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Wer glaubt eigentlich, dass dieses Produkt überlebt?


21.02.2018 10:02 - Gestartet von whalesafer
einmal geändert am 21.02.2018 10:05
Offensichtlich versucht Sipgate (mal wieder), ein VoIP-Produkt mit Mobilfunk-Terminierungsentgelten zu kombinieren. SimQuadrat-Rufnummern waren zeitweise auch mit einem VoIP-Account verknüpft, über den man ein Mobilfunkgespräch auch außerhalb des Mobilfunks annehmen konnte. Das ist für den Betreiber natürlich sehr reizvoll, denn der Netzbetreiber des Anrufers zahlt ja für die Mobilterminierung, aber tatsächlich wird das Gespräch dann billigst per Internet "terminiert".

Jetzt muss Sipgate also die Kontrolle darüber behalten, dass der VoIP-Client nur auf Mobilfunkgeräten läuft. Aber man kann trotzdem nicht ignorieren, dass die anderen Netzbetreiber Sipgate für eine Leistung bezahlen, die Sipgate nicht erbringt: Der Kunde bezahlt über seinen Datenverbrauch den "teuren" Teil der Verbindung, während die laufenden Kosten für Sipgate nicht höher als bei der "Zustellung" eines Festnetzgesprächs sind. Ich gebe dieser Konstruktion ein Jahr, bis sich ein Konkurrent so nachhaltig gewehrt hat, dass es entweder zu rechtlichen Problemen kommt oder die Funktionalität mangels Erreichbarkeit eingestellt wird.

Es wird endlich Zeit, dass die Rufnummern vereinheitlicht werden und weder zwischen Ortsvorwahlen noch zwischen Mobil- und Festnetz unterschieden wird. Telefonieren ist praktisch sowieso nahezu kostenlos. Auch wenn Sipgate diesen weiteren Arbitrageversuch nicht durchhalten wird, ist die Zeit von Minutengebühren gezählt.
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[1] machtdochnichts antwortet auf whalesafer
21.02.2018 11:35
SimQuadrat-Rufnummern waren zeitweise auch mit einem VoIP-Account verknüpft, über den man ein Mobilfunkgespräch auch außerhalb des Mobilfunks annehmen konnte. Das ist für den Betreiber natürlich sehr reizvoll, denn der Netzbetreiber des Anrufers zahlt ja für die Mobilterminierung, aber tatsächlich wird das Gespräch dann billigst per Internet "terminiert".

Hier täuscht du dich. Ich nehme an, du kennst Simquadrat überhaupt nicht, oder nur von Hörensagen.

Man bekam eine *Festnetznummer*!
Der Netzbetreiber des Anrufers zahlte also ein Festnetzgespräch - nicht Mobilfunk!
Man konnte dieses Festnetzgespräch dann entweder per VoiP am Router annehmen, oder per SIP-Client über eine Datenverbindung am Handy oder eben per Mobilfunk über die auf die E-Plus-Masten von Simquadrat gerouteten Verbindungen.

Kosten für den Anrufer waren aber für Festnetzgepräche.


Man konnte sich auch *zusätzlich* (!) eine Mobilfunknummer registrieren. Diese war aber, glaube ich, *nicht* per VoiP anzunehmen.
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[1.1] montaxx antwortet auf machtdochnichts
21.02.2018 12:13
(...)
Man konnte sich auch *zusätzlich* (!) eine Mobilfunknummer registrieren. Diese war aber, glaube ich, *nicht* per VoiP anzunehmen.

"Glaube ich" - Meine Oma sagte immer "Glauben heißt nicht wissen"!
Das ist nur wieder das in deutschsprachigen Ländern übliche Heruntermachen - besonders stark ausgeprägt meiner Erfahrung nach in Deutschland und der Schweiz,in Österreich schon weniger.
Ich bin zufällig Simquadrat-Kunde und bei mir funktioniert der Dienst einwandfrei - mich kann man mit beiden Simquadratnummern,fest und mobil,erreichen.Allerdings nicht innerhalb meiner Wohnung - das liegt aber nicht an Simquadrat,sondern daran,dass kein Sendemast in der Nähe steht.Und deshalb freue ich mich auf das hoffentlich bald kommende Android-Satellite - da hat man auch in der Wohnung Empfang,den ich sonst nicht habe,weil mein Smartphone kein "übliches" WlanCall unterstützt,laut Satellite-Info aber dank des proprietären Satellite-VOIP funktionieren sollte.
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[1.1.1] machtdochnichts antwortet auf montaxx
21.02.2018 14:20

einmal geändert am 21.02.2018 14:25
"Glaube ich" - Meine Oma sagte immer "Glauben heißt nicht wissen"!

