Benutzer Telefonexperte schrieb:
Benutzer hipp schrieb:
Ron Sommer ist genauso ein Traumtänzer wie Leo Kirch. So wie in Deutschland nichts mit PayTV zu verdienen ist, weil es zuviel FreeTV gibt, werden die Leute keinen Pfennig für Content ausgeben, wenn sie auch auf Milliarden kostenlosen Seiten surfen können.
Das glaube ich nicht. Der Satz, Premiere sei deshalb nicht ertragreich gewesen, weil es zu viel Free TV gäbe, ist falsch. Es gibt viele Leute, die gerne keine Werbeunterbrechungen wollen und immer gerne sofort die neuesten Filme ansehen möchte. Ebenfalls gibt es sehr viele Leute, die für eher verzichtbaren Schnickschack (Zigarretten, Kino) eine Menge Geld ausgeben. Das Geld könnte für eine Premiere-Abo verwendet werden.
Das Problem von Premiere lag aus meiner Sicht woanders: Die Leute, die sich dieses Programm hätten leisten können, denen fehlt die Zeit.
Jaja, die Leute, die das Geld haben, haben meist keine Zeit ;-)
Das hätten doch die Kirch-Manager eigentlich aus eigener Erfahrung wissen sollen!?!
Aber gut, beim Aufbau von DF1/Premiere World war auch sehr viel Politik im Spiel.
Aber vielleicht liegt es ja auch einfach daran, dass Premiere World im grossen und ganzen nur auf zwei Dinge gesetzt hat: Filme/Serien und Fussball.
Filme und Serien werden x-mal wiederholt, selbst dann, wenn sie den Zuschauern schon zum Halse raushängen.
Sicher lassen sich mit dem Fussball schonmal Rekordbeteiligungen der Zuschauer erzielen, aber doch nicht jeden Tag!
Was fehlte, ist eben der Rest, der sozusagen den freien Sendern überlassen wurde. Shows, Magazine, Reportagen, Nachrichten etc... eben die Sendungen, die den Zuschauern vermitteln, es auf der Mattscheibe auch mit Menschen zu tun zu haben und nicht immer nur mit Kunstfiguren.
Sicher gibt es Sender, die Dokumentationen und Nachrichten bringen.
Aber vor allem die Nachrichtensender treten in der Regel ein 'Thema des Tages' dermassen breit, dass man bald den Kanal davon voll hat. Und als 1999/2000 die Börsenkurse in den Himmel zu wachsen schienen, war doch n-tv nichts weiter als ein Propaganda-Organ der Banken und ihrer achso unabhängigen Analysten.
Anscheinend hängen die Leute doch eher an Vollprogrammen, die von allem etwas bringen. Wenn es einem nicht zusagt, schaltet man eben um. Und vor allem: Man kann sich aufregen, wie schlecht doch angeblich das Fernsehen mal wieder sei.
Bei den ganzen Sparten-Sendern, die immer nur einen bestimmten Geschmack bedienen, MUSS man ja umschalten, um nicht auf Dauer gelangweilt zu werden. Und langweilig wollte doch Premiere eigentlich nicht sein, oder? Und der Zuschauer wird dann auch noch gezwungen, die Schuld bei sich selber zu suchen. Um Himmels Willen!!! :-)
Und was nun die Bezahlbarkeit von Inhalten im Netz angeht:
ich versteh die ganze Aufregung und Diskussion dazu nicht.
Bitte schön: sollen doch die Anbieter Geld verlangen für ihre Dienste. Ist doch ihr gutes Recht. Sie sind ins Netz gekommen, um daraus Profit zu schlagen.
Niemand hat sie gerufen.
Und wenn sie dann mit ihren Projekten auf die Nase fallen, haben sie halt Pech gehabt. Sowas nennt man unternehmerisches Risiko.
Ausserdem: die Nutzer des Internets, die für die sogenannten Premium-Inhalte geworben werden sollen, müssen ja schon über die entsprechende Breitbandtechnik (DSL, Kabel etc.) verfügen, weil sie sonst keinen Spass dran haben werden. Das Geld, was sie also am Zugang sparen, sollen sie nun für den Inhalt wieder ausgeben.
Und alle, die kein DSL etc. haben und minutengetaktet das Internet nutzen, gucken halt in die Röhre... denn Fernsehen kostet ja in Deutschland nur 17 EURO im Monat (evt. plus Kabelanschluss) und bietet so viel Auswahl :-)
Wo also ist das Problem???
Schöne Grüsse aus Basel :-)