Unrealistische Bandbreiten

Die Angabe von theoretischen Bandbreiten in Verbindung mit der Aussage "sollen für (...)Kunden in allen LTE Tarifen erreichbar sein" ist höchst unserös und sollte von Teltarif nicht einfach per copy&Paste aus einer Pressemitteilung übernommen werden. Thereoretisch erhält man LTE mit 979MBit/s (nein es sind auch theoretisch keine GBit/s) mit einem Ausbau von 2x60 MHz Carrier Aggreation, 4x4 MIMO und 256 QAM und genau einem (!) aktiven LTE CAT-16 Endgerät in der Funkzelle. Die im Artikel erwähnte "Besondere Ausrichtung der Antennen" bedeutet in der Praxis, dass man das Endgerät nicht in der Hand halten darf, damit die an allen vier Seiten des Smartphones verbauten Antennen voneinander unabhängige Datenströme empfangen können. Ferner funktioniert 256 QAM nur im Nahbereich einer LTE Funkzelle, bei 2500MHz (anders sind die 60 MHz Bandbreite nicht erreichbar) also max. etwa 100-200m um die Basisstation. Ferner hängt die tatsächlich verfügbare Datenrate nicht nur von der Anzahl der aktiven Endgeräte ab, sondern auch von dessen max. LTE Kategorie. Ein Cat-6 Endgerät nimmt also einem Cat-16 Gerät deutlich mehr Datenrate "weg" als es selbst erreicht. In realistischen Simulationen werden somit selten mehr als 100 Mbit/s in einem Gigabit LTE Netz erreicht *) - in der Praxis bestimmt in erste Linie der Abstand der verbauten Basisstationen, welche durchschnittliche Datenrate ein Endgerät erreicht. Wie gesagt, maximal 100-200m Abstand wären nötig, um durchgängig 256QAM zu erreichen.
VFs Aussage "wir zeigen, wie schnell Deutschland in Zukunft surfen kann." muss also korrekterweie lauten "Wir zeigen, wie schnell Kunden von Vodafone Deutschland in Zukunft surfen könnten (wenn alle 200m eine LTE Basisstation stehen würde)."
Zum Nachlesen:
https://www.techspot.com/guides/1328-gigabit-lte-explained/
https://www.rcrwireless.com/20170802/network-infrastructure/building-blocks-of-gigabit-lte-tag17-tag99