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Eine Flatrate mit 1GB


16.03.2002 00:01 - Gestartet von jtsn
Was ist denn das? Widerspricht sich das nicht?

ciao, jtsn
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[1] halyx antwortet auf jtsn
16.03.2002 00:38
Natürlich widerspricht sich das. Aber mit diesem Mißbrauch des Begriffs steht QSC keineswegs allein da, und auch die Medien übernehmen das zunehmend. Leider.
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[2] chb antwortet auf jtsn
16.03.2002 10:46
Benutzer jtsn schrieb:
Was ist denn das? Widerspricht sich das nicht?

Nicht unbedingt. Wenn "flat" definiert wird als "keine Zeitbegrenzung" oder "keine Zeitberechnung", so ist das schon o.k. Für Leute die eben nicht ihre Beschäftigung im endlosen Saugen sehen, ist sowas attraktiv, weil die eh' nicht über 1 GB im Monat kommen.

Benni
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[2.1] halyx antwortet auf chb
16.03.2002 15:11
Benutzer chb schrieb:
Benutzer jtsn schrieb:
Was ist denn das? Widerspricht sich das nicht?

Nicht unbedingt. Wenn "flat" definiert wird als "keine Zeitbegrenzung" oder "keine Zeitberechnung", so ist das schon o.k.

Das ist aber die falsche Definition. Oder würdest Du beim Frühstücksbuffet gern ab dem zweiten Brötchen extra zahlen, weil ja schon die Zeit, die Du da verbringst, umsonst ist?

Es gibt je nach Art des Internetzugangs Grund- sowie zeit- und/oder bandbreitenabhängige Kosten. Das Volumen ist eine künstliche Abrechnungseinheit (Integral über genutzte Bandbreite), auf die die realen Kosten mehr schlecht als recht umgelegt werden. Daß die Volumenberechnung sich trotzdem durchgesetzt hat, kann nur an ihrer vordergründigen Einfachheit und Fairness liegen. _Tatsächlich_ macht es aber keinen Unterschied, ob das GB schnell oder langsam übertragen wird, zur Spitzenzeit oder Off-Peak, mit oder ohne Paketverluste (letzteres stimmt nicht ganz. Mit Paketverlusten kostet es u.U. noch mehr :) Sehr fair.

Aber da ich eine Bandbreitenabrechnung als Endkunde nicht bekomme (providerintern und für Firmenkunden gibts das sehr wohl - allerdings kann ich mir keine Multimegabit-Standleitung leisten) muß ich eine DSL-Flat als kleinstes Übel nehmen.
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[2.1.1] chb antwortet auf halyx
16.03.2002 16:37
Benutzer halyx schrieb:
Was ist denn das? Widerspricht sich das nicht?
Nicht unbedingt. Wenn "flat" definiert wird als "keine Zeitbegrenzung" oder "keine Zeitberechnung", so ist das schon o.k.
Das ist aber die falsche Definition. Oder würdest Du beim Frühstücksbuffet gern ab dem zweiten Brötchen extra zahlen, weil ja schon die Zeit, die Du da verbringst, umsonst ist?

Dein Vergleich ist nicht sehr passend. Ich kann mailen, surfen (=Webseiten lesen), chatten, News lesen, und das sehr reichlich, da es nicht sehr viel Bandbreite schluckt und nicht viel Datenverkehr verursacht. Was man mit 1 GB nicht kann, sind eben exzessive Downloadorgien. Um in Deinem Beispiel zu bleiben: ich kann ein *sehr* gediegenes Frühstück einnehmen, den ganzen Tag über von früh um 6 bis abends um 10 (nehmen wir das mal als Öffnungszeiten...), aber wenn ich mit übertriebener Völlerei anfange kommt der Kellner irgendwann und hält die Hand auf. Und gegen sowas habe ich nichts einzuwenden. Wer völlen will muss zahlen. :-)

Es gibt je nach Art des Internetzugangs Grund- sowie zeit- und/oder bandbreitenabhängige Kosten. Das Volumen ist eine künstliche Abrechnungseinheit (Integral über genutzte Bandbreite), auf die die realen Kosten mehr schlecht als recht umgelegt werden. Daß die Volumenberechnung sich trotzdem durchgesetzt hat, kann nur an ihrer vordergründigen Einfachheit und Fairness liegen. _Tatsächlich_ macht es aber

Nein, die Volumenabrechnung ist die einnzig "richtige" Abrechnung - die Zeitabrechnung (gerade bei einer "always on"-Technologie wie DSL) ist ein künstliches Konstrukt! Die Internet-Carrier rechnen untereinander das übertragene Datenvolumen ab, nicht eine ominöse "Onlinezeit". Deswegen brechen "Power-Sauger" jeder billigen Flat das Genick, weil die Kalkulation für den Provider nicht mehr aufgeht: er muss für zuviele Datenpakete Geld an seine Backbone-Carrier bezahlen, etwas salopp ausgedrückt.

