiber damit eine schöne Möglichkeiten gefunden, ein eigentlich verbotenes Kartell dennoch sauber zu organisieren:

Erst setzt man hohe Interconnectgebühren fest [...]

Hallo Clemens,

Du sprichst hier einen verdammt wichtigen Punkt an. Ich bin persönlich der Meinung, dass die IC-Gebühren für die Terminierung in das jeweilige Netz der Regulierung unterliegen sollten. Denn für die Dienstleistung: "Terminierung in das D2-Netz" hat D2 nun mal ein faktisches Monopol. Zwar kann ich diese Dienstleistung von dutzenden verschiedenen Anbietern kaufen (unter anderem bei allen Call-by-Call-Anbietern), aber irgendwann muss das Gespräch ins D2-Netz. An der Netzgrenze kann D2 dann über entsprechende Vertragsgestaltung einen Mindestpreise festsetzen.


Kai
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[2] Telefonexperte antwortet auf Telefonexperte
21.01.2002 20:10
Hi telephonium,

danke für deine Antwort.

Gibt es in Österreich keine Interconnection-Gebühren?
Muss ein Netzbetreiber auch Interconnection-Gebühren bei SMS-Versand und bei Gespräch Handy zum Festnetz bezahlen?

Telefonexperte

Benutzer telephonium schrieb:
Lieber Telefonexperte,

Benutzer Telefonexperte schrieb:
Im Artikel steht:

Preise wie im neuen business.max von max.mobil wären in Deutschland für die Anbieter nicht kostendeckend.

Wieso? Normalerweise ist in Österreich vieles teurer als bei uns.
In Deutschland verlangt jeder Netzbetreiber sogenannte "Interconnection"(=IC)-Gebühren für die Durchleitung von Gesprächen ins eigene Mobilfunknetz. Dieser Preis liegt bei ca. 15 Cent/Minute in den D-Netzen, bei Viag etwas höher. Wenn Dein TK-Anbieter also schon 15 Cent/Min. an einen Konkurrenten abführen muss, kann er diese Leistung nicht kostendeckend für 10 Cent/Min. anbieten.

Telefonexperte

cu telephonium
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[3] st2000 antwortet auf Telefonexperte
22.01.2002 09:20
Benutzer Telefonexperte schrieb:
Im Artikel steht:

Preise wie im neuen business.max von max.mobil wären in Deutschland für die Anbieter nicht kostendeckend.

Wieso? Normalerweise ist in Österreich vieles teurer als bei uns.

Telefonexperte

Stimmt. Alleine die Mehrwertsteuer beträgt 20 % !!
Allerdings wird ein wichtiger Teil im Artikel verschwiegen:
"Wir erlauben uns darauf hinzuweisen, dass alle Entgelte auf Minuten berechnet sind.
Alle Gespräche werden in 30-Sekunden-Intervallen abgerechnet.
Bei der Abrechnung wird die Gesprächszeit auf 30 Sekunden gerundet."

Grüße

www.serviceteam2000.de
Ihr max.mobil Händler in Deutschland
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[3.1] Superkolbi antwortet auf st2000
22.01.2002 09:31
wer braucht bei dem Preis Sekundentaktung?

Allerdings wird ein wichtiger Teil im Artikel verschwiegen: "Wir erlauben uns darauf hinzuweisen, dass alle Entgelte auf Minuten berechnet sind. Alle Gespräche werden in 30-Sekunden-Intervallen abgerechnet.

Bei der Abrechnung wird die Gesprächszeit auf 30 Sekunden gerundet."

Grüße

www.serviceteam2000.de
Ihr max.mobil Händler in Deutschland