Aha.
Das sagte aber nicht nur deine Oma, der Spruch ist uralt und weit bekannt und ändert auch nichts am Sinn meiner obigen Aussage.
Da ich zwar eine Simquadratfestnetznummer aber keine Mobilfunknummer habe, und VoiP auch nicht mehr von Simquadrat angeboten wird, kann ich darüber weder bei Simquadrat etwas nachlesen, noch meine eigene Erfahrung schildern. Also bleibt mir nur, mich zu erinnern und an meine Erinnerungen zu glauben.

Das ist nur wieder das in deutschsprachigen Ländern übliche Heruntermachen - besonders stark ausgeprägt meiner Erfahrung nach in Deutschland und der Schweiz,in Österreich schon weniger.

Wer macht wen oder was herunter?

Ich bin zufällig Simquadrat-Kunde und bei mir funktioniert der Dienst einwandfrei - mich kann man mit beiden Simquadratnummern,fest und mobil,erreichen.

Das ist doch schön. Bei mir funktioniert es auch! Wo ist das Problem? Wer behauptet das Gegenteil?

Allerdings nicht innerhalb meiner Wohnung - das liegt aber nicht an Simquadrat,sondern daran,dass kein Sendemast in der Nähe steht.

Dann nimm doch Voip über ein am Router angeschlossenes Telefon oder Headset am Computer.
Voip geht über das Internet, nicht (nur) über Sendemasten.
Oder hast du auch in der Wohnung kein Internet? Dann funktioniert Android-Satellite auch nicht!


Und deshalb freue ich mich auf das hoffentlich bald kommende Android-Satellite - da hat man auch in der Wohnung Empfang,den ich sonst nicht habe,weil mein Smartphone kein "übliches" WlanCall unterstützt,laut Satellite-Info aber dank des proprietären Satellite-VOIP funktionieren sollte.

Hier fehlt dir aber zum Glauben ebenfalls das Wissen.
Auch ohne die Satellite-App funktioniert Voip. Simquadrat hatte es mal angeboten und ich habe es als Altkunde immer noch.

In meinem Beitrag ging es darum, dass Simquadrat eine Festnetznummer als Voip und Mobilnummer vergeben hatte, wessenhalben der Anrufer nicht in ein Mobilfunknetz sondern in ein "virtuelles" Festnetz telefoniert hat und dies auch so tarifiert wurde.

Du schreibst auch:

mich kann man mit beiden Simquadratnummern,fest und mobil,erreichen<

Wie soll das gehen, dich fest zu erreichen, wenn du angeblich in der Wohnung keinen Empfang hast? Mobil okay, das geht über die Sendetürme, aber fest?


Achtung Sarkasmus:
Mir scheint, dass es in deutschsprachigen Ländern übliche ist auf Fragen zu Antworten, die man nicht verstanden hat.
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[1.1.2] chickolino1 antwortet auf montaxx
21.02.2018 14:43
Benutzer montaxx schrieb:
(...)
Man konnte sich auch *zusätzlich* (!) eine Mobilfunknummer registrieren. Diese war aber, glaube ich, *nicht* per VoiP anzunehmen.


Genau richtig....

Ich habe eine Mobilfunknummer dazugebucht....

...und meine Mobilfunknummer wird nicht zu den (damals buchbaren...heute nicht mehr erhältlichen) VoIP.Einloggdaten von Simquadrat geleitet...spricht ist darüber nicht per VoIP erreichbar.

Aber diese Konstellation haben wohl nur die wenigsten simquadrat Kunden sofort gebucht und durften sie dann eben auch behalten.

"Glaube ich" - Meine Oma sagte immer "Glauben heißt nicht wissen"!
Das ist nur wieder das in deutschsprachigen Ländern übliche Heruntermachen - besonders stark ausgeprägt meiner Erfahrung nach in Deutschland und der Schweiz,in Österreich schon weniger.
Ich bin zufällig Simquadrat-Kunde und bei mir funktioniert der Dienst einwandfrei - mich kann man mit beiden Simquadratnummern,fest und mobil,erreichen.Allerdings nicht innerhalb meiner Wohnung - das liegt aber nicht an Simquadrat,sondern daran,dass kein Sendemast in der Nähe steht.Und deshalb freue ich mich auf das hoffentlich bald kommende Android-Satellite - da hat man auch in der Wohnung Empfang,den ich sonst nicht habe,weil mein Smartphone kein "übliches" WlanCall unterstützt,laut Satellite-Info aber dank des proprietären Satellite-VOIP funktionieren sollte.
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[1.1.2.1] machtdochnichts antwortet auf chickolino1
21.02.2018 14:58
Vielen Dank für die Rückmeldung/den Kommentar!