Ausserdem verstehe ich eines nicht: ewig lange wurde genölt und gefordert, dass endlich mal volumenbezogen abgerechnet wird, damit man nicht auf die Uhr schauen muss. Jetzt ist es da, und jetzt ist es auch wieder nicht recht?

Aber da ich eine Bandbreitenabrechnung als Endkunde nicht bekomme (providerintern und für Firmenkunden gibts das sehr wohl - allerdings kann ich mir keine Multimegabit-Standleitung leisten) muß ich eine DSL-Flat als kleinstes Übel nehmen.

Eine DSL leitung ist eben eine "Multi-Kilobit-Standleitung". Bei einer richtigen, synchronen Standleitung zahlt man auch das Datenvolumen. Z.B. bei einer 512K-Leitung habe ich mal ein Angebot von DM 60,- pro GB gesehen...

Benni
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[2.1.1.1] halyx antwortet auf chb
16.03.2002 18:40
Benutzer chb schrieb:
auf. Und gegen sowas habe ich nichts einzuwenden. Wer völlen will muss zahlen. :-)

Damit habe ich auch kein Problem, dann sollen sie das aber bitte nicht Flatrate nennen.
Manchmal habe ich allerdings die Befürchtung, daß die Begriffsverwässerung schon zu weit fortgeschritten ist.

Nein, die Volumenabrechnung ist die einnzig "richtige" Abrechnung - die Zeitabrechnung (gerade bei einer "always on"-Technologie wie DSL) ist ein künstliches Konstrukt!

Weshalb ich auch nicht Zeit-, sondern Bandbreitenberechnung als Alternative vorgeschlagen habe. Warum soll denn bitte derjenige, der sich einen Film streamen läßt (und für den die teure Bandbreite bereitgestellt werden muß, damit es auch in Spitzenzeiten nicht langsam wird) genauso viel zahlen, wie der, der das Gigabyte in kleinen Häppchen bei niedriger Bandbreite saugt?

Die Internet-Carrier rechnen untereinander das übertragene Datenvolumen ab,

Falsch. Ein Peering kostet einen festen Betrag (zwei Ports, eine Verbindung dazwischen) und wird nach einem festen Schlüssel aufgeteilt (normalerweise 50/50, teilweise gemäß dem tatsächlichen Datenfluß).
Keine einzige Standleitung, kein einziges 1000Base-FX Modul, kein einziger Router, überhaupt keine Komponente der Netzinfrastruktur kostet pro Gigabyte.
Nur zum Endkunden wird das so durchgereicht, und einige Reseller müssen so einkaufen.

Eine DSL leitung ist eben eine "Multi-Kilobit-Standleitung".

Nein. Sie ist eine Krücke. Wenn ich nicht mal eine feste IP habe, und trotzdem noch Volumen zahlen soll, dann habe ich die Nachteile von Dialup und Standleitung in einem.

Bei einer richtigen, synchronen Standleitung zahlt man auch das Datenvolumen. Z.B. bei einer 512K-Leitung habe ich mal ein Angebot von DM 60,- pro GB gesehen...

Reichlich teuer (andere würden jetzt vielleicht zum neuen Modewort "Abzocke" greifen, das ich persönlich hasse. Darunter verstehe ich Geldverlust ohne Gegenleistung.) Bei einem großen internationalen Backboneprovider kostet das MBit ca. 600 Mark monatlich. Ob Du das jetzt nur eine Stunde am Tag nutzt oder rund um die Uhr, ob in eine oder beide Richtungen, ist egal. Im Idealfall kriegst Du für die 600 Mark mehr als 640 GB durch die Leitung.

Der Standleitungsanbieter kauft seinen Upstream zu _solchen_ Konditionen ein. Die GB-Preise sind nur deshalb so hoch, weil er sich für das Risiko absichern muß, dass er Spitzenkapazitäten, die nur kurzzeitig gebraucht werden, ebenfalls bezahlen muß. _Da_ geht die Kalkulation kaputt. Nicht beim Dauersauger. Der ist im Gegenteil sehr berechenbar. Natürlich sind dafür 50 Mark nicht kostendeckend. Aber die Kosten entstehen _auch_ durch den, der nur kurz mal mit Highspeed was saugt, für den muß nämlich ebenfalls Bandbreite vorgehalten werden.

Den typischen "Sauger" (nämlich den Filesharing-Fan) kann man sogar sehr einfach kostengünstig halten, indem man Filesharing an den Edgeroutern bzw. den Peerings mit niedriger Priorität behandelt. Dann bleibt der Großteil des Traffics automatisch netzintern. Und da entstehen nun wirklich nur Fixkosten. Da kostet nichts pro Gigabyte.