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Willkommener Nebeneffekt


21.11.2018 18:45 - Gestartet von IMHO
einmal geändert am 21.11.2018 18:48
Ein Ausbau nur mittels GSM und LTE hat auch noch auf der Einnahmenseite einen willkommenen Nebeneffekt. Daten werden je nach Funktechnik unterschiedlich tarifiert. Im GSM-Netz kann man eigentlich nur SMS versenden und die werden umgerechnet auf das Gigabyte ja bekanntlich wie Goldstaub tarifiert. Wer einen Discountertarif im UMTS-Netz nutzt zahlt je GB am wenigsten. Kann in einer lite-Zelle aber nur die EDGE-Geschwindigkeit nutzen, was bei Events mit mehr als zehn aktiven Nutzern je Zelle doch arg wenig ist. 4G kann man bei der Telekom nur dann benutzen, wenn man beim Discounter 5€ Aufschlag zahlt oder gleich einen teureren Betreibertarif bucht.
Wer von dieser lite-Zelle profitieren will zahlt also 5€ Aufschlag pro Monat oder er bewegt sich mit SMS und Datenstau durch's EDGE-Land. Eine bessere Promotion für die 4G-Aufschläge gibt's nicht.
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[1] michaelmess antwortet auf IMHO
22.11.2018 21:44
Hier ist der Gesetzgeber gefragt, um diskriminierungsfreien Zugang zu allen Netzen vorzuschreiben.
Soll heißen: Auch der Billig-Tarif muß LTE nutzen können. Auch wenn das schnelle Inclusiv-Volumen dann vielleicht kleiner ist, als in einem Premium-Tarif. Lediglich die LTE-Nutzung muß möglich sein, auch bei Drosselung.

Benutzer IMHO schrieb:
Ein Ausbau nur mittels GSM und LTE hat auch noch auf der Einnahmenseite einen willkommenen Nebeneffekt.
...
Kann in einer lite-Zelle aber nur die EDGE-Geschwindigkeit nutzen, was bei Events mit mehr als zehn aktiven Nutzern je Zelle doch arg wenig ist. 4G kann man bei der Telekom nur dann benutzen, wenn man beim Discounter 5€ Aufschlag zahlt oder gleich einen teureren Betreibertarif bucht.
Wer von dieser lite-Zelle profitieren will zahlt also 5€ Aufschlag pro Monat oder er bewegt sich mit SMS und Datenstau durch's EDGE-Land. Eine bessere Promotion für die 4G-Aufschläge gibt's nicht.

Ich habe einige Zeit das Internet von Lebara Mobile im T-D1-Netz genutzt. War super, bis die irgendwann angefangen haben, das UMTS-Netz auszudünnen bzw. zu verschlechtern.
Ohne ausreichende und performante UMTS-Versorgung macht das Surfen damit leider keinen Spaß mehr.
Nachdem die mir mitgeteilt haben, daß sie keine Ambitionen haben, LTE anzubieten, habe ich dort gekündigt.

Nun habe ich sehr schnelles LTE im Vodafone-Netz und bin damit sehr zufrieden.
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[1.1] Zuschauer 1 antwortet auf michaelmess
22.11.2018 22:11
Benutzer michaelmess schrieb:
Hier ist der Gesetzgeber gefragt, um diskriminierungsfreien Zugang zu allen Netzen vorzuschreiben.

Und weshalb? Warum soll jemand, der billig haben will, nicht auch billig bekommen können? Wieso muss der Gesetzgeber in dieser Detailtiefe vorschreiben, welche Art von Tarifen es geben darf?

Lediglich die LTE-Nutzung muß möglich sein, auch bei Drosselung.

Warum sollte man es nicht den Kunden überlassen, sich seinen Tarif so zu wählen, dass er LTE immer dann nutzen kann, wenn er es will?
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[1.1.1] michaelmess antwortet auf Zuschauer 1
23.11.2018 01:15
Benutzer Zuschauer 1 schrieb:
Benutzer michaelmess schrieb:
Hier ist der Gesetzgeber gefragt, um diskriminierungsfreien Zugang zu allen Netzen vorzuschreiben.

Und weshalb? Warum soll jemand, der billig haben will, nicht auch billig bekommen können? Wieso muss der Gesetzgeber in dieser Detailtiefe vorschreiben, welche Art von Tarifen es geben darf?

Hier soll erstens eine sinnvolle Datennutzung möglich sein, auch wenn kein UMTS mehr zur Verfügung steht, weil die Masten bereits abgeschraubt wurden.
Nicht jeder kann sich einen Premium-Tarif leisten und nicht jeder braucht 10 GByte Highspeed-Volumen.

Wenn man einen kleinen Tarif mit z. B. 500 MB schnellen Internet hat und damit vom Volumen her zufrieden ist, warum soll man dann mit Edge rumkrebsen, weil vor Ort kein UMTS verfügbar ist, aber das verfügbare LTE nur den Premium-Verträgen vorbehalten ist?


Lediglich die LTE-Nutzung muß möglich sein, auch bei Drosselung.

Warum sollte man es nicht den Kunden überlassen, sich seinen Tarif so zu wählen, dass er LTE immer dann nutzen kann, wenn er es will?

1) Weil wir in Deutschland eine moderne und brauchbare Versorgung mit Internet brauchen, die sich jeder leisten kann.
In anderen Ländern bekommt man einfach viel mehr fürs Geld.

2) Die Technik ist ja da, sie muß nur freigeschaltet werden, damit sie von allen genutzt werden kann.

3) Tarife, die LTE ausschließen, verlangen danach, daß UMTS verfügbar sein muß, um dem Nutzer das geben zu können, wofür er bezahlt.
Es ist verständlich, wenn die Netzbetreiber auf ihren Frequenzen lieber LTE statt UMTS betreiben, da das Frequenzspektrum ja so viel besser genutzt wird.