Also war mein "Glauben" doch Wissen. :-)

...und meine Mobilfunknummer wird nicht zu den (damals buchbaren...heute nicht mehr erhältlichen) VoIP.Einloggdaten von Simquadrat geleitet...spricht ist darüber nicht per VoIP erreichbar.

So kenne/kannte ich es auch.
Die Festnetznummer ging/geht als Festnetz und mobil, die optionale(!) also zusätzliche Handynummer nur mobil.

Somit bleibt es bei der Aussage, dass ein Anrufer, der eine normale (d.h. Festnetznummer) Simquadratnummer anwählte, auch ein Gespräch ins Festnetz tarifiert bekam und nicht wie oben behauptet eine Verbindung ins Funknetz berechnet bekam.
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[1.2] whalesafer antwortet auf machtdochnichts
21.02.2018 16:27
Benutzer machtdochnichts schrieb:

Man konnte sich auch *zusätzlich* (!) eine Mobilfunknummer registrieren. Diese war aber, glaube ich, *nicht* per VoiP anzunehmen.

Das war nicht immer so. Diese Änderung zeigt mehr als deutlich, dass es eine regulatorische Ursache gab. Auch Sipgate One wurde ja eingestellt, weil sich Konkurrenten geweigert haben und die Regulierungsbehörde meinte, dass Sipgate keinen Anspruch auf Mobilfunk-Terminierungsentgelte habe, wenn ein Anruf auf einem VoIP-Account oder im Festnetz terminiert wird.

Versteh mich nicht falsch: Ich finde die Nummernraumaufteilung und die damit einhergehenden Unterschiede in den Terminierungsentgelten bescheuert. Was Sipgate da anbietet sieht aber sehr nach einem neuen Versuch aus, eine Lücke in der Regulierung zu finden und zu nutzen. Mehrere sehr ähnliche Versuche von Sipgate sind gescheitert. Deswegen die Frage: Wer glaubt, dass es diesmal klappt?
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[2] hans91 antwortet auf whalesafer
21.02.2018 13:56
Klar entstehen Sipgate bei einem Anruf wesentlich weniger Kosten als einem konventionellen Anbieter, aber sie reichen diese reduzierten Kosten ja auch an ihre Kunden weiter. Du bekommst da eine EU-Flat für 5 Euro im Monat! Die bekommt man bei anderen Anbietern nicht einmal zum zehnfachen Preis. Das Problem für Sipgate ist in meinen Augen nur, dass fast niemand eine EU-Flat braucht und, wie du schon schriebst, Telefonie sowieso sehr günstig geworden ist, fast jeder hat schon eine deutsche Allnet-Flat im Mobilfunkvertrag mit drin. Deshalb zweifle ich auch sehr an der Rentabilität und damit am Fortbestehen des Produkts. Solange sie 100 Freiminuten verschenken, wird es zwar einige User geben, nur verursachen die ausschließlich Kosten und dauerhaft wird es dieses Lockvogel-Angebot sicherlich auch nicht geben.
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[2.1] blntel antwortet auf hans91
21.02.2018 23:46

3x geändert, zuletzt am 21.02.2018 23:56
@whalesafer: Die Sache mit den Terminierungsentgelten ist eine auf den ersten Blick offensichtliche, bequeme Argumentation der Netzbetreiber, aber gleichzeitig grundfalsch und lediglich vorgeschoben. Wenn Sipgate eine Mobilnummer nutzt, weil der Angerufene eine Mobilnummer statt Festnetz vorzieht, berechnet der Netzbetreiber des Anrufers seinem Kunden natürlich auch keinen „VoIP“-Tarif, sondern, genau, den Mobiltarif. Damit ist es nur Recht und billig, dass der Anrufer-Netzbetreiber auch das Mobilfunk-Terminierungsentgelt zahlt. Alles andere wäre Bereicherung des Anrufer-Netzbetreibers, nicht von Sipgate. Eine Mobilnummer ist auch nichts anderes als eine andere Form der „Mehrwertnummer“. Genausowenig kann man argumentieren, dass bei Sipgate Satellite niemand mehr die Kosten für die Mobilfunkverbindung (oder grundsätzlich der Datenverbindung) übernimmt, denn die zahlt ja, genau, der Angerufene über seinen Datentarif. Insgesamt ist vom Vorwurf einer Bereicherung seitens Sipgate defacto nichts übrig.