4) Alle reden von 5G und davon, den Anschluß nicht zu verpassen. Aber bevor man damit anfängt, sollte man erst 4G/LTE für alle verfügbar machen.
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[1.1.1.1] Zuschauer 1 antwortet auf michaelmess
23.11.2018 09:41
Benutzer michaelmess schrieb:
Benutzer Zuschauer 1 schrieb:
Benutzer michaelmess schrieb:
Hier ist der Gesetzgeber gefragt, um diskriminierungsfreien Zugang zu allen Netzen vorzuschreiben.
Und weshalb? Warum soll jemand, der billig haben will, nicht auch billig bekommen können? Wieso muss der Gesetzgeber in dieser Detailtiefe vorschreiben, welche Art von Tarifen es geben darf?

Hier soll erstens eine sinnvolle Datennutzung möglich sein, auch wenn kein UMTS mehr zur Verfügung steht, weil die Masten bereits abgeschraubt wurden.

Es steht jedem frei einen Vertrag bei seinem favorisierten Netzbetreiber abzuschließen, der die Datennutzung in der gewünschten Qualität, sofern angeboten, ermöglicht.

Nicht jeder kann sich einen Premium-Tarif leisten und nicht jeder braucht 10 GByte Highspeed-Volumen.

Das spricht ja eher dafür, auch Billig-Tarife weiterhin zuzulassen.

Wenn man einen kleinen Tarif mit z. B. 500 MB schnellen Internet hat und damit vom Volumen her zufrieden ist, warum soll man dann mit Edge rumkrebsen, weil vor Ort kein UMTS verfügbar ist, aber das verfügbare LTE nur den Premium-Verträgen vorbehalten ist?

Weil Marktwirtschaft nun einmal so funktioniert. Wenn Telekom und Vodafone den Zugang zum LTE-Netz nicht zum Discountpreis herausgeben wollen, dann ist das allein deren unternehmerische Entscheidung. Wer sich nicht mit EDGE oder UMTS zufrieden geben will, der muss halt einen passenden Vertrag wählen. Nach dem Gesetzgeber zu rufen, nur weil es bei Telekom und Vodafone den Zugang zum LTE-Netz nicht zum Drillisch-Preis gibt, ist doch vollkommener Blödsinn.

Warum sollte man es nicht den Kunden überlassen, sich seinen Tarif so zu wählen, dass er LTE immer dann nutzen kann, wenn er es will?

1) Weil wir in Deutschland eine moderne und brauchbare Versorgung mit Internet brauchen, die sich jeder leisten kann.

Haben wir. Prepaid-Zugang beispielsweise zum Telekom-Netz mit einem kleinen Datenpaket inkl. LTE kostet nun wirklich nicht viel. Im Bereich von zwei Schachteln Zigaretten im Monat. Oder einem bis zwei "Menüs" bei McDonald's. Weniger als der Festnetz-Sozialtarif der Telekom jedenfalls. Das kann sich jeder leisten, der es will.

In anderen Ländern bekommt man einfach viel mehr fürs Geld.

Das ist sicherlich richtig und ich hätte auch gerne niedrigere Preise (bzw. höhere Qualität oder Quantität für den gleichen Preis), was die Mobilfunkversorgung in Deutschland angeht. Aber das ist kein Grund, warum der Gesetzgeber vorschreiben müsste, wer mit welchen Tarifen Zugang zu welchen Funknetzen erhält.

2) Die Technik ist ja da, sie muß nur freigeschaltet werden, damit sie von allen genutzt werden kann.

Das ist kein Argument. Wer eine Dienstleistung haben will, der muss sie auch bezahlen, egal ob diese leicht oder schwierig zu erbringen ist.

Genauso könnte man auch argumentieren, dass der Abruf von Filmen bei Netflix, Amazon oder Apple nichts kosten dürfe. Die Filme liegen ja eh schon auf deren Servern, warum sollte ich extra bezahlen, wenn ich ihn anschauen will, obwohl mein Nachbar schon bezahlt hat?

3) Tarife, die LTE ausschließen, verlangen danach, daß UMTS verfügbar sein muß, um dem Nutzer das geben zu können, wofür er bezahlt.

Die Anbieter werden schon dafür sorgen, dass das, was dem Kunden versprochen wurde, auch eingehalten wird. Das kannst du ruhig deren Sorge sein lassen.

Wenn sie vertragsbrüchig werden sollten gibt es von der Verbraucherzentrale bis hin zu unterbeschäftigten Anwälten genug Institutionen, die dafür sorgen werden, dass die Verträge eingehalten werden. Das hat bei Klauseln in Mobilfunkverträgen, die Verbraucher unangemessen benachteiligen, bisher noch immer geklappt, wenn ich an Auswüchse wie SIM-Karten-Pfand, Kontopflegegebühr trotz monatlichem Grundpreis und ähnliche Scherze denke.

4) Alle reden von 5G und davon, den Anschluß nicht zu verpassen. Aber bevor man damit anfängt, sollte man erst 4G/LTE für alle verfügbar machen.

Warum? Ich sehe da keinen gesellschaftlichen Nutzen oder ein anderes Ziel, das der Gesetzgeber erzwingen müsste. Wir reden hier ja nicht von abstrusen Wucherpreisen, die in keinem Verhältnis zur erbrachten Leistung stehen, wie etwa beim EU-Roaming, wo der Gesetzgeber schließlich eingegriffen hat. Wer will kann LTE für einen kleinen (Auf-)Preis bekommen. Wer nicht will oder wem das zu teuer ist, der lässt es halt bleiben.