Der wirkliche Grund, warum die Konkurrenten von Sipgate sich gern auch mit unlauteren Methoden des Produkts entledigen würden ist ein völlig anderer und für die Netzbetreiber viel schlimmer. Es ist der exakt gleiche Grund, warum es in Deutschland keine DualSim Handys bei Mobilfunk-Shops gibt und zB Samsung/Huawei nur Single-SIM anbieten, obwohl die Geräte Dual zum gleichen Preis könnten: Mit DualSim wird der Anbieter austauschbarer (Datenvertrag billig bei A, Nummer bei B). Mit Sipgate Satellite wird der Netzbetreiber jetzt sogar auf den iPhones beliebig ersetzbar, er ist lediglich noch Infrastrukturanbieter. Wenn ein anderer Anbieter billigere Datentarife hat, wenn ich irgendwohin umziehe (schlechter Empfang beim alten, guter beim neuen Anbieter) oder ins Ausland reise (egal ob nun EU oder nicht), wechsle ich kurzfristig den Datenanbieter. Die Nummer muss ich nicht „mitnehmen“ oder portieren, ich hab sie schon. Ich werde nicht mehr gegängelt als Kunde, wie früher zB als plötzlich die e-Mail-Adresse weg war, nur weil ich den DSL-Anbieter wechseln wollte (byebye @t-online.de, welcome @hotmail, @gmail, ach, plötzlich gehts doch). Aus Kundensicht ist das ideal, aus Sicht der Netzbetreiber katastrophal. Sie werden austauschbar, ihr Produkt entbündelt, man muss nicht mehr das Album kaufen, wenn man nur ein Lied will. Diese massiv erhöhte Konkurrenz will kein einziger grosser Netzbetreiber und das ist der Grund warum sie das Produkt gerne verbieten würden. Das ist auch der Grund, warum Apple anfangs kein FaceTime Audio angeboten hat und die Netzbetreiber VoIP vertraglich verboten oder technisch verhindert haben und warum sie anfänglich VoIP-Vorwahlen (032) erzwingen und dann zu irrsinnigen Phantasiepreisen (50cent/min und mehr für den Anrufer bei Terminierungsentgelten auf Festnetzniveau) berechnen wollten. Wer will schon einen verstärkten Wettbewerb mit seinen anderen Netzbetreibern um die Datenverträge, nachdem jemand anderes die Telefonie übernommen hat?

„Stärkerer Wettbewerb“ klingt natürlich nicht so gut als Verbotsgrund wie die augenscheinlich korrekte Platitüde „Der App-Anbieter/Sipgate bereichert sich unberechtigt an den Mobilfunk-Terminierungsentgelten“.
Gern wird sonst auch noch „Fehlende Notruf-Lokalisierung“ oder „mangelnde Überwachbarkeit/Terrorbekämpfung“ aufgeführt. Letzteres Argument klappt bei Sipgate dummerweise nicht, da es ein registrierter Netzbetreiber ist.

Insgesamt hat sich das Thema aber fast erledigt, nur dass es die Netzbetreiber erst langsam merken: welcher junge Mobilfunknutzer ruft denn noch zu überteuerten Preisen bei schrottiger Mobilfunk-Audioqualität an, wenn es mit WhatsApp Call, FaceTimeAudio, etc pp. weitgehend kostenlos ist? So landen die Profite (oder ersatzweise die Daten) dann zumindest nicht bei Sipgate, sondern im Silicon Valley. Ob das nun besser ist? Die Terminierungsentgelt-Frage hat sich dann auch erledigt. WhatsApp oder FaceTime zu blocken/verbieten, traut sich dann doch keiner mehr, weder Netzbetreiber noch die Bundesnetzagentur, die sonst ja auch immer gern die Interessen der Netzbetreiber und des Staatsunternehmens Telekom vertritt.


Benutzer hans91 schrieb:
Klar entstehen Sipgate bei einem Anruf wesentlich weniger Kosten als einem konventionellen Anbieter, aber sie reichen diese reduzierten Kosten ja auch an ihre Kunden weiter. Du bekommst da eine EU-Flat für 5 Euro im Monat! Die bekommt man bei anderen Anbietern nicht einmal zum zehnfachen Preis. Das Problem für Sipgate ist in meinen Augen nur, dass fast niemand eine EU-Flat braucht und, wie du schon schriebst, Telefonie sowieso sehr günstig geworden ist, fast jeder hat schon eine deutsche Allnet-Flat im Mobilfunkvertrag mit drin. Deshalb zweifle ich auch sehr an der Rentabilität und damit am Fortbestehen des Produkts. Solange sie 100 Freiminuten verschenken, wird es zwar einige User geben, nur verursachen die ausschließlich Kosten und dauerhaft wird es dieses
Lockvogel-Angebot sicherlich auch nicht geben.